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Mein liebes Weib und lieber Sohn!
52
Salzb
ς: dς 29
Junÿ 1778.
Daß ihr gesund seÿd hoffen wir –, Beÿde sind wir gesund! Meinς
Brief vom 11 Junÿ werdet ihr er=
halten haben am hl: Dreÿfaltigkeit Sontag speiste ich, wie gewöhnlich, im Priesterhaus. Nach=
mittag spielte
Haÿdn beÿ der Lytaneÿ und
Te Deum Laudamus |: wo der Erzbischof zugegς war :| die
Orgel, aber so erschröcklich, daß wir alle erschrackς, und glaubtς es werde ihm wie dem seel:
Adlgasser ergehς. Es war aber nur ein
kleiner Rausch, der
Kopf, – und die
beyden Hände
könntς sich gar nicht mit einandς vergleichς, so etwas habe ich seit Adlgassers zufahl nicht ge=
hört. Nach der Litaneÿ sagte mir Graf Starnberg, ob ich nicht morgς zu ihm ko
mς könnte, er
hätte etwas mit mir zu sprechen. Ich kam – niemand war da, als sein Bruder der kaÿs
ς:
Major, der beÿ ihm wohnt, und sich hier von der Furcht will Curierς lassς, die er vor dem
Preusischς Pulver und Bleÿ hat. Er sagte mir es wäre ihm ein organist
recomandiert wordς,
er wollte sich aber der Sache nichts a
nehmς ohne zu wissς, ob er gut wäre –, er wollte sich
demnach beÿ mir erkundigς, ob ich ihn nicht kannte, – er sagte mir, er hieß
Mandl
oder wie – er wüste es selbst nicht recht. o
du ungeschickter Teufel! dachte ich: man
wird den Auftrag odς ein Ansuchς aus Wie
n erhaltς um iemand zu
reccomandierς und
den
Namen p: des
Clienten nicht schreibς. Ich hätte es nicht merkς sollς, daß dieses der
Eingang wäre um mich zu bewegen von meinem Sohn zu redς: aber ich? – – nicht
eine Sylbe! Ich sagte – daß ich die Ehre nicht hätte diesen Menschς zu könnς; und daß ich
niemals es wagen würde dem Fürstς iemand anzuempfehlς, indem es i
mer schwer wäre
iemand zu findς, der ihm nach der Hand recht anständig wäre. Ja! sagte er, – ich werde
ihm auch niemand
recomandierς, es ist viel zu hart! – – Ihr h
ς: Sohn sollte halt itzt
hier seÿn! |:
bravo! aufgesessς :| dachte ich:
schade daß dieser Man nicht ein grosser Staats=
Minister und abgesandter ist! – Da
n sagte ich ihm:
wir wollς recht aufrichtig sprechς;
und fragte ihn ob man nicht alles mögliche getha
n ihn mit Gewalt aus Salzb
ς zu ver=
dreibς? – ich fieng vom Anfange an, und vergaß nichts herauszusagς, was alles vorbeÿ
gegangen, so daß sein Bruder ganz erstaunte und er selbst aber nichts anders sagς
konnte, als daß alles die gründliche Wahrheit wäre. Wir kahmς auf alles von dς ganzς
Musik – ich erklärte ihm alles von dς Brust heraus – und er erkannte, daß alles die
vollko
mne wahrheit wäre, und sagte endlich seinem Bruder, daß alle fremde, die an den
Salzb
ς: Hof geko
mς
nichts andς als den jungς Mozart bewundert hättς. Er wollte mich
i
mer bereden, daß ich an meinς Sohn desswegς schreibς sollte: ich sagte ihm aber, daß ich dieses
nicht thun könnte, – daß es eine vergebliche Arbeit wäre, – daß mein Sohn über einς solchς
Antrag lachen würde; Es wäre denn die Sache, daß ich ihm zu gleich den Gehalt, den
er
habς sollte, überschreibς könnte, de
n auf den Gehalt eines Adlgassers würde nicht
einmal eine Antwort zu hoffen seÿn. ja, we
n S
e: hochf
ς: Gd
ς ihm auch monatl:
50 f
zu gebς sich entschlüssς könntς, so stünde noch gar sehr zu zweifeln, ob er es a
nehmς
würde. Wir giengen alle 3 miteinandς aus seinem Hause, de
n sie gingς auf die Reitt=
schule, ich begleitete sie und wir sprachς i
mer von dieser Sache,
ich blieb dabeÿ, was
ich obς gesagt hatte, – er blieb dabeÿ,
daß er für meinς Sohn alleine eingenohmς wäre,
wir sprachς, daß auch die
Haydin bald hin seÿn werde, – Meissner ist schon hin, –
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1881
[S. 2]


Haydn wird sich in wenigς Jahrς die wassersucht an Hals sauffς, odς wenigst, da er itzt
zu allem zu
faul ist, i
mer fäuler werdς, so wie er älter wird: ich blieb endlich
i
mer dabeÿ, daß ich nichts schreibς könnte – ohne zu wissς, daß ich von einem
ansehnlichς Gehalt sichere Meldung machς könnte, – und so ließ ich ihn lauffς!
Nun müsst ihr wissen, daß der Fürst keinς gutς Organistς beko
mt, der auch ein guter Cla=
vierspieler ist. – daß er itzt sagt |: aber nur zu seinς lieblingς :| das
Becke ein
Scharleta
n und schwenkmacher seÿe, daß der Mozart alle weit übertreffe, also,
möchte er lieber denjenigς habς, den er ke
nt, was er ist, als einς andς fürs
theure Geld, den er noch nicht ke
net. Er ka
n keinem |: we
n er ihm weniger
Gehalt gebς wollte :| einς Ei
nahm durch
Scolarn versprechς, da dern wenige sind,
und ich solche habe, und zwar mit dem Ruhm, daß kein Mensch besser
Lection=
zugeben im Stande ist. – Hier liegt nun der Haas im Pfeffer! ich schreibe
aber alles dieses nicht in der Absicht, dich mein lieber Wolfg
ς: zu beredς, daß Du nach Salzburg
zurück kehrn solltest – de
n ich mache ganz und gar keine Rechnung auf die Worte des Erz=
bischofes, ich habe auch mit der gräfin kein Wort gesprochς, sondς vermeide vielmehr die Ge=
legenheit mit ihr zusa
mzuko
mς: da sie das mindeste Wort für willfährigkeit und
Ansuchς aufnehmς möchte. Sie müssen Ko
mς – und, um etwas einzugehς, müssten
wohl gar günstige und vortheilhafte
Conditiones vorgeschlagς werdς. und das ist
nicht zu vermuthς. – wir wollς es erwartς – man muß nichts verredς, als das
Nasenabbeisen. Der
hς: Prelath zu Baumburg hat sich in die verhoffentlich glück=
seelige Ewigkeit hineingedrunckς. – auf ergangenes Ansuchς habe
deine beÿdς
Lytaniς de Venerabili zum hl: Kreuz nach Augspς: schreibς lassς, und die sind den
10tς und 11tς Tag Maÿ |: wo die grosse Procession alda ist :| mit allem Beyfahl ge=
haltς wordς. Der ehrliche
alte hς: Prelat ließ sich beÿ mir bedankς, und mich im
Nahmς seiner und im Nahmς des ganzς
Convents einladς, we
n ich mit meiner Tochter
etwa nach Augsp
ς: ko
mς sollte geradezu im Kloster abzusteigen, – allein bald
darauf erkrankte er und Starb. – und wer wurde Prelat? – – mein Brudς
hat es errathς! den 22
Junÿ ist der Schussbartl
Ludwig Zeschinger Decanus
erwehlt worden, und heute
den 28 da dieses Schreibe, ist er
benediciert wordς: mein Brudς hat
mir am Wahltag selbst noch diese Nachricht überschriebς und ich habe der Eberlin Waberl
diese vergnügte Zeitung überbracht. Ein guter Prelat für die Musik! – vor 4 Tägς
ist die schöne
etwas dicke Stockha
mer Freule mit ihrem Starmb
ς: Laqué
Louis Handl
in aller frühe – beÿ geschlossener Kirchenthüre, zu St:
Nicola im Kaÿ hintς, ehlich ver=
bundς wordς, man musste es geschehς lassς, da
n sie warς versprochς und ein 7 Monat
ς:
Kind |: ob es
generis masculini odς
Fæminini muß man erst erwartς :| ist als zeug
des versprechens mit
Fractur dicken Buchstabς unterschriebς. Er hat das Hochgräfl:
Decretum als Leib=
Friseur! – das spritzt! keine Seele von ihrer Freundschaft war
wedς beÿ der
Copulation noch weniger beÿ der Hochzeit vor 7 Monat. das Sailer=
wirtshaus ist nun richtig an den Wirth im Milchgassl verkauft, weil
Kraibich
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1881
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von freising geschriebς, daß er sich seines Rechts
Einzustehς gänzlich begiebt. Ich glaube euch
schon geschriebς zu habς, daß zum Nahmenstag des versaza
mts verwalter
Bauernfeind im
Steigerhause über 4 Stiegς 2
Comoediς gespielt wordς. Nun habς sie auf des
Steigers Nah=
menstag abermahl den
Splin, und da
n nach derselbς eine zweyte kleine
pieçe recht
sehr gut aufgeführt.
das erste mahl warς die
acteurs.
Beranscky,
Schweiger,
Altman
der junge
Steiger.
andretter Caietan als ein alter
grober wundςlicher ins Geld verliebter
Kaufman. Der Steiger
Mathiesel und ein Student als bediente. da
n die
2 Baurn=
feind mädl und
Strasser Nanerl. bey dς 2
tς pieçe so die
Werbung hieß, warς
auch noch als Werbsoldatς, der
Andretter Sigerl und ein gewisser
hς: von Lirzer
dabeÿ. das
2te mahl. warς
Beransky,
Schweiger,
Altman, dς junge
Steiger,
der
Brudς der Braunhoferin, und die nä
mlichς weibsPersonς, beÿ beÿdς
pieçen.
Nun sind sie ebς im Begriffe,
u werdς
den Triumph dς freundschaft, da
n darauf oder
Inchle
und
Iarico aufführς. die 2 Bauernfeindischς Mädl habς es das erste mahl erträglich, das
2
te mahl aber gut gemacht. die Strasserische Na
nerl, die jüngste der 3 Schwestern macht
gewisse Rollς, zum Exempl, eine Mutter, einen sanftς
Caracter p: unvergleichlich, hat auch
eine
treffliche Stellung und weis besser auf dem Theater
zu gehς, als die andern.
Cornet Andretter ist noch hier:
mir schwindelt etwas. Er hat nur halbe
gagé. Er sagt
zwar andςe hättς es auch so. er macht keine solche Winde mehr, sondς schont seinς
Uniform,
und geht und reittet i
mer in einem schmutzigς hechtengrauς überrock herum.
Er erwartete i
mer seine
Wäsche von Ötting durch den Bothς und brachte nur ein paar
he
mder und eines auf dem Leibe, mit, da
n er kam gerittς. Nun sind sie versetzt,
und müssς abermahl schuldς bezahlt werdς: und ich höre von
Reduction einer Baÿr
ς:
Officiers redς. – – mir ist Leid! mir gefählt es nicht! der
Kropf wächst auch ganz
erstaunlich. – – Ich hab euch von einer
Czerninischς Nachtmusik den 11 Junÿ geschriebς.
diese hat ein traurig-lächerlich, Eselhaftes End geno
mς.
Czernin wollte es den näml:
Abend der gräfin
Londron, und auch seiner Schwester machς. Nun war schon die erste Narrheit,
daß er solche zu erst seiner Schwester machte und hi
nach erst zur
Lodronin gieng, da nicht
nur
eine Landmarschallin dς Schlossoberstin weit vorgehet, sondς auch die grafin
Lizow als
Schwester nach ihrer angebohrnς Bescheidenheit einer fremdς
Dame diese Ehre willigst gelassς
hätte. die zwote Narrheit war aber noch unbegreiflicher. die Musik nahm beÿ dς Lodroninς
ihrς Anfang, –
Czernin schaute auf die Fenster hinauf, da
n schrie er
Durchaus. da
n kam
Menuet und Trio: nur
einmahl, da
n ein
Adagio, das spielte er mit allem fleiß abscheulich
schlecht – sprach i
mer mit dem hinter ihm stehendς
Brunetti, schrie laut
durchaus:
und dann
allons!
marche! und gieng mit der Musik im augenblick davon, so, wie
ieder machen würde und könnte, we
n er einer Person durch eine Nachtmusik eine
öffentliche Unehre erweisen wollte, da die halbe Statt zugegς ware. und warumb? –
weil er sich einbildete die Gräfin wäre nicht am fenster, in welcher vorgefasstς Meinung
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1881
[S. 4]


ihn
Brunetti besterkte: da doch die Gräfin mit dem
Domdechant Fürst
Breiner am Fenster
waren und von allen andς Leutς gesehς wurdς. Ein paar Täge darauf, als die gräfin
in die Gesellschaft kam |: de
n an ihrς Namenstage war sie zu Seeburg :| hat sie den
Bru=
netti abscheulich heruntergewaschς, und seit der Zeit redet der Erzbischof nichts mehr
mit ihm. Er hat |: nachdem er lange kein
Concert gespielt :| itzt damit sich
einschmeicheln wollς; allein niemand gab auf sein Spieln acht; und als Hafeneder
spielte ruffte alles
Bravo! – So beko
mt alles seine Wendung!
Euer unterm 12tς Junÿ datiertes schreibς habe erst den
26tς erhaltς. Hoffe es werde
mein letztes
vom
11 dieß euch eingegangς seÿn.
Euer ganzes Schreibς handelt vom Mr. Raff, der ohnehin so
wohl als ein guter
Professore und ehrlicher Christlicher Mann
mir unbekannter weise herzlich
Lieb ist, ihn von Person zu ke
nς wünschte, und unendlich vergnügt bin,
daß mein lieber Sohn
in der Achtung und Bekanntschaft eines solchen verdienstvollς Manes ist, dem ich mich gehorsς:
empfehle. Ich habe aus allen euren Schreibς abgenohmς, daß ihr nur i
mer dasjenige hin=
schreibt, was euch ebς in demselbς Augenblick einfällt – und die letzte Begebenheit,
oft desselbigς Tages nur ist der Held der Geschichte und Stoff eueres Briefes. Es
würde mit meinς Briefς nicht viel besser gehen, we
n ich ihn den letztς Augenblick, we
n
ich ihn wegschickς wollte, ganz hinschreibς wollte. So aber fange ihn eher zu schreibς an,
um ihn soda
n, nach Erhaltung eueres Schreibς, zu schlüssς, und auf euer Schreibς zu ant=
worten: wo ich noch ein Stück Papier vor mir liegς habe, auf welches ich von zeit zu zeit
dasjenige mit einen paar Worte aufzeichne, was ich zu schreibς habe, und eurς
Brief genau durchlese. – ich bin frohe daß der Wolfg
ς: nicht i
mer in dem Zweifel
seÿn wird
obs gestochen odς gehauet ist? Man ka
n ja nicht beständig beÿ guter Laune
seÿn. – doch geschieht keine Meldung mehr von dς
Compositions Scolarin, – nichts mehr vom
Ballet des Noverre, – nichts mehr
von dς opera. auch kein Wort ob
Wendling noch
in Paris ist? – ob dς Wolfg
ς: den
Baron Bach gesehς? – ob
Piccini noch in Paris ist? –
ob er die
2 Staÿmetz ke
nt? – ob er
den Gretry gesehς? – ob die Besetzung im
Concert Spirituel und die
production gut ist? Eine Erwehnung aller solcher Sachen
mit einem paar Worte |:
NB ohne ganze Seitς darüber zu überschreibς :| würden mir viel ver=
gnügen machen. Ich habe in meinem letztς Schreibς schon Meldung getha
n, daß ihr meine
übersetzte Violinschule mit Gelegenheit kauffen und da
n we
n etwas gutes |: schlechtes mag
ich nicht :| fürs Clavier zu habς ist – am liebstς vom Wolfgang – zu gleich durch den
Postwagς überschickς sollt. alles mit Gelegenheit – vielleicht ka
n es durch den Churf
ς
Minister h
ς: B: Sickingen
Franco nach Manheim ko
mς. er wird doch manchmahl etwas
dahin schicken. Mein lieber Sohn ka
n sich leicht vorstellς, daß es ein kleine Marter
für mich ist zu wissς, daß er unterdessς vielles Componiert hat – und ich leider! nichts
davon hörς ka
n, welches ehemals mein grösstes vergnügς war. Gedult! ist aller
hundsf – – Patron. – Des
Rusts Serenata |: um auf euere fragς zu antwortς :| hat nicht
gefahlen, es war i
mer die alte Leyern, der Erzbischof selbst, und die ganze welt
fand nichts als ausgeschriebne und ausgedroschene Passagen, folglich die Wort hinein
gezwungς um die gestohlne Musik brauchς zu kö
nς. auf die letzte war ein
Quintet,
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[S. 5]


29 Jun 78
da nahm er gar ein seiniges
Septet aus einer
opera Buffa her, welches auf lustige und
närrische Wort gemacht war, folglich auch sehr geschwind muste ausgeführt werdς; er zwang
nun ernsthafte Wort darauf – das war wirklich zum todlachς. der Fürst war gar
nicht zufriedς. – den Erzb
ς: zu ollmütz
Colloredo habς wir in ollmütz als domherrς beÿm
Podsdatskÿ alle gesehς. Er ist ein etwas dicker schöner Ma
n. weis und Roth in seinem
fettς angesicht, ein sehr guter Ma
n! er ist nur ein vetter vom Erzb
ς: – von denς
welschς
Colloredo, sein Mutter lebt in
Mantua. – die
Martinelli Lenerl lebt noch
mit der altς Basen im nämlichς
quartier. man weis nicht wie, da
n Martinelli hat
nichts als sein schlechtes Hausgeräth hinterlassς. das war beydς ganze Erbschaft. Es gehet
seit einigς Tägς die Rede, sie solle iemand in Cremsmünster heÿrathς. Es wäre nicht
unmöglich – des
quardelieutenants Bruder ist ein Pater in Cremsmünster, der möchte so
eine Hayrat wohl stiftς um dort fürs Closter eine Singerin zu beko
mς und seinem
Bruder von dieser Kostbarς Unterhaltung zu befreÿen. Ihr habt den schönstς So
mer!
gut! beÿ uns war der
Junius schlecht – Regς – kalt – schnee im gebürge, einmahl gar auf
dem
Gaisberg. seit 5 tägen habς wir besseres Wetter und itzt warm. über do
nerwetter
habς wir uns noch nichts zu beklagς – bisher habς sie sich alle verzogς. Nun lachet! Ihr wisst,
daß der Obersthofmeister die
gilowsky Catterl Ka
merjungfer mit seiner altvätterischς liebe
i
mer verfolgt hat. auf seine Protecktion stoltz, war sie mit dς gräfin sehr grob. dς Hofrath
Gilowsky nahm sie weg, gab sie zur Fr:
v Enk in die kost, und
sie fand i
mer Gelegenheit mit ihrem altς
Coridon zusa
mzuko
mς,
welcher nun endlich, um seine Stundς in der LeopoldsCron recht ver=
gnügt zuzubringen mit dem h
ς: verwalter
Anckner eine
Hayrath stiftet. Die Sache ist richtig bis auf die Ankunft des
h
ς: Hofraths, der in Münchς ist, da
n soll gleich die Hochzeit seÿn – vielleicht hat er etwas
einzuwendς; die gräfin wird saure Gesichter machς. Wie gefählt euch der dicke,
bürgerbäurische starke glatweg
Anckner und das delicate Ka
merkätzchς zusa
m? Er ist gewiß
stark genug Hirschgeweihe von 16 Enden zu tragς.
Euer gasse, wo ihr wohnt habe gefundς, so bald
du mir die Gegend schriebst. ihr seÿd in der That an einer gutς Luft, und ich bin frohe. ich weis
nicht, we
n er so lebt, wie du mir schreibst, ob ihr beÿ einer Abänderung gar so viel ge=
wi
nς werdet, sondςheitl: wenn ihr beÿ gutς Leutς wohnt. Ich wünsche daß des Wolfg
ς: Sinfonie
im
Concert Spirituel gefahlς habe. – we
n ich nach den Steimetzischς
Synfoniς, die in Paris
gestochς sind, urtheilς solle, so müssς die Pariser liebhaber von Lermendς
Sinfoniς seÿn.
alles ist Lermς, das übrige Misch=masch, da und dort ein guter Gedankς [am]
unrechtς Ort ungeschickt angebracht. –
Voltaire ist nun auch Todt! und ist so gestorbς, wie
er war: das hätte er für seinς Nachruhm besser machς könnς. Etwas vom Krieg? – –
ja, was? – – das man täglich einς Preusischς Angriff erwartet, welches gewiß schon längst
geschehς wäre, we
n er ein beque
mes Loch auf einς fremdς Grund und Bodς zu ko
mς gefundς
hätte. So aber werden wir wohl |: we
n es anders möglich :| die
ärnte abwartς, de
n die Leute
und Pferde wollς ihr futter. Was wollt ihr wetten der König in Preussς rücket am Ende selbst
mit Ansprüchς an die Churbaÿr
ς Lande heraus? – – Kurz! man weis nichts, und i
mer trägt
man die zeitung herum, als hättς sich Russland, Schwedς und Dä
nemark für Preussς
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1881
[S. 6]


erklärt. daß der Herzog Ferdinand
von braunschweig in Schweden oder Dä
nemark ist, hat seine Richtigkeit.
diese Herrn werdς sich aber doch wohl bedenckς sich in fremde Händl zu mischen. vom Krieg
auf die
gilowsky Catherl. sie war letzlich mit den graf Platzischς zu altenötting.
ich liess sie mit einem wäxernς opfer=mandl auf die Scheibς mahlς, auf
einer Seite war die Plain kirche, auf der andς Seite Altenötting zu sehen, und
schrieb dazue.
An iedes fro
me Gnadenort, dahin ich mich begebe,
Bring ich
ex voto etwas mit, für den ich einzig lebe:
Soll da
n der Hi
mel endlich nicht mich arme Seel erhörn? –
und für mein Opfer und Gebett mir s'mänchen nicht beschern?
Die Complimentς kan ich nicht alle hersetzς. hς: Deibl hält alle Sontage richtige Nachfrage, er
empfehlt sich samt der hausMitzerl, bullinger, Sallerl, andrettς: Hagenauerς: Mölkischς,
Ferlendis, Ferrari, Khünburgischς pp:
ganzς PeltzelCompanie pp: und da ich und die Nanerl
euch millionmahl samt dem Pimpperl küssς und leckς, aber nicht im A– so bin
nebst
meiner und unser aller gratulation ad primas Vesperas dς alte Mzt mp
die Md:me Duscheck hat mir einς recomendationsBrief an einς gewissς ClarinetVirtuos, Mr: Josephe
Bähr eingeschickt, der beym Prince de Lambesc in dienstς, welcher oberststallmeister beym
König ist. schreib mir, soll ich dir ihn schicken? – – suche den Mr. Bähr zu sprechς.
À Monsieur
Monsieur Le Chevalier Wolfgang
Amadé Mozart Maître de Musique
à
Rue Gros chenet
vis à vis celle du
croissant à l'Hôtel Paris
des 4 Fils emont
Nro: 50.
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