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                                                                                                     Wien dς 28 augς: 1773

Die Md:me Rosa habς wir am donerstage abends auf der Bastein angetroffς, wir warς
in Gesellschaft des hς: v Mölk. die gute Md:me that sehr fremde mit uns, dan sie wurde
von einem gewissς Rosa, Thiermahler und gallerieinspector, am Arm geführt. gestern
als den Tag darauf speistς wir beÿm hς: Baron du Beine, der uns dan die verliebtς
Umstände derselbς erzehlte, mit denς sie seinem brilliantς Ring vergebens nach=
gestellet hatte. der bewuste Uhrmacher ist auch hier; wir traffς ihn bald nach
unserer Ankunft im Theater an, wo er uns den erzehlte, daß die Md:me Rosa ihm
das Portrait nach zu schickς versprochς, das er ihr schon bezahlt hatte. sie gab ihm
aber auch Comission ihr ein Stück eines gewissς Seidenzeuges zu schickς.
Nun aber schrieb sie ihm, daß sie ihm das Portrait nicht schickς werde, wen er ihr
nicht das Stück Zeug vorhero einsendς werde. – – dieser Tage begegnete er mir,
und ich brachte ihm die neue Zeitung, daß Md:e Rosa nach Wien komς werde: ja: daß
sie vermuthlich schon eingetroffς. Ich möchte dabeÿ seÿn, wen sie zusamtreffς,
dan er war wegς ihres Briefes und ihrer unbescheidenς forderung halbς sehr widς
sie aufgebracht. zu Mr de Laugier komς wir öfters. Er empfς: sich euch. –
Baaden ist ein kleines Stättl. der bäder sind sehr viele; alles auf die Arth
wie in dς Gastein, nur daß sie bequemer gebauet sind. die meisten
Häuser sind eingericht ihre zimer an fremde zu verlassς, und Kost zu gebς.
die Schultzin, dessς Man, dς alte Schulz, blindς in baadς gestorbς, und die
alsdan einς gutς Hanswurst geheyrathet, ist die PrincipalinComoedie,
und agiert recht gut, obwohl sie in ihrer Jugend sehr schlecht war.
von dς fr: Leutgebin habe nichts mehr gesehen, den wäre sie auch gekomς, da
wir nicht zu Hause warς, so hätte die Fr: Fischerin ihr das Waderl, und wen
sie es genomς hatte, ihr auch 2 baar schuehe mit gegebς. da hς: Leutgeb, dem
wir unser Compl: vermeldς, nun selbst da ist, so mag er meinetwegς reisen

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MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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wie es ihm beliebt, und solte er mit der fliegendς LuftMachine reisen.
das Geld was ich ihr in Salzbς: geliehen, bestehet in 6 Cremnützer=
duccattς, und 5 bayrς: Thalern; ihre obligation ist in meinem
Kasten, in einem der erstς 2 kleinς Schublädchς lincker hand, wen du
in den kasten greiffest. Es ist schon eine gute zeit, daß wir nicht mehr beÿ
der fr: von Vauggen warς, dort laß sie mir einς Brief vom Dr Niderl
daß er ohneweiters nach Wien komς werde. da du mir aber niemals
etwas gemeldet, so glaube er werde sich wohl eines andς besonς habς.
die Messmerischς sind auf dς Rothmühl. da wird nun die freul: Franzl
neuerdings erkrankς, und etwa gar sterbς. nicht nur sie, sondς auch
ihre schwester sind beständig beÿm Messmer. Gestern ist für das
Mayrς: Haus ein grosses Unglück geschehς. der grössere Sohn, den hς: von
Mayer zu Hause hat, und der schon einς ansehnlichς dienst bekleidet und schönς
Gehalt hat, hatte das unglück auf einem Landguth ausser Wien aus dem
Schif ins Wasser in einς Waÿer zu fallς, und samt einem Wirth, der
ihm aushelfς wollte, zu ertrinckς. was für eine traurige Begebenheit
für die altς Ältern und seinς Bruder in Mayland!
unsere empfς: an alle gute freunde und freundinς, wir küssς euch
viel 100000000 mahl und bin dein alter
                                                                        Mzt mp

Beÿde frauς Fischerinς und hς: fischer empfς: sich, wie auch die Jungς
messmerischς, hς: Grill p: und viele andςe p. morgς speisen wir beÿm
Mr: Novere. hς: Backer dς Flautotraversist empfς: sich auch.

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