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7.
Salzb
ς dς 9
tς octobς 1777
Mon très cher Fils!
Ich der Vermuthung, daß ihr Münchς verlassς, schreibe ich nach Augsp
ς: und schlüsse dir hier
ein Schreibς an h
ς: Stein beÿ, wo ich ihm die Besorgung eines oder zweÿer Concertς bestens
anempfehle, auch ihm melde, daß du die Abscheulichkeit von Salzb
ς: mündlich erzehlς wirst.
Mache dir auf seiner Orgl Ehre, er hält viel darauf; sie ist auch gut, und schreibe mir
da
n,
was er für Instrumentς hat. du wirst wohl auf der
Violin, so lange du in Münchς
warst, dich gar nicht geübt haben? das wäre mir sehr leid:
Brunetti lobt dich nun erschrecklich!
und da ich letztlich sagte, du spieltest doch auch
bassabilmente die Violin, schrie er laut:
Cosa?
Cazo? se suonava tutto! questo era del Principe un puntiglio mal inteso, col suo
proprio dano. h
ς: Glatz wird dir ein weises paar seidene Strimpf einhändigς, die ich noch für
dich herausgesucht. Ich hab solche auf dem baall angelegt, und gefundς, daß sie sehr eng sind. auch ist
ein Buch kleines Notenpapier dabeÿ, ich hab es dazu gelegt, we
n du etwa
deiner schwester ein præ=
ambulum schreibς willst, so ist dieses Papier feiner und beque
mer in einem Brief zu schicken.
We
n du mit h
ς: Stein sprichst, so mußt du alle Gelegenheit vermeidς von unsern Instrumentς von
Gera eine Meldung zu machen, da
n er ist Eyfersichtig mit dem
Friderici, und wäre der Sache
gar nicht auszuweichen, so sagst du, ich hätte die Instrumentς vom Obrist graf
Prank, da er wegς
der Hinfallendς Krankheit Salzb
ς: verlassς, überno
mς. das übrige wäre dir unbekannt, da du
noch zu jung auf diese Sachen nicht geachtet. gestern war die Fr: von Gerlichs
en Visite einige 4 Stündl
beÿ uns, sie empfehlt sich ganz erschrecklich. die Haÿrat der Apot
ς: Tresel mit h
ς: Strasser ist dem
h
ς: HofApoteker
u seiner Frau gar nicht recht: wäre sie ledig gebliebς, so hättς sie zur Erbschaft
hofnung gehabt. der Eberlin waberl ist es auch nicht allerdings recht. sie sagt es ko
mς 2 tode
melankonische Narrς zusa
m. Heut geht der Erzb
ς: auf 12 odς 14 täge nach Lauffς. die Schönbornin
ist fort, und das
Regal für deine
Sonaten auch mit dahin. Ich finde noch ein und andere kleine
Sachen für dich: ihr därft frohe seÿn, we
n ihr weiter weg seyd, sonst schicke euch im
er etwas nach,
damit euer
bagage grösser wird. Es ist noch eine ganze Musik
spart für die blasendς Hofinstrumentς
da, und die
Spart vom
adagio für den Brunetti, da ihm das eine zu studiert war. Vielleicht schreib
ich es auf kleines Papier, und schicke es nach und nach. Ich weis nicht ob ihr in Augsp
ς: mehr als
ein Concert werdet machen kö
nς, die Augsp
ς: sind itzt sehr mit
Concerten überhäuft wordς.
ich hab erst in Zeitung gelesen, daß der Violonzellist Baumgartner und 4 andςe Personς
mit einander Concert gegebς. = = We
n du etwas
producierest, sonderheitl:
ClavierConcert, so sorge
daß du nachsiehest, ob du deine Sti
mς, we
ns vorbeÿ, alle wieder beysa
men hast, weil du die
Spart
nicht beÿ dir hast. = Solltest nun nun sehς, daß in Augsp
ς: mehr als ein gutes Concert nicht zu
machen ist, so wird rathsa
mer seÿn sich nicht zu lange aufzuhaltς. Ich muß schlüssς, die Post geht bald ab.
heut habς wir keinς brief erwartet, weil die Münchner solche allzeit dς Reichenhaller Post mitgebς, die
morgς erst ko
mt. Lebt gesund! wir befindς uns gut, mit mir scheint es täglich besser zu werdς, ich schlafe
ziemlich gut, der Hustς lässt nach, und ich sehe besser aus. Nur du und die Ma
ma liegen mir noch
im Kopf. wir beÿde kissen – – – – euch viel 10000000000000 mahl und bin
der alte getreue Ehrliche Ma
n
und Vatter Mozart
mp.
Wie ich höre soll der Haÿdn für [die]
die
schöne Musik nur 6 baÿr
ς: Tha[ler]
Thaler
vom Erzb: beko
mς hab[en].
haben.
(
Che generos[
ità!)]
ità)
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


N. 7
À Monsieur
Monsieur le Chevalier Wolfgang
Amadè Mozart Maître de Musique
à
Augspourg
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881