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München den 11
ten jenner
75
wir befinden uns
alle 3 gott lob recht wohl. ich kan ohnmöglich viel schreiben, dan
ich mus den augenblick in die probe. morgen ist meine haubtprob, und freÿtag
als den 13
ten geht
sie in scena. die
Mama darf sich nicht sorgen, es wird alles
graf Seeau
gut gehen. daß die
Mama einen verdacht auf den
grmi ollmh geworfen,
thut mir sehr wehe, den er ist gewis ein lieber, höflicher herr, und hat
mehr lebensart als vielle von seines gleichen in
Salzbourg. gestern waren
wir in der
masquirten
accademie. Der
hς: von Mölk hat sich so verwundert,
und verkreüziget über die
opera seria, wie er sie hörte, daß wir uns völlig
schä
mten, indem jederman klar daraus sahe daß er sein lebetag nichts
als
Salzbourg und
jnsprugg gesehen hat.
addio. ich küsse der
mama die hände.
wolfgang.
Du wirst dich hoffentl: gesund und wohl befindς. ich weis
nichts zu schreibς, als unsere
Empf: an alle
p: de
n itzt
müssen wir zur
opera Probe. daß
der Erzbischof habe sich
beÿm
Churfürstς meldς lassς, daß er ko
me, das ist richtig.

aber man weis nicht we
n, ob itzt odς im frühe Jahr.
Lebe wohl wir küssς dich viel 10000 mahl
und bin dein alter
Mzt mp
bis
dato scheint es, daß der
Wolfgς: alle hofnung hat
die grosse
opera aufs Jahr hier zu schreibς.

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


à Madame
Madame Marie Ane
Mozart
à
Franco Salzbourg
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881