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                                                                                Münchς dς 21 Jener 1775

Daß die hς: Salzbς: so viel gewäsche machς und glaubς, daß der wolfgς: in die
Churfürstl Dienste getrettς komt von unsern feindς, und von denς, denς
ihr Gewissς sagt, daß er es zu thun Ursach hätte. du weist wohl wir sind
an diese Kinderpossς gewohnt, mir machς dergleichς Plaudereÿς wedς warm
noch kalt, und das kanst du iederman sagς.      Se Hochfς: Gdς werdς ganz
gewiß vor künftigς Mitwoche nicht abreisen. Die opera des Wolfgς: kan
von den hiesigς Salzburgern niemand hörς, das thut mir sehr leid, dan
eine Sängerin ist in der that sehr Krank gewordς, sie hatte schmerzς
im unterleib mit einem Starkς fieber, daß man eine Enzindung
beförchtς muste, nach dem sie Clÿstiert wordς, ließ man ihr ader,
und dan brach die goldne Ader aus. Wen sie besser wird, so soll die
opera komendς freytag am geburtstag des wolfg: seÿn.
Es komς nun die 2 Herzogς v Zweybrückς, und dan der Chur=
fürst von dς Pfalz hieher. Wir müssς also noch hier bleibς,
bis die opera wieder aufgeführt wird. Mich erfreuet es, wen
die Ball auf dem Rathshause gut gehς. Heute frühe ist die
                      Nanerl mit einem LeibCamerdiener vom
                      Churfς: in einem Hofgeferth in Compagnie
                      der Eberlin baberl und andςer nach Nÿnfen=
                      burg gefahrς um die Zimer zu sehς, sie
                      speisen alda, und dan um 3 uhr Nachmittag
                      geht die Nanerl mit mir nach Hof, um die
                      zimer, den Schatz p: und anders zu sehς.
Beÿ hς: Hagenauer werdς sie wohl auch schon von Münchς wegς des
wolfgς: Opera einige Nachricht gehabt habς. mache meine Empfς: und
suche sie heim. dem Erzbischof werdς alle nur mögliche Ehrς erwiesen,
wie auch allς seinς Leuten. übrigens sind wir, Gott Lob, gesund, hoffς es
von dir, und wünschς es, Kissς dich viel 1000000 mahl, empfς uns
allen und bin dein alter                                     Mozart mp

Man förchtet in Salzbς: billig, daß ein Vogl nach dem andς aus=
fliegt, weil hς: Statuarius hagenauer auch andςe dienste genomς.
addio, Lebe wohl, und schreibe alles was du hörest, so habς wir etwas
zu lachς, dan wir kenς die Narrς.
die Eberlin waberl wird mit dς fr: Steigerin am Montag in der
Nacht odς Erchtag in dς frühe über altenötting nach Haus reisς.

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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A Madame
Madame Marie Ane
Mozart
à
Franco
Salzbourg

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881