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54
Monsieur
47
Paris ce 18
juillet
mon Trés cher Pére! 1778
Ich hoffe sie werden meine beÿde leztern richtig erhalten haben –. wir wollen nun von
den haupt=inhalt derselben nichts mehr reden – es ist nun vorbeÿ – und wir kö
nen, we
n
wir ganze seiten darüber verschreiben wollten, die
sache doch nicht ändern! –
der hauptzweck dieses briefs ist, meiner lieben schwester zu ihrem Na
mens=fest zu
gratuliren – doch, muß ich noch bevor mit ihnen ein wenig
conversiren; – ein schöner stÿl,
nicht wahr? – Nur gedult – ich bin heüt nicht aufgelegt zierlicher zu schreiben – sie
müssen sich schon begnügen, we
n sie es so weit bringen, daß sie mich doch wenigstens so
beÿläüfig verstehen, was ich sagen will – daß
M:r Raaff von hier abgereiset, habe
glaube ich schon geschrieben – doch daß er mein wahrer
special freünd ist – und daß
ich mich auf seine freündschaft gänzlich verlassen ka
n – habe ihnen ohnmöglich schreiben
kö
nen – weil ich selbst noch nicht wuste, daß er mich so lieb hat – Nun, um eine sache
recht zu schreiben, – muß man sie auch von anfange herfiesln – sie werden wissen
daß der
Raaff beÿm
M:r le gros logirt hat – izt fällt es mir erst ein, daß sie dieß
schon wissen! – was ist aber zu thun? – geschrieben ist es; – den brief mag ich
auch nicht neü anfangen – mithin weiter – als er anka
m waren wir just alle beÿ
Tisch – das hat weiter mit der sache nichts zu thun – es ist nur damit sie wissen daß
man zu
Paris auch zu tische geht – und endlich Past das Mittag=mahl beÿm
Le gros
i
mer besser zu meiner freündschafts historÿ, als die koffè=häüser und tro
mler
zu einer Musikalischen Reisebeschreibung – den andern Tag als ich hinka
m fand ich
einen brief an mich – der war von
hς: weber, und
Raaff war der überbringer davon.
we
n ich nun den Na
men eines geschicht=schreibers verdienen wollte, so müste ich den i
nhalt
dieses briefs hersetzen – und ich ka
n sagen, daß es mich sehr hart ankö
mt denselben
zu verschweigen – doch, man muß nicht zu weitläüfig seÿn – die kürze ist
eine schöne sache, das sehen sie in meinen brief! – den dritten tag fande ich ihn
zu hause, und bedanckte mich – es ist halt doch eine schöne sache we
n man höflich ist! –
was wir dort geredet haben, weis ich nicht mehr – ein ungeschickter hÿstorÿschreiber
der nicht gleich im stande ist etwas zu lügen – zu erfinden sprich ich –
ja – wir sprachen – vom schönen wetter! – Nu – als wir ausgeredet hatten,
– waren wir still – und ich gienge fort. Etliche täge darauf – ich weis nicht mehr
an was für einen tage – an einem Tage aus der woche halt – sass ich just an
Clavier – dort versteht sich – und
Ritter – der brave holzbeisser sass neben meiner;
Nu, was haben wir daraus zu erlernen? – sehr viell; –
Raaff hatte mich zu
Ma
nheim niemal gehört, ausgeno
men in der
accademie – wo man aber für
lerme und getöse nichts hören kan – und
Er hat ein so Elendes
Clavier, daß
ich mir keine Ehre darauf hätte machen kö
nen – da war aber das hackbrettl gut,
und ich sahe
Raff vis à vis von mir ganz
speculativ da sitzen – da kö
nen sie
sich also leicht vorstellen, daß ich auf die
Methode des
fischietti Præludirte,
auf die art und mit den feüer, geist und
Præcision des haÿdn eine
galannterie=
Sonate herspiellte, und mit aller kunst eines
lips,
hilber und
Aman, fugirte.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
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„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
das fugirt spiellen hat mir noch überall die meiste Ehre gemacht! – Nun, als
ich ausgespiellt hatte | worunter
hς: Raaff i
mer
Bravo sagte, und zwar mit einer Mine
wodurch man seine wahre i
nerliche freüde abnahm | ka
m ich mit
Ritter in
Discurs;
unterandern sagte ich auch daß es mir hier nicht recht gefahlen will – die haupt=
ursach davon ist i
mer die
Musique – und da
n finde ich auch kein
soulagement hier,
keine unterhaltung – keinen angenehmen und
honeten umgang mit leüten –
absonderlich mit frauenzi
mer – die meisten sind hurren – und die wenigen andern
haben keine lebens=art –
Ritter ko
nte mir nicht anderst als recht geben –
Raaff sagte endlich lächelnd – ja, das glaub ich – der h
ς: Mozart ist nicht
ganz hier – um alle die hiesigen schönheiten zu bewundern – der halbe
Theil ist noch dort – wo ich herko
me – da wurde Nun natürlicher=weise ge=
lacht – und gespast – doch endlich na
m hς: Raaff den
seriosen To
n, und
sagte – sie haben aber recht – ich ka
n sie nicht Tadeln – sie verdient es; sie
ist ein recht artiges, hüpsches und Ehrliches Mädl, und hat eine gute auf=
führung – und eine geschickte Perso
n, die viell
Talent hat – Nun hatte ich
die schönste gelegenheit ihm
meine liebe weberin von ganzem herzen zu
recomandiren – ich brauchte ihm aber nicht viell zu sagen, er war ohne=
dem schon ganz für sie eingeno
men – Er versprach mir, daß er, so bald er
nach
Manheim ko
men wird, ihr
lection geben, und sich um sie a
nehmen wird.
ich sollte izt von rechts=wegen etwas einschieben – allein daß nothwendigste ist
das ich meine freünd=schaft historÿ zu Ende bringe; we
n noch Platz ist so
ka
n es geschehen – Nun, das war in meinen augen noch i
mer ein alle=
Tag=freünd und nichts mehr. ich ka
m oft zu ihm auf sein zi
mer –
Endlich fieng ich an ganz sachte mich i
mer mehr ihm zu vertrauen – erzählte
ihm meine ganze geschichte von
Manheim – wie ich beÿ der Nase bin herumgeführt
worden – sezte i
mer dazu, vielleicht kö
nte es noch geschehen – Er sagte weder
ja noch nein – und so allzeit so oft ich davon sprach – überhaupts schien er
mir allzeit mehr gleich=gültig zu seÿn als
interessirt – doch endlich glaubte
ich mehr freüde an ihn zu bemercken – er fieng auch öfters selbst, an davon
zu sprechen – ich führte ihn beÿ
M:r grim und
Mad: d'Epinai auf – da ka
m
er einsmal und sagte mir, daß wir diesen und jenen tag beÿm graf Sükingen
speisen werden mit den worten: „der graf und ich warn in
discurs miteinand,
und da sagte ich zu ihm,
apropós, haben ihr
Eccelenz unsern h
ς: Mozart schon
gehört? – Nein, aber ich wäre sehr begierig ihn zu sehen und zu hören, de
n
Man schreibt mir von Ma
nheim sachen – die ganz erstaunlich sind – und – ja? –
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[S. 3]
Eüer
Ecclen: werden ihn hören, und werden sehen, daß man ihnen nicht zu viell
sondern zu wenig geschrieben hat. – das wäre? – ja ganz gewis
Ec: Nu,
da merckte ich das Erste mahl daß er für mich eingeno
men ist – da
n wurde
es i
mer besser – ich führte ihn eines tags zu mir – da
n ka
m er selbst
öfters – endlich alle tage – den tag darauf als er weg=gereiset war,
ka
m vormittag ein hüpscher Mensch zu mir herein mit einen bild, und sagte,
Monsieur,
je viens de la parte de ce Monsieur – und zeigte mir das
Portrait – das war
Raaff – vortreflich getrofen – endlich fieng er an
Teütsch zu sprechen – da
n ka
m es heraus daß dies ein Mahler von Churfürst
ist, von welchem mir
Raaff öfters gesprochen, aber vergessen hat mich hin=
zuführen – und dieser heist – ich glaube i
mer sie ke
nen ihn – es wird
dieser seÿn von dem die
Mad.selle Ursprünger von
mainz in ihren brief meldung
gethan hat – da
n er sagt daß er uns alle beÿm
urspringerischen gesehen
hat – sein Na
me ist:
Kÿmli. er ist der beste liebenswürdigste Ma
n –
und ein rechtschafner, Ehrlicher Ma
n und guter Christ – der beweis davon
ist, die freündschaft die
Raaff und er zusa
men haben – Nun ko
mt der haupt=
beweis daß mich
Raaff lieb hat und für mich wahrhaft eingeno
men ist –
weil er mehr andern, den er trauen kan, seine wahren gesinungen entdeckt,
als demjenigen den es angehet – inde
me er nicht gerne etwas verspricht,
ohne des glücklichen erfolgs gewis zu seÿn – das ist was mir kÿmli gesagt
hat – Er hat ihn gebeten er möchte zu mir ko
men, und mir sein
Portrait
weisen – möchte öfters zu mir ko
men – mir an allen an die hand gehen –
eine genaue freündschaft mit mir aufrichtigen – da
n er war alle morgens
beÿ ihm – da sagte er allzeit: gestern abends war ich wieder beÿ unsern
hr: Mozart, das ist doch ein verfluchtes Mänchen! – das ist ganz aus
der weis – hörte nicht auf mich zu loben – Erzählte dem
Kymli alles –
die ganze
history von Ma
nheim – alles – Nun da sehen sie – leüte
die Rechtschafen sind –
Religion haben – sich gut auführen – lieben sich
allzeit –
Kÿmli sagt, ich soll versichert seÿn, ich seÿ in guten händen,
Raaff wird sich gewis ihrer annehmen – da
n sehen sie,
Raff ist ein kluger
Ma
n, er wird das ding ganz fein machen – er wird nicht sagen, daß
sie wollen – sondern daß sie sollen – da
n er ist sehr gut mit den oberst=
stallmeister – er wird nicht nachgeben sie werden es sehen, lassen sie
nur ihn gehen –
appropós noch eins: der brief von
Padre martini an
Raaff
wo mein lob darin steht, muß verlohren gangen seÿn – da
n Raaff hat
schon lang keinen brief von ihm beko
men – und steht nichts von mir dari
n.
Er müste nur etwa noch zu Ma
nheim liegen – welches aber nicht glaublich
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
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ist, weil ich
Positiv weis, daß alle briefe die seit seinen aufenthalt in
Paris an ihn geko
men sind, ihm alle richtig überschickt worden sind.
weil Nun der Chfürst: sehr viell wie auch billig auf den
Padre maestro
hält, so glaube würde es sehr gut seÿn, we
n sie
die güte haben wolltn,
ihn schriftlich zu ersuchen neüerdings an
Raff dessentwegen zu schreibn.
es wurde mir doch i
mer Nutzen – und der gute
Padre martini wird
keinen anstand haben mir dieses freündstück nochmahl zu erweisen,
wohlwissend, daß er mein glück dadurch Machen ka
n – den brief würde
er hofentlich so einrichten daß er ihn allenfals den Churfürst: zeigen ka
n.
Nun genug von diesen; ich wünsche daß es gut ausfällt – damit
ich bald
das glück habe meinen lieben vatter und liebe schwester zu umarmen,
o wie werden wir so lustig und zufrieden miteinander leben – Ich bette
aus allen meinen kräften Gott um diese Gnade! – das blatt muß sich
ja doch einmahl wenden! – wills Gott – unterdessen, in der süssen
hofnung, das wir doch einmahl, je eher je lieber, alle vergnügt seÿn
kö
nen, will ich mein leben, welches
hier meinem
genie – lust –
wissenschaft und freüde ganz entgegen ist, in gottesna
men fortführen –
es ist gewis wahr, seÿen sie dessen nur versichert – ich schreibe ihnen
nichts als die wahrheit – we
n ich ihnen die ursachen alle schreiben wollte,
so würde ich mir die finger kru
m schreiben – und würde mir zu nichts
helfen – de
n izt bin ich einmahl hier – und da muß ich thun was in
meinen kräften ist – Gott gebe nur daß ich mein talent dadurch nicht
verderbe – ich hoffe aber es wird so lange nicht dauern – gott geb es;
apropós, Neülich war ein geistlicher herr beÿ mir; er ist zu
salzbourg
Chori=regens zu
St: Peter gewesen – er ke
nt sie sehr gut – er heist:
Lendorff – sie werden sich freÿlich nicht mehr zu errinern wissen – er
giebt hier
Lection in
clavier. – zu Paris
NB: grauset ihnen nicht bald
an
Paris? – ich
recomandire ihn von herzen dem Erzbischof zu einen
organisten – mit 300 fl: ist
er zufrieden sagt er; Nun leben sie
recht wohl: haben sie sorge auf ihre gesundheit – Muntern sie sich auf,
– dencken sie daß sie vielleicht bald die freüde haben werden –
mit ihrem sohn – und zwar recht vergnügtem sohn, ein guts glas Rheinwein
mit ganz zufriedenen herzen aus=zustürzen –
Adieu. ich küsse ihnen
Tausendmahl die hände, und meine liebe schwester umarme ich von ganzen
herzen, und bin so lange ich athme dero gehorsamster sohn
an meinen besten freünd bullinger wolfgang Amadè Mozart
mp
alles erdenckliche --
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
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1881
[S. 5]
zum Briefe vom 18 Jul.
|| den 20.
ten ||
Jul. 1778.
Ich bitte um verzeihung daß ich so spätt mit meinem glückwunsch ko
me;
– allein, ich habe meiner schwester doch mit einen kleinen
Præambolum
aufwarten wollen – die spiellart lasse ich ihrer aigenen Empfindung
übrig – dieß ist kein
Præludio um von einem Ton in den andern zu
gehen, sondern Nur so ein
Capriccio – um das
clavier zu
Probiren –
meine
sonaten werden bald gestochen werden – bis dato hat mir noch
keiner das geben wollen, was ich davor verlangte – ich werde
doch endlich nachgeben müssen, und sie um 15
louid'or hergeben –
auf diese art werde ich doch am leichtesten bekant hier – sobald
sie gestochen sind, werde ich
sie ihnen, durch wohlaus=studierte gelegen=
heit, | und so viell es möglich
Aeconomisch, | nebst ihrer
violin=
schule, voglers
Compositions buch,
hüllmandels sonaten,
schrötters
Concerten, einiger meinigen
sonaten auf
Clavier allein,
sinfonie
von
Concert Spirituell,
sinfonie Concertante, und 2
quartetti auf
die flöte, und
Concert auf die harpfe und flöte – schicken.
Nun, was hören de
n sie von krieg? – ich war 3 täge her so
niedergeschlagen, und so trauerig – es geht mich zwar nichts an,
allein ich bin zu empfindsam, ich
interesiere mich gleich für etwas –
Kaiser
ich habe gehört, das der
kmfolr seÿe geschlagen worden –
König in Preussen den Kaiser
erstens sagte man, daß der
ksnfg fn Prlholn dln kmfolr
der Erzherzog
überfallen hätte, nemlich die Trupen die
dlr lrzulrzsg Amx=
Maximilian
öster
afefmn Comandirte, und da wären 2000 von
sotlrlfculrfoculr
der Kaiser
seite geblieben, – und zum glück seÿe ihm
dlr kmfolr mit 40000
der Kaiser
Ma
n zu hülfe geko
men –
dlr kmfolr habe aber weichen müssen.
der König
Kaiser
zweÿtens sagte man –
dlr ksnfg hätte den
kmfolr selbst
angegrifen, und gänzlich umrungen, und we
n der
general
Laudon
Emhdsn ihm nicht mit 1800
Curassier zu hülfe geko
men wäre,
so wäre er gefangen worden. von diesen 1800
Curassier seÿen
Laudon
1600 geblieben – und der
Emhdsn seye auch todgeschossen worden.
in Zeitungen habe ich aber nichts davon gelesen – heute aber
Kaiser
habe wieder gehört, daß der
kmfolr mit 40000 Ma
n in
Sachsen eingefallen seÿe – obs wahr ist weis ich nicht –
eine schöne krazereÿ, nicht wahr? – ich habe keine gedult,
zum schön schreiben – wens sie es nur lesen kö
nen, da
n ist es
schon recht; –
apropós; in Zeitungen steht, daß beÿ den
[S. 6]
scharmützel zwischen den Sachsen und kroaten ein Sächsischer
kranadier hauptman mit Na
men Hopfgarten das leben verlohrn
habe, welchen man sehr bedauert – sollte wohl dieß der
brave liebe
Baron hopfgarten seÿn, den wir zu
Paris mit
h
ς: v: bose, geke
nt haben? – mir wäre sehr leid – ob=
wohl es mir lieber ist, daß er an einem so gloreichen tod
gestorben ist, als we
n er etwa zu
Paris in bett, aber einen
schandvollen tode geno
men hätte – wie die meisten jungen
leüte hier – man redet hier mit keinen Menschen, der
nicht schon 3 bis 4 mahl mit dergleichen schö
nen krankheiten
begabt war – oder wircklich begabet ist – die kinder ko
men
hier schon damit auf die welt – doch da schreibe ich ihnen nichts
neües – daß wissen sie schon lange – doch, därfen sie mir sicher
glauben, daß es noch mehr zugenoh
men hat –
Adieu.
NB: das Ende von den
Præludio werden sie hofentlich zusa
men=
buchstabiren kö
nen. aus fürsorge eine kleine erklärung.
in
Bass mit der linckenhand bleibt das
o, c, d, f, a, und
h
i
mer liegen – bis es die rechte hand verhindert – die lezten
2 Noten in
Bass, sind –
c, g und
octav c, und eine 4:
tel
Note f und einfach gestrichene
E. – wegen den
tempo
müssen sie sich nicht viell bekü
mern – es ist so eine gewisse
sache, – Ma
n spiellt es nach eigenen gutachten –
Adieu
der jungf: Mizerl bitte ich in na
men meiner zu gra
tuliren –
– der ganzen schüzen=
Compagnie meine Empfehlung –
den h
ς: ja
merdie
ner möchte ich so 25 auf den buckel geben,
daß er die gute
Catherl noch nicht geheÿrathet hat –
in meinen augen ist nichts schändlichers als ein Ehrliches Mädel
beÿ der nase herumzuführen – oder gar anzusezen! – das
will ich aber doch nicht
hoffen! – we
n ich vatter wäre, wollte ich der
sache bald
ein Ende
Machen. –
[S. 7]
zum Briefe vom 18. Jul.
20 18Jul 78
Allerliebste schwester!
dein Na
menstag ist da! – ich weis daß du, wie ich, die
viellen worte nicht liebst, und überzeugt bist, daß ich
nicht nur heüte sondern alle tage dir alles selbstwählende
glück von ganzem herzen, und so aufrichtig, als ma
n es
nur i
mer von einem wahren und für seine schwester
gutdenckenden brudern erwarten ka
n, wünsche.
mir ist leid, daß ich dir nicht wie einige jahre her mit
einer Musick aufwarten ka
n, – doch wir wollen hoffen,
daß die glückliche zeit nicht mehr so weit entfernt
seÿn wird, wo zweÿ so einige und zärtliche geschwisterte
sich wieder alles sagen kö
nen, was
sie dencken, und
was sie im herzen haben; – unterdessen lebe recht
wohl – und liebe mich, wie ich dich – ich umarme dich
von ganzem herzen – von ganzer Seele – und
bin Ewig dein aufrichtiger, wahrer bruder
w Mozart
mp
Daß nebenstehendes, von der Hand
meines Vatzers geschrieben ist, be=
zeuge ich. sein Sohn
W A Mozart mp
Wien am 28t Novς 839
Anna Berchtold zu
Sonnenburg.
BIBLIOTÉQUE
C.N.M.P.
[S. 8]
N. 47
N. 47
À
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
maitre de la Chapelle de S: A: R:
L'archeveque de salzbourg
à
par strassbourg –
Augspourg – Salzbourg.