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Monsieur Le Baron!
Ich habe ihnen schon zweÿmal aufwarten wollen, aber niemalen das glück gehabt
sie anzutreffen; gestern waren sie zwar zu hause, ko
nte sie aber
doch nicht sprechen!
– dahero bitte ich um verzeihung, daß ich ihnen mit etlichen zeilen überlästig
fallen muß; – inde
me es für mich sehr dringend ist, daß ich mich ihnen er=
kläre; – Herr Baron! sie ke
nen mich; – ich bin nicht
interessirt, besonders we
n
ich weis, daß ich im stande bin einem so grossen liebhaber und wahren ke
ner der
Musick, wie sie sind, eine gefälligkeit zu erweisen; – im gegentheil weis ich
auch, daß sie ganz gewis nicht verlangen werden, daß ich hier schaden haben sollte;
– mithin nehme ich mir die freÿheit nun mein leztes wort in dieser sache zu
reden, inde
me ich ohnmöglich auf ungewis mich länger hier aufhalten ka
n –
Ich verbinde mich um 25
louisd'or ein
Monodrame zu schreiben – mich zweÿ
Monathe noch hier aufzuhalten – alles in ordnung zu bringen – allen Proben
beÿzuwohnen
Etc: jedoch mit diesen beÿsatz, daß, es mag sich ereignen
was nur will, ich zu Ende jenners meine bezahlung habe; –
daß ich mir ausbitte in specktakel freÿ zu seÿn – versteht sich von selbst; –
sehen sie, mein Herr Baron, das ist alles, was ich thun ka
n! – we
n sie es
recht überlegen, so werden sie sehen, daß ich gewis sehr
discret handle; –
was ihre
opera betrift, so versichere ich sie, daß ich sie von herzen gerne
in Musick setzen möchte; – diese arbeit kö
nte ich zwar nicht um 25
louisd'or
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übernehmen, dieß werden sie mir selbst zugestehen; de
n es ist |: recht gering
gerechnet :| noch so viell arbeit als ein
Monodrame – und was mich am meisten
davon abhalten würde, wäre, daß, wie sie mir selbst sagten, schon wircklich
gluck und schweizer daran schreiben; – doch, setzen wir daß sie mir 50
louisd'or dafür geben wollten, so würde ich es ihnen als ein Ehrlicher Ma
n
ganz gewis abrathen; eine
opera ohne sänger und sängerinen! – was will
man de
n da machen! – übrigens we
n unter dieser Zeit ein aus=sehen ist,
daß man sie aufführen ka
n, so werde ich mich nicht weigern, ihnen zu liebe
diese arbeit anzunehmen – de
n sie ist nicht klein, das schwöre ich ihnen
beÿ meiner Ehre; – Nun habe ich ihnen meine gedancken klar und
aufrichtig erkläret – Nur bitte ich um die bäldeste entschliessung –
we
n ich es noch heüte wissen ka
n, so wird es mir desto angenehmer seÿn,
inde
me ich gehört habe, daß künftigen do
nerstag jemand ganz allein
Nach München reiset, und ich sehr gerne von dieser gelegenheit
profitiren
möchte; – unterdessen habe ich die Ehre in aller Hochachtung zu verharren
Monsieur Le Baron!
Ce mecredi le 24
Nov:bre gehorsamster diener
1778 wolfgang Amadè Mozart
mp