[S. 1]


Münchς dς 5
tς Je
ner
1775
Gestern ist
die Nannerl vor 2 Uhr nachmittag glückl: in Münchς angelangt,
wir konntς aber beÿ ihrer Ankunft nicht zugegς seÿn, weil wir des
hς: v Gilomsky
Gast warς beÿm Stürzer, wo man erst um halbe 2 uhr zum Tisch geht. wir sahς also
die Robinischς zu erst, die ebς unter unserm Essς beÿm Stürzer ankam.
Ich hatte aber des
hς: v Pernat bedientς schon bestellt welcher schon im Thal beÿ
der brügge auf sie wartete und sie zur
Fr: v Durst schnurgerad;
hinführte, wo
hς: v Doufraisne schon zugegς war. wir warς da
n den abend
beÿ ihr bis 8 uhr, und heute liess ich sie durch den bedientς zum
Coffée
zu uns abhollς. wo sie ebς itzt mit dem wolfg
ς: drinkt; da
n ich hab meinς Thée
schon gedrunckς. da
n schicke sie wieder nach Haus, weil die fr: von Durst mit
ihr in die Kirche geht und sie alle tage in eine andςe Kirche führς will.
daß die
opera des Wolfg
ς: erst den 13
tς aufgeführt wird, wirst du vom
hς:
Schulz schon erfahrς haben. Hier geht die Rede, daß
dς Erzbischof nach Münchς
ko
mς wird, und zwar sagte es mir
S:e Exς: Gr: Seeau selbst. sonst weis nichts
zu schreibς. sperre gut die zi
mer, damit euch
nichts gestohlς wird. da
n we
n man ausgeht ka
n
leicht etwas geschehς. Meine Empf
ς: an die
Jungfς:
Mitzerl und an alle
p:
p: wir Kissς dich
alle
3 und bin dein alter Mozart
mp
ich bin glüklich in München angekomen, und so gut
versorgt gewessen auf der ganzen Reise das ich
ohnmöglich erfrieren hätte können. ich habe beÿ
fraulein louise geschlaffen in den zimer der frau
von Robinÿ. und wir haben zu mittag und auf die
nacht en compagnie mit fr: v: Robinÿ gespeiset.
lebe die mama indessen gesund, ich küsse der mama
die Hand und bin samt meinς brudern den
sch – – – – fel
gehorsamste dochter
Marie Anne Mozart.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


A Madame
Madame Marie Ane Mozart
à
Franco
Salzbourg
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881