[S. 1]
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Mon trés cher Pére!
dieses schreibe ich in der behausung des h
ς:
Becckè, – ich bin den 25:
t gott lob und danck
glücklich hier angelangt, allein es war mir bis
Dato
ohnmöglich ihnen zu schreiben – ich sparre mir alles
we
n ich werde das glück und vergnügen haben sie wieder
mündlich zu sprechen – de
n heüte ka
n ich nichts
als weinen – ich habe gar ein zu empfindsames
herz; – ünterdessen gebe ich ihnen nur nachricht,
daß ich den tag ehe ich von kaÿsersheim abgereist
bin, meine
Sonaten richtig erhalten habe, und sie
folglich der Churfürstin hier selbst
ünreichen werde; –
das ich nur abwarten werde, bis die
opera in
scena ist, und alsda
n gleich abreisen werde,
ausgeno
men ich befände es sehr nützlich und sehr
glücklich für mich, we
n ich noch einige zeit hier
bliebe, – und da weis ich gewis, ja ich bin gewis
versichert, daß sie nicht allein damit zufrieden,
sondern mir es selbst anrathen würden –
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
ich habe von natür aus eine schlechte schrift, das wissen
sie, de
n ich habe niemalen schreiben gelernt, doch habe
mein lebetag niemal schlechter geschrieben als dießmal;
de
n ich ka
n nicht, – mein herz ist gar zu
sehr zum weinen gesti
mt! – ich hoffe sie
werden mir bald schreiben und mich trösten;
ich glaube es wird am besten seÿn we
n sie mir
Poste restante schreiben – da ka
n ich doch den
brief selbst ablangen; – ich wohne beÿm
weberischen; – doch, besser würde es seÿn,
ja, am besten, we
n sie ihre briefe an unsern
lieben freünd becckè
addressiren wollten –
ich werde |: unter uns gesagt – im grösten ge=
heimnüsse :| eine Messe hier schreiben –
alle gute freünde rathen es mir, – ich
ka
n ihnen nicht beschreiben, was
Canabich
und
Raff für freünde von mir sind!
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„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]
Nun leben sie wohl, bester, liebster vatter;!
schreiben sie mir bald, ich küsse ihnen
tausendmal die hände, und meine liebe
schwester umarme ich von ganzen
herzen und bin bis in tod
dero
München den 29
ten gehorsamster sohn
decmbre 1778 wolfgang Amadè
Mozt mp
10
an alle güte freünd und freündinen
meine Empfehlung – die frau von
Robinig hoffe ich hier zu sehen –
glückseeliges neües jahr! – mehr kan
ich heüte nicht zu wegen bringen! –
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„MOZARTEUM”
1881
[S. 4]
den 31tς Decς:
erhaltς.
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
Maitre de la chapelle
à
Salzbourg.
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„MOZARTEUM”
1881