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                                                                                     Rom dς 28 April
                                                                                                    1770.

Den 25 Habe an S:e Hochfς: Gnadς geschriebς, und hofe der Brief wird
richtig angelangt seÿn. von hς: Eybeck habe noch nichts gesehς, obwohl
den Brief v S: Ex: Obersthofmeister schon vor 8 tagς erhaltς, und selber
mir schreibet, ich werde das schreibς vom hς: Eybeck hofentl: schon erhaltς habς.
du kannst nun allzeit gleich nach Rom schreibς und
wird hς: Marcobruni mir die Brief richtig nach Neapl nachschickς.
NB man muß aber setzς  Mantova à Roma.
Es ist noch imer kalt, nicht wie in Salzbς:, aber auch nicht warm wie
es in Rom seÿn soll. nämlich imer kalte winde und triebe Wolkς;
so bald aber die Sone sich sehς lässt, so ist es sehr warm.
Wir waren beÿ der Principessa Barbarini, wo wir den Prinz Xaveri von
Sachsen, auch den Pretendentς odς so genanntς könig v Engelland und den
Cardinal Pallavicini abermahl, und unter andςς einς Cavallier angetroffς
der uns von Paris gekannt. Heut fandς wir beÿm Ambassadore
di Malta
einς Cavallier der uns von Wien kenet, den schwedischen
Gesandtς der uns in London gesehς, und den Grafen von Wallerstein.
Morgς hat uns der Duca di Bracciano zur accademia des Duca
d'Altems
eingeladς. Montags speisen wir Beÿ den augustinern,
von demjenigς ordς, wie zu Salzbς:, wo auch der general seÿn wird.
am diensttage speisen wir auf einem Landgut, wo ein kleines Pferdl
ist, es ist aber gar klein und from.
den 12 Maÿ werdς wir mit dem Procaccio mit Gottes Hilfe nach Neapl
abreisen, wo wir schon ein Wohnung habς bestellς lassen.
die Weege waren seit 14 tägς nach Neapl sehr unsicher, und ist
ein Kaufmann todtgeschlagς wordς, man hat aber von Rom alsogleich
die Sbirri und die blutdurstigς Päbstl: Soldatς hinausgeschickt, und
man vernimt, daß bereits eine Bataille gewesen, wo 5 Sbirri
und 3 Räuber todt gebliebς, 4 Räuber sind gefangς, die

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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übrigς zerstreut wordς. Sie habς sich aber itzt näher an die Nea=
politänischς Gränzς gezogς; und wen es wahr ist, daß die
Räuber einς Neapolitς: Currier, der nach spaniς gehς sollte,
todt geschlagς, so wird man von Neapl aus alle Mühe anwendς
die Strassς zu reinigς. Ich gehe von hier nicht weg, bis ich nicht
weis, daß es sicher ist, und mit dem procaccio ist man in
einer grossς Compagnie. dieser täge bekam ich in der Nacht
ein starkes abweichς; ich gieng den morgς darauf selbst in
die Apotecke und ließ mir eine Rhabarbaratinctur machς. Nun
ist es besser, und war dieses abweichς sehr für meine Gesundheit
gut. der Wolfgς: befindet sich, Gott Lob, gesund, nur hat er ein
wenig zähnwehe, wie gewöhnlich auf einer seÿte.
Wir sind in Rom beÿ dem Currier Steffano Uslenghi in
der Wohnung, und, wie ich dir geschriebς habe, beÿ sehr gutς
Leutς, die uns alles thun, was sie uns in den augς ansehς.
Ihr herr ist nach Portugall auf der Reise, folglich
nur die Frau und ihre Tochter |: wie die Nanerl :| zu hause.
Ein schöne Wohnung, gutes hauß, und Leute die gut stehς. wie viel
hundertmahl wünschet die frau dich und die Nanerl zu komς.
Sie empfehlς sich euch beÿden, wie auch hς: Marcobruni.
Ich vermuthe hς: Brinsechi von Bologna wird wohl auch
etwas von uns an hς: Hafner |: dem wir uns empfehlς :|
geschriebς habς. Mache unser Empfς: an alle gute freunde und
freundinς. wir kissς dich und die Nanerl 1000 mahl und bin
                                                                     dein alter
                                                                         Mzt mp.
info
meine schwester küsse ich ins gesicht, und die mama
die händ: ich habe noch keine scorpionen und spinen
gesehen, man redet, und höret gar nichts davon. die mama wird
wohl meine schrift könen, schreibt die mama mirs gschwind, dan
sonst seze meinen mamen darunter.

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„MOZARTEUM”
1881