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                                                   Mayland dς 3 feb: 1770.

Ich habe es mir wohl eingebildet du wirst meine Brief nach und nach
bekomς. ich Hofe daß nun auch der Brief v Mantua und einer von May=
land
wird in deinς Handς seÿn, und dieser ist also der achte Brief.
Ich habe nichts zu sagς, als daß wir, Gott Lob, gesund sind, daß unsere Hände,
sonderlich des Wolfgς: seinige völlig wiedς gut sind; daß die Frau des hς: Haus=
Hofmeisters uns den Handteig nach deiner vorschrift gut gemacht hat;
daß wir gestern in dς Hauptprobe der neuς opera il Caesare in Egitto warς;
daß die opera recht gut ist, und wir den Maestro Piccini gesehς und ge=
sprochς habς, so wie die Madme: Piccinelli; daß hier schon beÿ 14 Täge
das schönste Wetter ist; daß der Wolfgς: sich alle Tage in sein gutes ein=
gewarmtes Matratzς=beth freuet; daß er nichts schreibς kann, weil er
2 Lateinische Motteti schreibt für 2 junge Castratς derς einer 15 der
andςe 16 Jahre alt ist, und die ihn gebettς habς, und denς er, weil sie
Cameraden sind, und schön singς, nichts abschlagς kan; daß ich einς
grossς Verdruß habe solche Bursche zu sehς und zu hörς, anbeÿ aber
zu wissen, daß ich sie nicht mit mir nach Salzbς: nehmς kan; daß ich
vorsehe, daß wir länger in Maÿland bleibς werdς, als ich mir eingebildet;
daß Se: Exς: Graf Firmian von seinem Catharr noch völlig hergestellt
ist; daß ich dieser Täge wiedς etwas in den Zeitungς gefundς habς, wie sie
uns in Bozolo ordentl: fürgebasst habς, und auch von der Geschicklich=
keit Tς: des hς: Gr: v Arco unterm Artickel Mantua etwas zu findς ist,
welches du, nebst meiner unterthς: Empfehlung, S:r Eς: Gr: von Arco zeigς
sollest; Daß sich der Wolfgς: für den Glückwunsch bedanket; daß du
wegς der Antwort vom Gräffer v Wien und vom Breitkopf von Leipzig
noch ein paar Post=täge gedultς sollest; daß ich dich und die Nanerl
1000 mahl samt dem Wolfgς: küsse, und daß ich allezeit bin dein
                                                                             redlicher Man
                                                                                 Mozart mp

DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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Mache an das ganze Alphabet und an ganz
Salzbς: nach Standsgebühr meine gegen Complimentς.

Sind die 2 fluitς gebutzt wordς? – –
spielt die Nanerl fleisig den flügl? – –

Ist der Ring, wo das Petschier wax darine Pichen
gebliebς, wiedς zurecht gebracht?

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U.
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INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881