[S. 1]


X an seine Frau.
Wirgl Mittwoch

abends um 8 uhr
1769
Um 1 uhr sind wir im Kalterl angelanget, und habς unter
einem ganz grausa
mς gestank ein eingemachtes Kalbfleisch
zum Mittagmahl genohmς; dazu trankς wir ein paar trunck
gutes Bier, da
n der wein war ein Laxiertrankl.
wir sind nach siebς uhr in Lofer angelanget; Nachdem ich das
Essς angeordnet sind wir den
hς: Pfleger zu besuchς gegangς,
welcher sehr übl mit uns zufriedς war, daß wir nicht gleich
beÿ ihm abgestiegς. weil wir nun im Wirtshause schon die speisς
angefri
mt hattς, so liessς wir solche in die Pfleg bringς,
assen dort, schwätztς bis um 10 uhr, wurdς alda mit einem
schönς Zi
mer und gutς Bethe bedient, ich tranck morgens
Caccalotte
und der
Wolfgς: ass eine gute Suppe. Wir fuhrς
bis Mittag nach St: Johanns, und ka
mς abends nach
Wirgl, wo ich den
Vicariς hς: hartman Kelhamer von Chiemsee
zu mir einladς liesse. Ebς itzt ist er ko
mς. Er empf
ς: sich.
Nun ists 10 uhr,
wird werdς schlaffς gehς müssς; da
n morgς muß ich
um 5 uhr auf. die so übel beschriebene Weege habe fast durchgehends
verschlaffς, weil ich gesehς daß wir einς recht gutς Gutscher habς. In diesen
Gegendς, absondςlich von Lofer bis St: Joha
ns liegt erstaunlich viel
Schnee. Lebt alle gesund und Wohlauf! von Insprugg werde gleich
schreibς.
Mzt mp
Beschaut.
1803
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]


Von 1769 angefangς
Die erstς
Briefe aus
Italien
À Madame
Madame Marie Ane
Mozart
à
in der traidgasse Salzbourg
beÿ hς: Lorenz
Hagenauer.
N: 1 aus Wirgl
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]


Allerliebste
mama.
Mein herz ist völig entzücket, aus lauter vergnügen, weil mir auf
dieser reise so lustig ist, weil es so warm ist in den wagen, und weil
unser gutscher ein
galanter kerl ist, welcher, wen es der weg ein bischen
zuläst so geschwind fahrt. die reis=beschreibung wird mein
papa der
mama schon erckläret haben, die ursache daß ich der mama schreibe ist,
zu zeigen, daß ich meine schuldickeit weis, mit der ich bin in tiefsten
Respect ihr getreürer sohn
|:o Sia :|
Wolfgang Mozart
[S. 4]



X
Carissima sorella mia.
1769
Siamo arivati wirgel grazia iddio felicissimamente, se devo confessare la veri=
tà, devo dir così, che è si allegro di viagiare, e che non fà freddo niente,
e che nella nostra corozza fà si caldo come nella camera. come và col mal
di gola? non è venuto il medesimo giorno che siamo partiti il nostro
signor seccatore? se tu vedi il signor de schidenhofen,
dice,
che canto sempre: Tralaliera, Tralaliera, e digli, che non è necessario
adesso da cetar dei zuckeri nella suppa, stante non sono à salispurgo. à lo=
ver pransemo e Dormimo dal sig: de Helmreich,
che è prefecto là. la
sua moglie è una brava signora, ella è la sorella dell signor moll.
egli mi
fà fame, ho gran gusto di mangiare, vivi intanto bene, addio:
P: s: un Complimento à tutti miei buoni amici
al signor hagenauer (al mercante) alla sua moglie,
ai suoi figli e figlie, alla Signora Rosa e al Wolfgang Mozart.
suo marito,
e al sig: adlgasser,
spizeder.
il sig: hor=
nung dimanda in vece mia se lui non hà
creduto una volta ancora che fossi io in letto in vece tua.