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Paris ce 9
juillet
Monsieur
46
1778
mon Trés cher Pére!
Ich hoffe sie werden bereitet seÿn, eine der Traurigsten und schmerzhaftesten nachrichten mit stand=
haftigkeit anzuhören – sie werden durch mein leztes von 3:
ten in die lage gesezt worden seÿn, nichts gutes
hören zu därfen – den nemlichen Tag den 3:
ten ist meine Mutter abends um 10 uhr 21
Minuten in gott
seelig entschlafen; – als ich ihnen aber schriebe, war sie schon im genuß der Hi
mlischen freüden –
alles war schon vorbeÿ – ich schriebe ihnen in der Nacht – ich hoffe sie und meine liebe schwester werden
mir diesen kleinen und sehr nothwendigen betrug verzeihen – de
n nachde
m ich nach meinen schmer=
zen und Trauerigkeit auf die ihrige schloss, so ko
nte ich es ohnmöglich übers herz bringen, sie so=
gleich mit dieser schröcklichen nachricht zu über=raschen – Nun hoffe ich aber werden sie sich beÿde
gefast gemacht haben, das schli
mste zu hören, und, nach allen natürlichen und nur gar zu billigen
schmerzen, und weinen, endlich sich in willen gottes zu geben, und seine unerforschliche, uner=
gründliche, und allerweiseste vorsehung anzubeten – sie werden sich leicht vorstellen kö
nen,
was ich ausgestanden – was ich für Muth und standhaftigkeit nothwendig hatte, um alles,
so nach und nach i
mer ärger, i
mer schli
mer, mit gelassenheit zu übertragen – und doch,
der gütige gott hat mir diese gnade verliehen – ich habe schmerzen genug empfunden,
habe genug geweint – was nuzte es aber? – ich muste mich also trösten; machen sie es auch
so, mein lieber vatter und liebe schwester! – weinen sie, weinen sie sich recht aus – trösten
sie sich aber endlich, – bedencken sie daß es der Allmächtige gott also hat haben wollen –
und was wollen wir wieder ihn machen? – wir wollen lieber betten, und ihm dancken daß
es so gut abgelaufen ist – da
n sie ist sehr glücklich gestorben; – in jenen betrübten
umständen habe ich mich mit dreÿ sachen getröstet, nemlich durch meine gänzliche vertrauens=
volle ergebung in willen gottes – da
n durch die gegenwart ihres so leichten und schönen
Tods, inde
m ich mir vorstellte, wie sie nun in einen augenblick so glücklich wird – wie viell
glücklicher das sie nun ist, als wir – so, daß ich mir gewunschen hatte in diesem augenblick
mit ihr zu reisen – aus diesen wunsch, und aus dieser begierde entwickelte sich endlich
mein dritter Trost, nemlich, daß sie nicht auf Ewig für uns verlohren ist – daß wir sie
wieder sehen werden – vergnügter und glücklicher beÿsa
men seÿn werden, als auf dieser
welt; Nur die Zeit ist uns unbekant – das macht mir aber gar nicht bang – wa
n gott
will, da
n will ich auch – Nun, der göttliche, allerheiligste willen ist vollbracht – betten
wir also einen andächtigen vatter unser für ihre S[eele] – und schreiten wir zu andern sachen,
es hat alles seine Zeit – ich schreibe dieses im hause der
Mad:me d'Epinai, und des
M:r Grim, wo ich nun
logire, ein hüpsches zi
merl mit einer sehr angenehmen aus=sicht
habe – und, wie es nur i
mer mein zustand zuläst, vergnügt bin – eine grosse hülfe
zu meiner möglichen zufriedenheit wird seÿn, we
n ich hören werde, daß mein lieber
vatter und meine liebe schwester sich mit gelassenheit und standhaftigkeit gänzlich in willen
des herrn geben, – sich ihm von ganzen herzen vertrauen, in der vesten überzeügung
daß er alles zu unsern besten anordnet – Allerliebster vatter! schonen sie sich! –
liebste schwester – schone dich – du hast noch nichts von den guten herzen deines bruders
genossen – weil er es noch nicht in stande war – Meine liebste beÿde! – habt sorge
auf eüre gesundheit – dencket, daß ihr einen sohn habt – einen bruder – der all
seine kräften anwendet, um eüch glücklich zu machen – wohl wissend, daß ihr ihm auch
einstens seinen wunsch, und sein vergnügen – welches ihm gewis Ehre macht, nicht versagen
werdet, und auch alles anwenden werdet, um ihn glücklich zu sehen – o, da
n
wollen wir so ruhig, so Ehrlich, so vergnügt, | wie es nur i
mer auf dieser welt
möglich ist | leben – und Endlich we
n gott will, dort wieder zusa
m ko
men – wofür
wir besti
mt, und erschafen sind --
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
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ihren lezten brief von 29:
ten juni habe richtig erhalten, und mit vergnügen verno
men, daß
sie beÿde gott lob und danck gesund sind, wegen den Rausch des Haÿden habe von herzen lachen
müssen, – wen ich dabeÿ gewesen wäre, hätte ich ihm gewis gleich stille ins ohr gesagt:
Adlgasser.
– es ist doch eine schande we
n sich ein so geschickter Ma
n aus eigner schuld in unthätigkeit
sezt, seine schuldigkeit zu thun – beÿ einer
function die zur Ehr gottes ist – wo der Erzbischof
und die ganze Hofstatt da ist – die ganze kirche voll leüte ist – das ist abscheülich –
dies ist auch eins von den haupt=sachen was mir Salzburg verhast macht – die grobe,
lumpenhafte und liederliche Hof
Musique – es ka
n ja ein
honeter Ma
n, der lebens=
art hat, nicht mit ihnen leben; – er muß sich ja, anstatt daß er sich ihrer a
nehmen
kö
nte, ihrer schä
men! – da
n ist auch, und vielleicht aus dieser ursache, die Musick
beÿ uns nicht beliebt, und in gar keinen ansehen – ja we
n die
Musique so bestellt
wäre wie zu Ma
nheim! – die
subordination die in diesem
orchestre herscht! – die
auctorität die der
Canabich hat – da wird alles Ernsthaft verichtet; Ca
nabich,
welcher der beste
Director ist den ich je gesehen, hat die liebe und forcht von seinen
untergebenen. – er ist auch in der ganzen stadt angesehen, und seine
Soldaten
auch – sie führen sich aber auch anderst auf – haben lebens=art, sind gut gekleidet,
gehen nicht in die wirths=häüser und sauffen – beÿ ihnen ka
n dies aber nicht seÿn,
ausgeno
men der fürst vertrauet sich ihnen oder mir, und giebt uns alle gewalt,
was nur i
mer
zur Musick nothwendig ist – sonst ist es umsonst; de
n zu
Salzb:
hat jeder von der
Musique – oder auch – keiner zu schaffen – we
n ich mich darum
annehmen müste, so müste ich ganz freÿen willen haben – der obersthofmeister
müste mir in
Musique sachen, alles was die
Musique betrift, nichts zu sagen haben.
de
n ein
Cavalier ka
n keinen kapellmeister abgeben, aber ein kapellmeister wohl
einen
Cavalier –
apropos: der Churfürst ist izt wieder zu Ma
nheim –
die Mad:me Canabich
und auch er, wir sind in
Corespondance – we
n nicht das geschieht, was ich befürchte, und welches
Ewig schad wäre, daß nemlich die
Musique sehr verkleinert werden sollte – so mache
ich mir doch noch i
mer hofnung – sie wissen, daß ich mir nichts mehr wünsche, als einen
guten dienst, gut in
Caractére und gut in geld – es mag seÿn wo es will – we
n es
nur an einem
Catholischen ort ist. – sie haben sich mit den graf starnbock und
überhaupt mit der ganzen
affaire [me]isterlich wie ein
ulissus gehalten – fahren sie
nur so fort – lassen sie sich nicht überführen – absonderlich seÿen sie auf ihrer hut
we
n sie etwa mit der geschopften gans zu reden ko
meten – ich ke
ne sie, seÿen
sie dessen versichert – sie hat zucker und honig in Maul – in kopf und in herzen
die ganze Sache noch im weiten
aber Pfeffer – es ist ganz natürlich, daß
dfl gmnzl omcul nscu fn wlftln
Felde ist viele Sachen müßten zugestanden werden, bis
iled fot, und daß mir
vfleel omculn mh"otln zhglotmndln wlrdln, bfo
ich mich dazu entschließen könnte wenn auch Alles
fcu afcu dmrzh lntocueflooln ks"nntl, und daß ich doch, we
n mhcu meelo
in Richtigkeit sein würde wo anders seyn mögte, als
fn rfcutfgklft olÿn wh"rdl, doch lieber
ws mndlrot olÿn as"chtl, meo
zu Salzburg mir alles
zh omezbhrg – doch ich darf nichts besorgen, es würde
afr schwerlich
meelo zh=
zugestanden werden denn es ist gar viel.
glotmndln wlrdln – dln lo fot gmr vflee –. doch es
ist nichts unmöglich – ich würde,
wenn alles in Ordnung und Richtigkeit seyn würde kein Bedenken
wlnn meelo fn srdnhng hnd rfcutfgklft olÿn wh"rdl, klfn bldlnckln
tragen bei Ihnen zu seyn
trmgln – nur um das vergnügen zu haben,
blÿ funln zu olÿn – doch,
wenn mich die Salzburger haben wollen, so müssen sie mich und
wlnn afcu, dfl omezbhrglr umbln wseeln, os mh"ooln ofl afcu hnd meel
x
alfnl wh"nocul blirfldfgln – osnot blksaaln ofl afcu glwfo nfcut. –
x meine Wünsche befriedigen; sonst bekommen sie mich gewiß nicht.
der hr: Prälat von baumburg hat also auch einen gewöhnlich Prälatischen Tod geno
men! –
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]
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daß der h
ς: Prälat von heiligen kreütz gestorben ist, habe ich nicht gewust – mir ist sehr
leid – er war ein rechter braver, Ehrlicher Ma
n; also hätten sie nicht geglaubt, daß
der
Dechant Zeschinger Prelat werden würde? – ich habe mir, beÿ meiner Ehre, nie nichts
anders eingebildet; ich wüste auch wircklich nicht wer es sonst hätte werden sollen! – ja freÿlich
ein guter Prälat für die Musick! – also war der Tägliche spaziergang
der gnädigen freule mit ihren
treüen
laquai nicht fruchtlos? – sie waren doch fleissig, giengen nicht müssig – der Müssigang
ist der anfang aller laster: – hat doch endlich eine Haus=
Comedie zu stand ko
men kö
nen! – aber wie
lang wird es wohl dauern? – ich glaube die gräfin von
Lodron wird sich keine solche
Musick mehr ver=
langen – der
Czernin ist halt ein junger schuß=bartl, und der
Brunetti ein grober kerl.
Morgen wird mein freünd
Raaff von hier abreisen; er geht aber über brüssel nach
aix la Chapelle und
spaa – und da
n nach Ma
nheim; er wird mir von seiner ankunft gleich nachricht geben, da
n wir werden
miteinander
Correspondiren – er läst sich ihnen und meiner schwester unbekanterweis empfehlen.
sie schreiben, sie hören schon lang nichts mehr von meiner
Compositions scolarin – das glaub ich;
was soll ich ihnen de
n darvon schreiben? – dies ist keine
Person zum komponiren – da ist alle
mühe umsonst – Erstens ist sie von herzen du
m, und da
n von herzen faul – wegen der
opera
habe ich ihnen schon in vorigen geantwortet – wegen den
Ballet des
noverre habe ich ja nie
nichts anders geschrieben, als daß er vielleicht ein neües machen wird – er hat just einen halben
Ballet gebraucht, und da machte ich die
Musique darzu – daß ist, 6 stücke werden von andern
dari
n seÿn, die bestehen aus lauter alten
Miserablen französischen
arien, die
Sinfonie, und
Contredanse, überhaupt halt 12 stücke werde ich dazu gemacht haben – dieser
Ballet ist schon
4 mahl mit gröstem beÿfall gegeben worden – ich will aber izt
absoulement nichts machen,
we
n ich nicht voraus weis was ich dafür beko
me – de
n dies war nur ein freündstück für
Noverre. –
der
M:r wendling ist den lezten Maÿ von hier weg – we
n ich den
Baron Bach sehen wollte,
müste ich sehr gute augen haben, de
n der ist nicht hier, sondern in
London – ist es möglich,
daß ich dies nicht sollte geschrieben haben? – sie werden sehen daß ich künftighin alle ihre
briefe
accurat beantworten werde – man sagt, der
Baron Bach würde bald wieder ko
men,
das wäre mir sehr lieb – aus viellen sachen – besonders aber, weil beÿ
ihm gelegenheit ist, etwas
rechts zu
Probiren – der kapellmeister
Bach wird auch bald hier seÿn – ich glaube er wird eine
opera schreiben – die franzosen sind und bleiben halt Eseln, sie kö
nen nichts – sie müssen
zuflucht zu fremden nehmen. mit
Piccini habe im
Concert spirituel gesprochen – er ist ganz
höflich mit mir, und ich mit ihm – wen wir so ohngefähr zusa
m=ko
men – übrigens mache
ich keine bekandschaft – weder mit ihm, noch mit andern
Componisten – ich verstehe meine sache –
und sie auch – und das ist genug: – daß meine
sinfonie im
Concert spirituel unvergleichlich aus=
gefallen, habe auch schon geschrieben. – we
n ich eine
opera zu machen beko
me, so werde ich
genug verdruß beko
men – das würde ich aber nicht viell achten, de
n ich bin es schon gewohnt, we
n
nur die verfluchte französische sprache nicht so hundsfüttisch zur
Musique wäre! – das ist was
Elendes – die Teütsche ist noch göttlich dagegen. – und da
n erst die sänger und sängerinen –
– man solle sie gar nicht so ne
nen – de
n sie singen nicht, sondern sie schreÿen – heülen –
und zwar aus vollem halse, aus der Nase und gurgel – ich werde auf die künftige fasten
ein französisches
oratorium fürs
Concert spirituel machen müssen – der
M:r Le gros | Directeur |
ist erstaunlich
portirt für mich; sie müssen wissen daß ich | obwohlen ich sonst täglich beÿ ihm war |
seit ostern nicht beÿ ihm war, aus verdruß weil er meine
sinfonie concertante nicht aufgeführt
hatte; ins haus ka
m ich öfters um
M:r Raaff zu besuchen, und muste allzeit beÿ ihren
Zi
mern vorbeÿ gehen – die bediente und mägde sahen mich allzeit, und ich gab ihnen allzeit
eine Empfehlung auf. – Es ist wohl schade, das er sie nicht aufgeführt hat, die wurde sehr
incontirt haben – nun hat er aber die gelegenheit nicht mehr so. wo sind allzeit so 4 leüte beÿsam?
Eines tags als ich
Raff besuchen wollte, war er nicht zu haus, und man versicherte mich er würde bald
ko
men. ich wartete also –
M: le gros ka
m ins zi
mer – das ist ein Mirakl das man einmahl wieder
das vergnügen hat sie zu sehen – ja, ich habe gar so viell zu thun – sie bleiben ja doch heüte beÿ
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
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uns zu tisch? – ich bitte um verzeihung, ich bin schon
engagirt. –
M:r Mozart wir müssen einmahl wieder
einen tag beÿsam seÿn; – wird mir ein vergnügen seÿn. – grosse Pause – endlich.
apropós:
wollen sie mir nicht eine grosse
Sinfonie machen für frohnleichnam? – warum nicht? – ka
n
ich mich aber darauf verlassen? – o ja; we
n ich mich nur so gewis darauf verlassen därf, daß
sie
Producirt wird – und das es nicht so geht wie mit der
Sinfonie Concertante – da gieng
nun der tanz an – er entschuldigte sich so gut er ko
nte – wuste aber nicht viell zu sagen –
kurz – die
sinfonie fand allem beÿfall – und
legros ist so damit zufrieden, das er sagt
das seÿe seine beste
Sinfonie – das
Andante hat aber nicht das glück gehabt, ihn zufrieden
zu stellen – er sagt es seÿe zu viell
Modulation darin – und zu lang – das ka
m aber
daher, weil die zuhörer vergessen hatten einen so starcken und anhaltenden lärmen
mit händeklatschen zu machen, wie beÿ den Ersten und lezten stück – de
n das
andante
hat
von mir, von allen ke
nern, liebhabern, und meisten zuhörern, den grösten beÿfall –
es ist just das
Contraire was
le gros sagt – es ist ganz natürlich – und kurz. –
um ihn aber | und wie er behaupt mehrere | zu befriedigen, habe ich ein anders gemacht –
jedes in seiner art ist recht – de
n es hat jedes einen andern
Caractére – das lezte
gefällt mir aber noch besser – ich werde ihnen die
sinfonie mit der
violinschule,
Claviersachen,
und voglers buch, | Ton=wissenschaft, und Ton=sezkunst | mit einer guten gelegenheit
schicken – und da
n will ich auch ihr urtheil darüber hören – den 15:
ten August –
Maria Hi
melfahrt – wird die
Sinfonie mit den neüen
andante – das 2:
te mahl auf=
geführt werden – die
Sinfonie ist
ex Re und das
Andante ex sol – hier darf man nicht
sagen
D oder
g. – Nun ist halt der
Le gros ganz für mich. – Nun ist es zeit das ich
zum schluß trachte – we
n sie mir schreiben so glaube ich wird es besser seÿn, wen sie sezen:
chez M:r Le Baron de grim, chaussèe d'antin prés le Boulevard – M:r grim wird ihnen
mit nächsten selbst schreiben. Er und die
Mad:me d'Epinay lassen sich ihnen beÿden Em=
pfehlen, und von herzen
condoliren – hoffen aber, sie werden sich in einer sache die nicht
zu verändern ist, zu fassen wissen – Trösten sie sich – und betten sie brav, dies ist
das einzige mittel was uns übrig bleibt – ich wollte sie wohl gebeten haben eine heilige
Messe in
Maria plain und zu
Loretto lesen zu lassen – ich habe es hier auch gethan.
wegen den Empfehlungsschreiben an h
ς: bähr, glaube ich nicht daß es nothwendig seÿe mir selbes
zu schicken – ich ke
ne ihn bis
dato nicht; weis nur, daß er ein braver
Clarinettist, übrigens
aber ein liederlicher
socius ist – ich gehe mit dergleichen leüte gar nicht gerne um – man
hat keine Ehre davon; und ein
Recomandations=schreiben möchte ich ihm gar nicht geben –
ich müste mich wircklich schä
men – we
n er endlich etwas machen kö
nte! – so aber ist er in
gar keinen ansehen – vielle ke
nen ihn gar nicht – von die 2
stamitz ist nur der jüngere
hier – der ältere | der wahre Hafeneder=
Componist | ist in
London – das sind 2 Elende
Notenschmierer – und spieller – Säüffer – und hurrer – das sind keine leüte für
mich – der hier ist hat kaum ein gutes kleid auf den leib –
apropós: we
ns mit
den
Brunetti etwa einmal brechen soll – so hätte ich lust den Erzbischof einen guten freünd von
mir, einen rechten Ehrlichen braven Ma
n, zum Ersten
violin zu
Recomandiren –
er ist ein gesezter Ma
n; – ich halte ihn für einen 40:
ger – ein wittwer – er heist: Rothfischer –
ist
Concert=meister zu kirchheim=Poland beÿ der Prinzessin von Nassau weilburg – er ist, | unter
uns gesagt | unzufrieden – de
n der fürst mag ihn nicht – das ist:
seine Musique – er hat
sich mir von herzen
Recomandirt – und ich machte mir ein rechtes vergnügen daraus, ihm zu
die
nen – de
n er ist der beste Ma
n. –
Adieu. ich küsse ihnen 100000mahl ihre hände, und
meine schwester umarme ich von ganzen herzen, und bin dero gehorsamster Sohn
wolfgang Amadè Mozart
mp
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
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