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Madame Mutter!
Ich esse gerne Butter.
Wir sind Gottlob und Dank
Gesund und gar nicht krank.
Wir fahren durch die Welt,
Haben aber nit viel Geld;
Doch sind wir aufgeräumt
Und keins von uns verschleimt.
Ich bin bei Leuten auch
die tragen den Dreck im Bauch,
doch lassen sie ihn auch hinaus
So wohl vor, als nach dem Schmaus.
Gefurzt wird allzeit auf die Nacht
Und immer so, daß es brav kracht.
Doch gestern war der fürze König,
deßen Fürze riechen wie Hönig,
Nicht gar zu wohl in der Stimme,
Er war auch selbsten voller Grimme.
Wir sind ietzt über 8 Täge weck
Und haben schon geschißen vielen Dreck.
Herr Wendling wird wohl böse seyn,
Daß ich kaum nichts geschrieben fein,
Doch wenn ich komm' über d' Rheinbrücke
So kom ich ganz gewiß zurücke
Und schreib die 4 Quartetti ganz
Damit er mich nicht heißt ein Schwantz.
Und das Concert spar ich mir nach Paris,
Dort schmier ichs her gleich auf den ersten Schiß.
Die Wahrheit zu gestehen, so möcht ich mit den Leuten
Viel lieber in die Welt hinaus und in die große Weiten,
Als mit der Tac=gesellschaft, die ich vor meiner seh,
So oft ich drauf gedenke, so thut mir der Bauch weh;
Doch muß es noch geschehen, wir müssen noch zusamm –
Der Arsch vom Weber ist mehr werth als der Kopf vom Ramm
Und auch von diesem Arsch ein Pfifferling
Ist mir lieber als der Mons: Wendling.
Wir beleidigen doch nicht Gott mit unserem Scheißen
Auch noch weniger, wenn wir in dreck nein beißen.
Wir sind ehrliche Leute die zusammen taugen,
Wir haben summa summarum 8 Augen
Ohne dem wo wir drauf sitzen.
Nun will ich mich nit mehr erhitzen
Mit meiner Poesie; nur will ich Ihnen sagen
Daß ich Montag die Ehre hab, ohne viel zu fragen,
Sie zu embrassiren und dero Händ zu küssen,
Doch werd' ich schon vorhero haben in die Hosen geschißen.
à dieu Mamma
Worms den 1778
ten Jenner Dero getreues Kind
Anno 31. ich hab' den Grind
Trazom.