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Roma dς 30
tς Julij 1770.
Mein schreibς aus Rom vom 27
tς wirst du erhaltς habς. Ich habe dir zu
schreibς vergessς, daß der alte
B: Tschudi gestorbς und wir ein paar
täge vor unserer abreise aus Neapl seine Begräbniß gesehς. die
Comptς:
von S:
Eς: Gr: Spaur habe dem
B: Fridolino Tschudi ausgericht, er hat mir
solche wiedς aufgegebς. Du wirst also beÿ gelegenheit solche auch von uns
ausrichtς. Du fragst ob der Wolfg
ς: die
opera schon angefangς hat.
daran wird noch nicht einmahl gedacht. den erstς
November must du
dich beÿ uns desswegς in Mayland anfragς. Man weis noch nicht wedς die
Compagnie noch das Buch. den
primo huomo und den
Tenor wissς wir
ist,
nämlich
primo uomo ist h
ς: Sartorini, welcher verflossςς
Carnevale in
Torino recitiert hat, und dς
Tenor il Sgr: Ettore. den h
ς: Sartorini habς
wir hier in Rom gefundς; er kam gestern uns heimzusuchς. dieser sagte
daß er glaube, daß
Nitteti die erste
opera seÿn werde. Basta! es hat
von Neapel
noch seine gute weege. – – ob wir beÿ dem König gespielt habς? – –
nichts wenigers! Es ist beÿ den purς
Comptς: gebliebς, die uns die
Königin aller Ortς, wo sie uns sahe, gemacht hat. die Königin ka
n nichts
thun, und was der König für ein
Subjectum ist, schicket sich besser
zu erzehlς als zu beschreibς. du kannst dirs Leicht einbildς wie es an
diesen Hofe zugehet. der junge
Violinist La motte der in
der kayserin
dienstς ist, und
auf ihre ordre und unkostς nach Italiς gereiset ist,
war lange Zeit in Neapl und blieb 3 wochς länger, weil man ihm das
Maul machte der König und die Königin werdς ihn hörς: und de
noch geschahe
es nicht. Ich werde seiner Zeit eine menge Lustige sachς von diesen hofe erzehlς.
du wirst auch das Portrait des Konigs sehς. Was hier vorgehς wird, hoffe
dir bald schreibς zu könnς. Ich war gezwungς theils noch das Hauß zu hüttς,
theils sehr langsam zu hinken, folglich habe noch beÿ Fürstς und
Cardinälς
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[S. 2]


meine Aufwartung nicht machς könnς. Die Ursache habe dir im erstς Briefe
verschwiegς: weil es nun aber itzt besser aussieht, so muß dir den bösen
zufall berichtς. du weist daß 2 Pferd und ein Postillion 3
Bestien sind.
auf der Letztς Post nach Rom schlug der Postillion das Pferd, welches
zwischς den Stangς gehet, und folglich die
Sedia auf dem Rüggς trägt.
das Pferd stieg in die höhe, verwickelte sich in dem mehr als spa
n dieffς
Sand und Staub und fiel mit gewalt nach dς Seite zu bodς, riss
folglich den vordςς theil dς
Sedia mit sich niedς, weil die
Sedia nur 2 rädς
hat. Ich hielt den wolf
ς: mit einer hand zurück, damit er nicht hinaus=
stürzte, mich riss aber dς gewalt mit dem rechtς fuss mit solchem gewalt
an das mittere Eisen des zurückfallendς spritzledςs,
daß ich das halbe schinbein des rechtς fusses fingerbreit aufriss.
NB das
spritzledς war nicht zum einhenken, es fiel also zurück.
die sache sahe den zweitς tag etwas gefährlich aus, weil dς fuß sehr geschwollς
war, ich bin gestern und heut meistens auf dem bette gelegς. heute
aber, da dieses schreibe, ist es viel besser und die Wunde, die sehr
lang ist, sieht gut aus, und fliesst sehr wenig mehr, habe auch
keine schmerzς. Ich habe nichts als die weise salbe gebraucht, und dabeÿ
bleibe ich. Es muste vielleicht so geschehς, damit du es mir sa
mt dς Leinwath
nicht umsonst eingepacket hast, nur ist mir leid, daß das Pflaster sehr
wenig ist.
du must mir mit nächster Post schreibς wie man es machet.
trift mich der Brief nicht mehr an, so wird mir h
ς: Abbate Marcabruni
solchς schon nachschickς. h
ς: Abbate Crivelli hat meine fußkrankheit erfahrς,
und besuchte mich diesen nachmittag, zeigte mir auch den Taufschein. wir werdς,
so bald ich besser bin, beÿ ihm speisς. du darfst dich nicht sorgς, der fuß wird
mit der hilfe Gottes schon besser, nur verdrüsst mich, daß ich länger als ich
glaubte in Rom mich verweilς muß, nicht wegς Rom, de
n hier bin
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ich gerne, Rom gefällt mir, sondς wegς dς Reise die wir zu machς
habς. Gott wird uns beschützς. noch ist gar keine grosse hitze.
sie wird aber ko
mς. Lebe du
u die Na
nerl wohl, ich küsse euch
beÿde 1000 mahl und bin dein alter
Mzt mp.
Aller ortς unsere Empfehlung.
wo warς de
n diese Hochzeitς? – – –
h
ς: Marcobruni Empf
ς. sich.
Den
Obexer welcher Jesuiter war habe in Neapl gesprochς,
auch einς Jungς
Tiboni, der nun itzt hier ist.
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[S. 4]


À Madame
Madame Marie Anne
Mozart
à
Salzbourg.
N:o 29 aus Rom
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