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Den 4
ten dieß habe so wohl an
S: Hochf: gnaden, als an d: gdgen
hl: Beichtvatter
geschrieben, und beede schreiben so eingericht wie es meine Besten
Freunde verlangten. Demselben habe auch eine weitläuftige Entschuldigung
beygefüget, daß um die bestimmte Zeit in Salzburg nicht eintreffen kann. mit
wenigem zu sagen; ich kan vor Weinachten oder dem Neuen Jahre in Salzburg
nicht eintreffen: die Umstände davon muß ich ihnen seiner zeit mündlich
sagen. Sie werden bey Durchlesung dieses auf unsern
hl: Hofstatuarium denken;
ja vielleicht haben sie schon längst mit sich selbst die Überlegung gemacht:
ob denn alle, die nach Wien kommen, dort zu verbleiben bezaubert
sind. Es ist fast so: doch meine Ursachen werden ihnen das Rätzl auflösen.
Der Brief, den ich von
hl: OberstHofMstr Exc: den 28
Novemb: empfangen,
ist unter dem
29ten octobris datiert, und folglich ein Monat nach der
Expedition
mir eben am ersten
advent=Sontage zu Handen gekommen: und zwar von der
Post aus. Daß er aber bis dahin nicht auf der Post lag, muß ich daraus schlüssen,
weil einmahl ich selbst, und 3 mahl der
Estlinger [sich] beym Postamt erkundiget
hat. Der Brief [ist] so höflich und in etwas so freundschaftlich abgefasst,
daß man fast nichts übles argwöhnen sollte. genug, wenn es seyn sollte; so
werde ich demjenigen gnädigen Patron, der es ihnen gesagt, die Ursache entdecken.
Daß
hl: Sohn Joseph nach
Venedig abgegangen vergnüget mich; Es ist uns
aber Leid, daß wir ihn nicht noch vor seiner Abreise zu sehen die Ehre hatten.
hätte er denn nicht über Wien und
Constantinopl nach
Venedig reisen können? – –
Die Umstände des
hl: Lorenz rühren mich, und ich nehme Antheil
an ihrer Betrübniß. Es ist nun einmahl so; Gott wird machen, was zu seiner
Seelen Heyl ist. allem ansehen nach war wenig gutes zu hoffen: und dennoch
hoffe ich es noch.
gut, daß wir itzt nicht zu hause sind! wir scheuen die Blattern; sie möchten gar
zu uns hinauf steigen. – – sehen sie nun wissen sie die Ursache warum wir
nicht nach Hause wollen. Ich wünsche, daß es glückl: abgehet.
Der
Ironische Haaß ist recht glücklich gewesen, daß er ihnen zu theil geworden,
wenn er nur auch gut gewesen; [ich] wünschte nur, daß ihnen mehr dergleichen
Sachen zu Händen kommeten.
Dieß vorgehende habe gestern geschrieben.
Nun erhalte heute dero Zuschrift vom 7
ten dieß; Und ich erhalte es eben als
ich von dem
hl: v. Wallau nachhauß komme; Ich hatte mich schon würkl:
entschlossen auf einmahl abzureisen, und auf das St: Thomasfest in Salzb:
einzutreff: allein als ich zu
hl: von Wallau kamme und ihm davon Nachricht
gabe, ja es auf seine Entscheidung und auf sein Wort ankommen ließ;
so nahm er es auf sich. ja er sagte mir
Sr Hochfl: gnaden würde es auf 14
Täge oder 3 wochen nicht ankommen mir nachzusehen, daß ich auch das Verlangen
des Ungarischen Adels begnüge. Denn sie müssen wissen, daß wir von
3 Wochen her immer geplagt werden nach dem Maria Empfängniß Fest nach
Presburg abzugehen. Nun wurde dieses Ansuchen itzt stärker, als wir mit den
grösten von Ungarn an des
Kaysers Geburtstage bey der offentl: tafel sprachen.
Morgen gehen wir also nach Preßburg: allein mehr als 8 täge gedenke
ich gar nicht alda auszuhalten.
hl: v Wallau will selbst desswegen an unsern
Hof schreiben; denn er hat es auf sich genommen: sonst wäre ich augenblicklich
abgereiset. Denn ich weis eben nicht, ob ich so gar viel in Pressburg
profittieren
werde. Sagen sie unterdessen hl: ihro Hochwürden und gnaden dem
gnädigen
hl: Beichtvatter nebst: meiner unterthänigsten Empfehlung daß,
we
n ich hierdurch in gefahr stünde die gnade
Sr Hochf: gnaden zu verlieren,
ich auf den ersten Wink bereit bin auf der Post nach Salzb: zu gehen. itzt
sind noch viele Sachen, die uns hier wenigst noch ein Monat aufhielten:
Denn, gedenken sie nur, der
graf Durazzo Music=Director des hiesigen Hofes
hat uns noch nicht dazu bringen können auf seiner
Accademie oder offentl:
Concert zu spielen. wollten wir uns hierzu verstehen; so könnten wir bis auf
die Fasten und bis ostern aushalten, und alle wochen ein hipsches geld ziehen.
Sie werden denken: Wie
n macht alle Leute zu Narren. Ja, in der that, wenn
ich Salzb: und Wie
n in gewissen Stücken zusamm halte: so möchte ich bald
in eine Verwirrung gerathen. genug, wenn uns Gott gesund lässt, so hoffe ich
ihnen ein glückseel: Neues Jahr beym Wagen heraus zu wünschen. Unterdessen
wünsche der Jungf:
Ursula und
Francisca gute besserung, ihnen aber
und sonderheitl: Dero
fr: gemahlin eine gute gedult, und bin
Dero
[Wien den] 10
ten Decembris 1762 redlicher freund
Mozart