[S. 1]


pr. dς. 13.
Julÿ.
WohlEdl insonders Hochzuehrende
Herrn!
Euer wohlEdl nehmς mir nicht ungütig, daß dieselbς mit gegenwärtigem
belästige. da der Instrumentenmacher in Dressden
hς: Grenser schon unterm
5 Maÿ 1776 mir die Lieferung der verlangtς Instrumente versprochς, aller
von Euer wohlEdl so wohl als von mir ofters gemachtς Eri
nerungς und
sondςheitl: dero gütigst oft wiederhohltς Betriebs ohngeacht wedς die Instrum
ς:
eingeschickt noch mir einige Antwort ertheilt: als mußte ich, nach
verlauf zweyer Jahre ganz natürlich alle Hofnung solche zu erhaltς
aufgeben. Nun ko
mς diese Instrumentς vor einigς Tagς,
wo ich sie
gar nicht mehr vermuthete, da der
Fürst unterdessς solche von
Wie
n |: ohne daß ich etwas wuste :| verschreibς lassς: welches mir zur
gleichς Zeit den Verdruß zuziehet, daß, ohneracht ich die Briefe
vorgezeigt, doch einiges Misstrauen auf den Eifer meiner Betreibung
möchte entstandς seÿn. Nichts destoweniger machte ich, daß die Instrumt
ς:
angenohmς würdς, obwohl die Lieferung derselbς erst nach 2 Jahrς
erfolgt und ich unterdessς nicht einmal mehr ein Schreibς vom
hς: Grenser
erhielt, welches die ganze Sache, und zwar mit einer gewissen Art
Mozart Leopold Vater
[S. 2]


der ohnanständigstς verachtung als abgethan erklärte. das ist nun
aber nicht alles. Ich hätte alles wieder gut gemacht: dieser
Man macht
mir aber neuerdings verdruß; indem die 2
Hautbois zwar gut,
die 2 englischen Horn aber falsch sind. da er nun die Instrumentς hat
schnurgerade an mich gehς lassς, Euer WohlEdlς aber solche nicht von ihm
erhaltς habς; so vermuthe dieselbς werdς die Vorsicht gehabt habς ihm nichts
zu bezahlς, bevor Sie nicht des Empfangs sowohl als des Betragshalbς von
mir benachrichtiget sind. – Seine Rechnung überhaupts beträgt in allem
50 f 8
Xr 1⁄2 ConventionsMüntz. Die
engl: Horn allein
betragς 30 f.
da ich nun ihm heute in betreff dieser schlecht ausgefahlenς
engl: Horn
schreibe und solche nicht zu brauchς sind;
als kan ihm hς: Grenser der=
mahl nichts anders als 20 f 8 Xr 1⁄2 bezahlς lassς; bis er mir andςe
liefert und sich äussert, was mit diesen zu thun ist. Euer wohlEdl:
vergeben mir diese ihnς verursachte Belästigung, man ist gezwungς
durch dergleichς unangenehme
Comissionς sich verdruß über den Hals zu ziehς, und
noch dabeÿ freunden überlästig zu seyn. – Mein
Sohn, der schon im Sept
ς:
des vorigen Jahres die hiesigen Dienste als Concertmeister niedergelegt, be=
findet sich, seit dem 23 Merz in gutem Wohlstande in Paris. findς sie
mich hier Orts ihnς gefählige Dienste zu thun im Stande, so machς sie Rechnung
auf meine punckuelle Dienstfertigkeit, da ich mit aller Hochschätzung bin
Euer wohlEdlen
ergebenster dr
Salzb
ς: dς 6 Julÿ
Leopold Mozart mp
1778.
[S. 3]


[vacat]
[S. 4]


Rp. den 21. Julÿ
Herrn
Herrn Breitkopf und Sohn
in
Leipzig
456
778
6 July.
Salzburg
Rsp dς 21
Mozard.