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Salzb
ς: den 17
tς Septς:
Mein lieber Sohn!
61
1778
Ich erwartete nun 2 Posttäge ein Schreibς von dir, da ich vermuthς muste, daß du nach
deinem Schreibς
vom 27 augς: aus St. germain nun ende
augusts odς die erstς täge des
septembers in Paris längstens zurück seÿn, den Inhalt meiner Briefe gelesen und meinen
Plan überlegt habς wirst. da ich nun abermahl dem h
ς: Gschwendner 110 f bezahlt habe, und
zwar also gleich bezahlt habe um meinς
Credit und Ehre zu erhaltς, so siehest du wohl, daß
dich gänzlich verlassen müßte
ich
dfcu gm"nzefcu vlrmooln ah"otl, we
n es so fortgienge, und daß ich, we
n du meinem
elender verachteter
Rath und vätterlichς Willen nicht folgen wolltest, durch dich ein
lelndlr vlrmcutltlr
Mann weit hinauf gestiegenen Schulden nicht bezalen
Amn würde, da ich die dermahl so
wlft ufnmhi glotfglnln ocuhedln nfcut blzmeln
könnte. auf gerathe wohl in Paris zu bleibς, und mit Gefahr der Gesundheit durch
Scolarς
sein Brod suchς, ist eine gefährliche Sache und
wider dein Genie. und da sollte man noch
Schulden bezalen zu können
darüber so viel verdienς, um so viele
ocuhedln blzmueln zh könnς. beÿ so einem unver=
meidlichς Aufgang, wo man, we
n man einς Tag krank ist schon nichts ei
ni
mt und
doch lebς, ja andςe Leute zur Hilfe und Bedienung habς, sie bezahlς, odς wie ein Hund daliegς
und verderbς muß. so viel Geld zu verdienς ist keine sichere Hofnung, sonderheitl: da
itzt eine grosse
opera zu schreibς keine Hofnung ist. Kurz, oder du must nach Münchς
ko
men kö
nς, oder nach Salzburg unterdessς mit
aller Ehre, beÿ
grösserem Gehalt und
mehrerm
Ansehen und
directions=gewalt zurückkehrς, um von hier aus näher zu seÿn in
Münchς durch wirkliche diensterhaltung, odς durch
opera schreibς, die Sache weiter zu treibς.
daß ich dem
P: Martini die Sache sehr empfohlς, ka
nst du aus seiner Antwort schlüssς, die ich
gestern erhaltς. sie heist: – –
Ho piacer grande pp: – Ritornato a Manheim il Sgr Raff
le ho scritto raccomandandole con tutta l'efficacia il di lei figlio, avendo ancor io
grande premura che sia collocato decorosamente e vantagiosamente; ma perche
il Sgr. Raff non rispose a una mia di somma premura, repplico in quest'ordinario,
e le racomando l'affare quanto mai so è posso. Sento poi con ramarico la perdita
sua degna Consorte p: p: – s'assicuri che ho tutta la premura possibile perche
ella venga consolata, e spero in Dio che obterra il di lui contento p: Bologna 6 Settembre.
du siehest also, daß ich alles anwende |: we
ns möglich :| dich nach Münchς zu bringς, daß übri=
ge habe ich dir so klar und wahrhaft in meinς vorigς Briefen erkläret und vor Augen
zu Bezalung
gestellt, daß du meinς Plan, mit gesunder Vernunft, nicht anderst, als
zh blzmuehng
unsrer Schulden
hnolrlr ocuhedln höchstnötig und zu aller deiner fernern Aussicht ohnentbehrlich findς
du mir von den Leuten, wo du wohnst, schreibst,
wirst. Was
dh afr vsn dln elhtln, ws dh wsunlot ocurlfblot, weis ich schon so
ziemlich etwas, du wirst es aus meinem Schreibς vom
13 augς: bemerken, und dieses
wird dich wohl zum geschwindς Entschluß bringς Paris bald zu verlassς, und von der noch
denn wenn ich am Ende allda das
gutς Jahrszeit gebrauch zu machς.
dmn wmn fcu ma lndl medm dmo
kstgled zmueln ahlo, – wfl köntest du länger in Paris bleibς? dessentwegς
Kostgeld zalen muß, wie
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STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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schrieb ich dir, du sollst mir schreibς
also gleich,
was, und
wem du schuldig bist; und noch hab
keine antwort. – ich schrieb du sollst deiner seel: Mutter Sachς gut zusa
mpackς und alles dir
überflüssige dazu thun und so bald es möglich fortschickς. – ich hoffe täglich darüber Ant=
wort, und daß es geschehen. du bist ebς zur unzeit nach
St: Germain abgereiset, da
alle diese Briefe für dich nach und nach in Paris angelangt sind. h
ς: B. v Grim hat sich
angetragen
dich nach Strasburg zu versorgen, we
n die Sache hier zu Stande ko
mς
sollte, nur daß ich dir eine Anweisung in Strasburg verschaffe. alles ist nun
hier zustande geko
mς, wie ich dirs schon berichtet habe. ich schlüsse dir demnach hier
ein kleines
Billet ein, dich beÿ
hς: Johann Georg Scherz in Strasburg zu meldς,
welcher mit der Post den
aviso bebeko
mt,
dich nach Augspurg mit dem Postwagς,
oder andςer nicht kostbarer sicherer Gelegenheit zu befördern, dich mit Geld
bis nach Augspς: allenfalls zu versehς, und dir in allem an die Hand zu gehen.
In Augspurg weist du wohl, daß du schnurgerade zum heil: Kreutz ins Kloster gehς
must. –
NB wolltest du dich in Donaueschingen aufhaltς, so müsstest du alda so
lange bleibς, bis wieder der Postwagς durchfahrt, und da
n würde die frage seÿn, ob
der Postwagς nicht schon besetzt wäre? – – das ko
mt alles auf Umstande und genaue
information an. – vielleicht ist der Fürst da = vielleicht auch nicht? – – diesen kleinς
hier beygeschlossenς
avisozettl must du wohl verwahrς, daß er nicht verlorς gehet, es
Könnte sonst ein anderer, der ihn findet gebrauch davon machς und uns in Unglük
bringς. den Nahmς
Scherz p: must du dir besonders herausschreibς, odς merkς, und
solltest du das Unglük habς den zettl zu verlierς, so müsstest du diesem h
ς: Joh
ς: georg
Scherz schreibς, daß der zettl verlohrς und folglich |: we
n er
presentiert würde :| ohn=
giltig seÿe, wo du dich da
n beÿ deiner Ankunft schon durch dein Handschreibς
legitimierς ka
nst, daß du derjenige bist. – Ich ändere meine Meinung in
betreff desjenigς, was du in Münchς thun sollst. nämlich du sollst und must niemals
daß du, da dein Vater immer unpäßlich
sagς, das du in Salzb
ς: dienste trettς willst, sondς
dmo dh, dm dlfn vmttlr faar hnbm"ooefcu,
er dich gerne sehς möchte, desswegς nach Salzburg gehest. – Kurz! ich hoffe, bevor du
diesen Brief erhaltest, schon von dir antwort auf meine vorige Briefe zu
haben. Ich habe mit voriger Post selbst an
Mr: Raff geschrieben und sicherheithalbς den brief
an
Becke eingeschlossς um solchen beÿ
Raffs ankunft zu behändigen; ich empfahl dem
h
ς: Raff die Sache nachdrücklichst, und bath mir aufrichtig, und ohne alle Umstände
die Wahrheit zu schreibς, ob dermal eine Anscheinende Hofnung seÿe odς nicht. weist du
daß der graf
Seeau in Manheim beÿm Wendling
logiert hat? vermuthlich wird einige
mahl die Rede von dir gewesen seÿn. Mit einem Worte! man muß mehr in
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„MOZARTEUM”
1881
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der Nähe seÿn, wen man etwas
negocierς will, in Paris ka
nst du nicht fortko
mς,
ausgeno
mς, du hast für beständig Wohnung, und tafel freÿ, und die verpflegung
umsonst. geht h
ς: v Grim aus der Statt auf eine Reise, so must du aus der
Wohnung, – geht es mit der Gesundheit der
Md:me D'Epinay schlechter, so ka
n er
dich nicht leicht mehr beÿ sich behaltς. solltest du für alles sorgς müssen, so würdest
du tag und Nacht besorgt seÿn, und dich zu tod lauffen müssen, und doch kaum lebς
viel weniger etwas ersparς kö
nς, da du leicht zu betrügς bist. – auf eine krankheit
darf ich gar nicht – sonst sterbe ich vor Sorge.
par Dieu! sollς wir mit 12 und
1300 f das jahr,
wir 3 Personς nicht besser stehς, als einer der in Münchς mit seiner
Familie,
die zahlreicher ist, 2000 f hat? – – ist nicht hier ganz erstaunlich wohl=
feiler zu lebς? – wird werdς mit abzahlung unserer Schuldς bald fertig seÿn, und
h
ς: Bullinger wartet auch gerne, we
n wir das Geld zu einer Reise nach Italiς noth=
wendig habς; und dir soll gewiß nichts abgehς, du magst
dein Geld |: we
n du willst :| selbst in acht nehmς; es wird
nicht wie vorhero seÿn, wo wir ieden kreuzer zehenmahl
umwendς und betrachtς mustς. Gestern war ich daß erste
mahl beÿ der grossen Musik beÿ Hofe als
Comendant.
Itzt hörς die Musikς um
viertl nach 8 uhr auf. gestern fiengs um 7 uhr an,
und als ich herausgieng schlugs
ein viertl nach 8 uhr, also 5 viertlstund. meistens
werdς nur 4 Stuck gemacht.
eine Synfonie.
eine Arie.
eine Synfonie odς Concert.
da
n eine Arie und hiemit
addio! alles wünschet dich hier zu sehς! der Obersthofmeister
tragt dir seine Pferde an; auch der
Dr: Prex sein schönes Bräundl; die
Robini=
Louis ihre Liebe; – – – ich meine Gesundheit – langes Lebς – und alles was du
deinem Vatter gutes gönnς ka
nst; deine Schwester ihre Schwesterl: freundschaft, liebe
und Bedienung; die tresel die Magd alle 13 Capaunς die sie für dich gekauft hat;
und der Pimperl viel 1000 Lecker. – ka
nst du mehr verlangen? – – in der That
wartς schon Capaunς auf dich, die desswegς vorgekauft wordς. Heut abends ko
mς die
Comoediantς an. Sontags wird das erstemahl gespielt. Ich werde also morgς schon einς
Besuch von der mir
reccomandierten
prima Dona der
operetten habς. der
Tomerl, des
Kalkantς Thomas Sohn, der seines Vatters dienst hatte, ist im Johansspittal gestorbς,
nun hab für den ältern Bruder das
Memorial gemacht, welcher mehr
a tempo aufziehς
wird, weil er selbst die orgl spielt. besorge
deine Sachen gut.
Schicke das überflüssige
mit der Mama sel: Sachς weg. gieb auf
deine Sachς obacht. mach
mit niemand auf der Reise
freundschaft.
verkauffe die abschriftς, wo ich odς du die
Spartiturς habς. Nehme von den
Musikhändlern addressen mit, um mit ihnς zu
Correspondierς. Setze mich endlich einmahl
aus meinς Sorgς die mir Schlaflose Nächte machς, und mache das ich dich mit der ohnaus=
sprechlichstς freude bald umarmς ka
n dein dir liebendς redlicher Vatter Mzt
mp
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hς: Bullinger und alle freunde und freundinς empfς sich.
ich u die Nanerl Küssς dich Millionmahl.
Sorge für deine Gesundheit!
ALLEMAGNE
À Monsieur
Monsieur Wolfgang Amadé
Mozart Maître de Musique
à
chez Mr: le Baron de
Grimm
Rue de la Chaussée Paris
d'Antin prés le
Boulevard.
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