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Mein lieber Sohn!
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Salzb
ς. dς 20
tς Julÿ
1778.
Ich bin äuserst für deine Gesundheit besorget, und muß so lange wartς
bis ich ein Schreibς von dir erhalte, da du nicht schreibς wirst, bis du nicht
meinς Brief vom 13 erhaltς hast. h
ς: Bullinger konnte dir damals nicht schreibς
weil die Post um 5 uhr schon abgeht und nur ich meinς Brief noch ausschreibς
konnte, aus dem du verstandς, daß er seine
Comission sehr gut gemacht
hat. Er wird dir schon ein andersmahl schreibς beÿm
Arco ist alles im Hauß
voll, indem die gräfin
Podsdatsky – der Bischof von Königsgraz –
des gr: Leopoldl Vatter und Mutter, – und die Stift
Dame Teresia
arco da wohnς. du hättest mir ia doch eher schreibς kö
nς: wir müssς alle
wegς deiner in Ängstς lebς. das Bedauern und Leidwesen war
in der ganzς Statt unbeschreiblich und allgemein: deine liebe seel:
Mutter war von Kindheit an bekannt und aller Ortς geliebt, da
n
sie war mit allen freundlich und beleidigte keinς Menschen. Hagenauer=
ischς, Rubinischς, Schöpfer, andςe Kaufleute, die Mitzerl
p: und so
gar die fr: von
Peregrini eine alte
ProfessorsWittwe, die nicht mehr
am Leben glaubte, liessen heil: Messen für die
Mama lesς. von allς
unsern recht nahen gutς freundς will gar keine Meldung machς, und was
ich mir für gewalt anthun muß, mir es aus dem Kopf zu bringς,
davon schweige gänzlich, deine Schwester muntert mich auf, und nun
sind meine angstvollς Gedankς beÿ dir – du siehst ich schicke dir
schwarzes
Pulver auf der Post, Gott gebe, daß es dich gesund antrift, schreibe
wie viel du dafür hast zahlς müssen. Ma
n nimt
2 grosse gehaufte
Messerspitz voll. wo bist du da
n itzt? ich vermuthe beym h
ς: Baron
vom Gri
m im Hause. alle der Ma
ma seel:
Kleider –
wäsche – und
ihre uhr –
Ring und
anderes Geschmuck wirst du hoffentlich gut ver=
waret haben. alles dieses muß nach der Hand sicher, wohlversorgt und
recht gut in einς verschlag oder Küsste gepackt und hieher geschickt
werdς. dieses muß aber durch eine art fuhrleute geschehς, dern sich die
Kaufleute beÿ versendung ihrer waarς bedienς, und es muß einem
Kaufma
n, wie glaube die
Comission gegebς werdς. h
ς: B:
v Grim odς der
Chursachs
ς: h
ς: Gesandte werdς dir zu rathς wissς: odς h
ς: Vital Gschwendner
der beÿ
Messieurs Korman p: Banquiers Rue St. Martin sich befindet.
da ka
nst du die
Concert vom Schrötter |: davon nur eines
ex Eb ke
ne :|
und die
Sonaten vom
Hüllmandl |: der mir ganz unbekannt :| – da
n
die
franzosische Violinschule – beÿlegen. ka
nst du uns mit etwas
von dir eine freude machen, so thue es! we
n ko
mt wiedς eine solche
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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bequeme Gelegenheit uns etwas zu schicken? – – wir wollς lieber ein wenig Gedult habς. was du mir
mitten unter der Begebenheit des traurigstς hintritt deiner liebς Mutter, die ich gänzlich dir – und
meiner Ruhe aufgeopfert, in deinem Brief einfliessς lässt, und dir ausbittest
deine Gedankς die du im Kopf hast, nicht eher auszuforschen, bis es nicht zeit, dieses kan mir gar
nicht zur Beruhigung seyn: den ich glaubte imer du solltest mich eher und mehr als deinς bestς freund
als für einς vatter ansehen; indem hundert Proben hast, daß ich in meinem Leben mehr für dein
Glück und vergnügen, als für das meinige besorgt war; ich glaubte du solltest mich zu Rathe ziehς
da ich besser die Sache überdenkς und die Weege ausfindig machen kan, die NB ohne mich zu kränkς
könntς ergriffς werdς. – und deinς vatter wirst doch wohl nicht hinwerffς? – und köntest du nicht
einς Schritt wagen, der dich zwischς 2 feuer brächte? – du weist wie dich deine geschwind in den Kopf
gebrachte Meinung schon oft betrogς hat. bedenke was vorträglicher ist – mich deinς vatter und freund
zu hörς – oder etwas in Luft zu denkς – und beÿ dς ausführung den vatter zu Tödtς. wir Küssen dich
beÿde u bin dein redlicher vatter Mzt
A Monsieur
Monsieur Wolfgang Amadé Mozart
Maître de Musique
à
Rue du Gros chenet
vis à vis celle du
croissant à l'hôtel Paris
des 4 Fils aimont.
Nro 52.
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881