[S. 1]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
Manheim den 10
tς Jener
27
1778
Mein lieber Mann.
deinen brief von 5
tς habe heunt Richtig erhaltς, und daraus
eure gesundheit mit freÿden vernohmς. gott seÿ Ewigς danck, wür
sind auch gesund, deine Neuigkeitς von bairen habς wür einige
oesterreich
gewust, aber nicht so ausführlich, von
s"otrlfcu Suponiert man
Preussen
hier nichts, ender von
prlioln fürchtς sich einige leuth, aber es
wird erschröcklich vill geblaudert und meistens lügen, und ist
nichts nach zu sagen, mit der Rechtς wahrheit ist man ganz still,
gott gebe es, das alles Ruehig bleibt, ich wünsche es von herzen.
wegen meiner nach haus Reise werden wür schon bedacht sein
wie es an leichtesten zu machς ist mit den Kaufleuthς ist es
mir schon recht wan es sein kunde, aber von hier aus wird
es zu selber Zeit, das man acurat eintreffen kan so leicht nicht
sein könnς, wan es friden bleibt, so kann es sich schon ereignen
das von hier wehr auf Münichς geht, wür müssen halt fleisig
nach fragen, damit man nicht zu späth ko
met, den Kuffer
werde ich wohl mit mir nach haus nehmς müssς, dan den wolf=
gang ist er zu gross weill sie in 4 persohnς sein und ein ieder
schon ein
pagage hat so würde er zu schwer werden, doch
dises mues sich alles zeigen wan es darzue komt, gott gebe
nur den liebς friden,
![info](../imgs/icon_info.png)
ja, das wünsche ich auch vom ganzen herzen. meinen
wahren wunsch werden sie schon in lezten schreiben abgeno
men haben.
wegen meiner Mama ihrer rückreise ist es wahrhaftig zeit, daß wir
daran dencken; de
n obwohlen die zeit her i
mer Proben von der
opera
waren, so ist es doch gar nicht gewis, ob die
opera aufgeführt wird; und
we
n sie nicht geben wird, so werden wir glaublicher weise den 15:
ten feb:ro
abreisen. we
n man gleich gericht wäre, so würde es ein leichtes seÿn.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
ich werde mich schon recht erkundigen. den grossen kuffer ka
n ich nicht
brauchen; ich habe in si
n so wenig
bagage als nur möglich mitzunehmen,
und alle überflüssige sachen, als die menge
Sinfonien, Etc: auch ei=
nige kleider, hier beÿm h
ς: Hofka
mer=rath, wo es gewis gut aufgehoben
ist, zu lassen; da
n, | nachdeme ich ihren rath darüber gehört haben werde |
werde ich der meinung und art meiner Reisen=
Compagnons
folgen, und mir wie sie, ein schwarz kleid machen lassen, und die
gallonirten kleider, weil sie ohnehin in
Paris nicht mehr Mode sind,
für teütschland sparren. Erstlich ist es eine
Menage | und das ist
meine haubtabsicht auf meiner
Pariser reise | und zweÿtens steht es gut,
und ist
Campagne und
galla kleid zugleich. mit einen schwarzen rock
ka
n man überall hingehen. heüt hat der schneider just dem h
ς:
wendling sein kleid gebracht. was ich von meinen kleidern mitzu=
nehmen gesi
nt bin, ist, mein brauner
Puçe=farber
spagnolet=rock,
und die beÿden westen. ich bitte also, schreiben sie mir im nächsten
Wieland
brief ob ich es so machen soll. Nun was anders. der h
ς: wflemnd ist,
nachde
me er mich nun 2 mahl gehört hat, ganz bezaubert. er sagte
das leztemahl nach allen möglichen lobsprüchen zu mir; es ist ein
rechtes glück für mich daß ich sie hier angetrofen habe, und druckte
mich beÿ der hand. heüt ist die
Rosamund im theater Probirt worden.
Nichts
sie ist – – – – gut, aber sonst
nfcuto; de
n we
n sie schlecht wäre,
so kö
nte man sie ja nicht aufführen? – –
gleichwie man nicht schlafen kan, ohne in einen bett zu liegen! doch,
es ist keine
Regul ohne ausnahme – – ich habe das beÿspiell ge=
sehen. drum gute nacht! – – –
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
heunt den 11
tς habe ich wie gewöhnlich beÿ herrn danner gespeiset
hattς mir sie mir beÿde ihre ergebneste Empfehlung
an dich
und die nanerl zu schreibς gebethς, sie sind beÿde recht guette
leuthe, und erzeigς mir ville höfflichkeitς. das du der
Gräfin Fräulein
Gräifn ihre 2
irlfeln angenohmς hast vergönne ich ihr gar nicht,
sie ist es nicht werth das du dir so ville miehe gibest, und verdientt
vor ihre erwisene falschheitς keine solche belohnung.
![info](../imgs/icon_info.png)
Particolarmente
per un zecchino il mese. Nun etwas gescheüdes.
der Kaiser Wien teutsche
Ich weis | ganz gewis | das
dlr kmfolr in si
n hat in
wfln eine
tlh"tocul
opera einen jungen Kapellmeister
splrm aufzurichten, und daß er
lfnln fhngln kmpleealfotlr,
teutsche Sprache Genie
der die
tlh"tocul oprmcul versteht,
glnfl hat, und
im stande ist etwas neües auf die welt zu bringen, mit
sucht Benda zu Gotha Schweizer
allen ernste
ohcut;
blndm zu
gstum sucht, und
ocuwlfzlr aber
so eine gute Sache
will durchdringen. ich glaube, das wäre
os lfnl ghtl omcul
für mich bezahlt der
ih"r afcu; aber gut
blzmet, das versteht sich. we
n mir
dlr
Kaiser tausend Gulden giebt schreib ich ihm eine
kmfolr Tmholnd ghedln gflbt, so
ocurlfbl fcu fum lfnl
teutsche Oper wenn er mich nicht behalten will,
tlh"tocul splrm, und we
n lr afcu nfcut blumetln wfee,
so ist es mir einerleÿ; schreiben sie, ich bitte sie, an alle
Freunde zu Wien ich im Stande
erdenckliche gute
irlhndl zh wfln, daß
fcu fn otmndl,
bin dem Kaiser Ehre
bfn, dlm kmfolr lurl zu machen. we
n er anderst nicht
er mich mit einer opera
will, so soll
lr afcu aft lfnlr splrm Probieren – –
was er hernach machen will, das ist mir einerleÿ.
addieu.
ich bitte aber das ding gleich in gang zu bringen, sonst möchte
mir Jemand vorkommen
afr flamnd vsrksaaln. ich küsse ihnen 1000 mahl die hände
und meine schwester umarme ich vom ganzen herzen, und bin
wolfgang Mozart
mp
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 4]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
der Wolfang macht iezt hier 6 Neue trio und würd sie stechς
lassς auf Subcrition, wan sie förtig sein wird er dir
6 Exemplarien schickς das du sie zu Salzburg verkauffς
kanst. adio lebts beÿde gesund, ich verbleibe wie alzeit
dein bis in doth getreues weib
Marianna Mozartin
an alle unsere bekante
alles erdenckliches.
dem bimperl empfehle ich mich
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881