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Maÿland dς 8
tς Decς: 1770
Heut ist nach bethleittς die 2
te Recitativ Probe. die erste Probe gieng so
gut, daß man nur ein einzigsmahl die fedς in die hande nahm um einς einzigς
buchstabς zu ändς und
della in
dalla zu verändς. dieß machte dem
Copistς
Ehre, und beÿ allς erweckte es verwunderung: indem man sonst |: wie alle sagtς :|
an allς Ortς eine erstaunliche menge worte und Nottς ändς muste.
Ich wünsche, daß es beÿ den Instrumentalprobς auch so gehe, die, da du
diesen brief empfängst, vielleicht schon werdς angefangς habς. so viel ich
ohne vätterliche Partheÿlichkeit sagς ka
n, finde, daß er die
opera gut,
und mit viellem Geist geschriebς hat. die Sänger sind gut. Nun ko
mt
es aufs
orchester an; und letzlich auf die
Caprice der Zuhörer.
folglich ko
mt auch vieles aufs glück an, so wie in einer
Lotterie.
Was die
Neapol: Strimpf betrift, so sage dem h
ς: von Mölk, nebst meiner
gehors
ς: Empf
ς:, daß
die weissς Neaptς: Strimpf zwar stark, aber
gar nicht schön sind. desswegς werdς die meistς schwarz gefärbt. und ich
zweifle gar nicht, er wird sie beÿ h
ς: Kerschbaumer findς. hätte er
mir, da in
Neapl war, einige meldung gemacht, so würde ihn bedient
habς. doch, wie gesagt, die weissς sind grob, wie er, we
n nach hauß ko
me,
sehς wird, den ich trage einige. schwarze findet man aller orten:
ob sie aber würkl von
Neapl sind, ist eine andςe frage. sie sind halt von
einer gewiss gedrähtς seidς gemacht, und das ka
n man aller ortς nachmachς.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


Was meinς Brudς betrift, kannst du durch h
ς: Hagenauer anstalt machς,
daß ihm h
ς: Provino, oder iemand anderer
einς duccattς in deinem
Nahmς giebt, als we
n du es für dich selbst, ohne mich, ihm gebς
liessest. ich werde es gleich ersetzς. ich schreibe dieß in Eyl. wir
küssς euch viel 10000000 mahl und bin dein alter
Mozart
mp
Wir empfehlς uns allς gutς freundς und freundinς, i
n und ausser
dem Hauße.
du warst mit meinem Brudς
generos!
da
n itzt habe deinς brief erhaltς.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881