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Ma
nheim den 27:
ten Decembre.
Mon très cher Pére!
25.
1777.
das ist ein schöns Papier, nicht wahr? – – ja, ich wollte ich kö
nts schöner machen! –
nun ist es aber schon zu spätt ein anders hollen zu lassen. daß meine Mama
und ich ein recht gute
logis haben, wissen sie schon aus die vorigen briefe. es
war auch nie meine meinung daß sie wo anderst wohnen sollte als ich;
allein als mir der h
ς: hofka
merath
serarius so güttig sein haus antrug,
so that ich nichts
als mich bedancken, das ist noch nicht ja gesagt. den andern
tag gieng ich mit den h
ς: wendling und
M: de champs | der wackere holländer |
zu ihm, und wartete nur bis er selbst wieder etwas anfienge. endlich
erneüerte er wieder seine
Proposition, und ich bedanckte mich beÿ ihm
mit diesen worten: Ich erkenne daß es ein rechtes freündstück von ihnen ist,
we
n sie mir die Ehre erweisen beÿ ihnen
logiren zu därfen, aber mir ist leid,
daß ich dero so güttigs anerbieten leider nicht a
nehmen ka
n, de
n sie
werden mir es nicht übel nehmen, we
n ich ihnen sage, daß ich nicht gern
meine mama ohne ursache von mir weg=lasse; ich weis wircklich keine
ursache zu finden warum meine mama in diesem und ich in jenem theil
der stadt wohnen sollte? – – wenn ich nach
Paris gehe so ist es ganz
natürlich daß es ein sehr grosser
avantage für mich ist, wen sie nicht
beÿ mir ist; aber hier die zweÿ Monathe kö
mt es mir auf etliche
gulden mehr oder weniger nicht an. durch diese rede habe ich
gemacht daß mein wunsch
gänzlich ist erfüllet worden, ne
mlich
das uns beÿden
logis und kost nichts – ärmer macht. Nun
mus ich geschwind zum abendessen hinauf. – –
wir haben bis iezo gebrandelt, also bis halb 11 uhr. Neülich bin ich mit
dem holländischen
officier der mein
scolar ist,
M:r La pautri, in die
Reformirte
(de la Pottrie)
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U.
MOZARTEUM
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kirche gegangen, und habe anderthalb stund auf der
orgl gespiellt.
Es ist mir auch recht vom herzen gegangen. mit nächsten werden wir,
nemlich die
Canabichischen, wendlingischen,
serariusischen, und Mozartischen in
die lutherische kirche gehen, und da werde ich mich auf der orgl köstlich
divertiren. das
Pieno habe ich schon beÿ derselben Prob, wovon ich ge=
schrieben habe, probiert; hab aber nicht viell gespiellt. nur ein
Præ=
ludium und da
n eine
Fugue. Nun bin ich mit h
ς: wieland auch be=
kant. er ke
nt mich aber noch nicht so, wie ich ihn; de
n er hat noch
nichts von mir gehört. ich hätte mir ihn nicht so vorgestellt wie ich ihn
gefunden; er ko
mt mir im reden ein wenig gezwungen vor. Eine ziem=
lich kindische sti
me; ein beständiges gläselgucken, eine gewisse gelehrte
grobheit, und doch zuweilen eine du
me herablassung. mich wundert
aber nicht daß er | we
n auch zu weimar oder sonst nicht | sich hier so
zu betragen geruhet, de
n die leüte sehen ihn hier an, als we
n er
vom hi
mel herabgefahren wäre. man
genirt sich ordentlich wegen ihm,
man redet nichts, man ist still; man giebt auf jedes wort acht,
was er spricht; – – nur schade daß die leüte oft so lange
in der erwartung seÿn müssen, de
n er hat einen
defect in der
zunge, vermög er ganz sachte redet, und nicht 6 worte sagen
ka
n, ohne einzuhalten. sonst ist er wie wir ihn alle ke
nen, ein
fortreflicher kopf. das gesicht ist von herzen hässlich, mit blattern
angefüllt, und eine ziemlich lange Nase. die
statur wird seÿn:
beÿläufig etwas grösser als der Papa. an den 200 fl: von dem
holländer därfen sie nicht zweifeln. Nun muß ich schliessen, de
n
Fürsten Zeil
ich möchte noch ein bischen
Componiren. noch eins: dem
ihrot Zlfe
darf ich izt wohl nicht schreiben? – – die ursache werden sie
wohl schon wissen, de
n München ist näher bey
Salzbourg als
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daß der Kurfürst an den Blattern zum
beÿ Ma
nheim, nemlich
dmo dlr Cuhrihrot mn dln bemttlrn zha
Sterben ist.
otlrbln fot? – – das ist gewis. da wirds wohl etwas ab=
sezen. nun leben sie recht wohl. wegen der Reise von der Mama
nach haus glaube ich kö
nte es halt am leichtesten in der fasten durch
kaufleüte geschehen! – – das ist nur was ich glaube; was ich
aber gewis weis, ist,
daß dasjenige was sie für gut befinden das
beste ist, de
n sie sind der h
ς: hofkapellmeister, und der aller=
vernünftigste! (a) ich küsse dem Papa, we
n sie ihn ke
nen, 1000mahl
die hände und meine schwester umarme ich von ganzen herzen
und bin troz meines gekrazels dero gehorsa
mster sohn und
getreüer aufrichtiger bruder
wolfgang Amadé Mozart
mp
(a)
Mad:me Robinig.
(sprach so)
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den 28
t december
Jezt den augenblick habe ich deinς brief von 22
tς beko
men,
ich bedaure den traurichς und schnellς dottesfahl des herrn
adlgasser von herzen, das ist wohl recht unvermuethet
geko
mς ich bin sehr erschrockς darüber, die arme frau
und Kinder sind recht zu beklagen, sie würd nücht zu tröstς
sein, dan ich kenne sie, und du kennest sie, auch die ursach.
lesten Posttag habς wür nicht geschribς, das es uns recht
gueth gehet, gott lob und danck, das habe ich Neulich geschribς,
ich mues den ganzς nachmitag beÿ der frau hofka
merRäthin
sein und alle abend beÿ ihnς speisen, der Wolfgang würd
überall hochgeschäzt, er spillet aber vill anderst als zu Salzburg
dan hier sind überall
piano forte, und dise kan er so unver=
gleichlich
tractieren, das man es noch niemals so gehört hat,
mit einς worth iederman sagt der ihm hört, das seines
gleichς nicht zu findς seÿe. obwohlς hier becke gewesen, wie
auch schubart, so sagς doch alle das er weid darüber ist
in der schönheit, und
gusto, und feinigkeit, auch das er aus
den Kopf spillet und was man ihme vorleget, das bewundern
sie alles auf das höchste. der nanerl lasse ich sagς das hier
das dinduch nicht gar wolfeill ist, auch tragt man keines
mit farbς sondern weiss allein, die hauben werde
schon sehς wie ich sie mit bringς kan. der aufbuz ist hier
recht
Schermant, und wird dir gewis gefahlen. meine
Empfehlungς an alle bekante freinde und freindinς, absonderlich
an herrn bullinger Jungfer
Sallerl, von mir und den wolfgang.
die thresel laß ich griessen. wie auch an hern göttς meine Empfehlung.
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27 Dec 77
Ich winsche euch noch mals ein glicksehlieges Neues Jahr
das es besser ist als das vergangene, absonderlich das
du mein lieber mann gesund bleibest. und vergniegt
lebst, und das ich euch in den Neuen Jahr mit freidς
wider sehe. adio ich Küsse euch vill 1000 mahl
und verbleibe wie alzeit dein getreues weib
Maria Anna Mozartin
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À
fro augspurg
Monsieur
Monsieur Leopold Mozart
Maitre de la Chapelle de S: A: R:
L'archeveque de salzbourg
à
Salzbourg.
N.25
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