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Mayland dς 12tς Decembς: 1772
Dein Schreibς vom 4
tς diess erhielte heut richtig. wir befindς uns, sondhtl: ich, Gott Lob
in guter Gesundheit. unter diesς 8 tägς als dieser brief nach Salzb
ς: läuft hat dς
Wolfg
ς: die gröste arbeit. de
n die gebenedeÿtς TheaterPersonς lassς alles auf
die letztς augenblicke anko
mς. der
Tenor, so von
Turin ko
mς wird, ist einer
aus des Königs Capelle, und wird den 14 odς 15
tς erwartet. d
an müssς
erst 4
Arien für ihn Componiert werdς. die
Sg:ra de amicis empfehlt sich
euch beydς, sie ist mit ihrς 3
Arien, die sie dermahlς hat, ganz ausserordentl:
zu friedς. der wolfg
ς: hat ihr ihre Haupt=
Arie mit solchς Passagen ge=
macht, die neu und ganz besonder und erstaunlich schwer sind;
sie singt solche, daß man erstaunς muß, und wir sind in der aller=
besten freundschaft und vertraulichkeit mit ihr. Ich schreibe mit einer
schlechtς fedς und dinte. die gute dinte hat dς Wolfg
ς: er schreibt auf
einem andςς dische. We
n du wiedς schreibst, so schreibe in den Umschlag
an die
Md:me D'aste nur ein paar wort. zum Exemp
ς: – –
Ich bitte um vergebung, daß mir die freÿheit nehme ihnς allerliebste Mad:me
die Briefe an meinς Man einzuschlüssς. Ich weis daß sie ihnς beständig
über den hals lauffς, und von ihnς und dero hς: Gemahl viele Höflich=
keitς empfangς. Ich empfehle mich beydς samt meiner tochter und erbiethe
ihnς meine geringe Dienste hier in Salzbς: beÿ aller Gelegenheit, wo sie
mich im Stande findς ihnς dienς zu könnς.
Heut vormittag war die erste
RecitativProbe. die zweyte wird seÿn
we
n der
tenor wird anko
mς.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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Wir hattς hier einige Zeit i
mer Regςwetter. seit 3 tägς ist es recht
schön und nicht kalt. wir habς in unserm
Camin noch kein feuer
angezündet. daß dς Wolfg
ς: dς frl: Waberl die
Menuet nicht
gegebς, war ein fehler, den sie ihm verzeihς wird, we
n sie bedenkt, daß
er ein flüchtiger Mensch ist, der leichtlich etwas in die Vergessenheit
bringt. warum er aber auf die frl:
Barisani eher gedacht,
ist eine ganz natürliche Ursache, die man zu sagς nicht nötig hat.
Wir empfehlς uns allς gutς freundς und freundinς in Salzb
ς: in und
ausser dem Hause von Herzς und küssς euch beÿde so oft ihr
wollt mit der theuerstς Versicherung, daß ich bis in das kalte
grab ohnabändςlich seÿn werde dein Bewundςer
LMzt mp
Wie gehet es mit der
Mds:le Zezi, lernt sie? ist die Na
nerl
fleisig mit ihr? – – ich laß die Na
nerl grüssς und ihr sagς
daß sie fleisig
exercieren soll: und daß sie die kleine
Zezi
mit fleiß und gedult lehrς soll. Ich weis daß es zu ihrem
eigenς Nutzς ist, we
n sie sich gewöhnt iemand andςς etwas gründlich
und mit gedult zu zeigς. Ich schreib es nicht umsonst.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881