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[... (Schluss der Abschrift des Briefes von Franz Xaver Wolfgang Mozart an Constanze
Nissen vom 5. Oktober 1826.)]
Lieber guter
Freund! Lemberg am 26sten Dezember 1826.
Vor dem Jahresschlusse pflegen gewissenhafte und ordentliche
Menschen ihre Rechnungen etc ins Reine zu bringen. Da ich nun
auch nicht ganz, doch so halb und halb mich zu diesen Menschen
zählen zu können glaube, so sitze ich nun hier, um Ihnen, mein
lieber guter Freund, nicht nur alles Liebe und Gute zum
neuen Jahre zu wünschen, sondern um Ihnen auch, was
freÿlich ein wenig früher hätte geschehen sollen, für so
viele mir erwiesene Freundschaft aufs herzlichste zu
danken. Vater! nicht doch –
„Freund! Du weißt es nicht, was
hier im Herzen spricht“, ![note](../imgs/icon_info.png)
kann ich Ihnen mit voller
Ueberzeugung sagen, und ich wünsche nur, daß das liebe
Salzburg einst, statt eines Festungsko
mandanten, in
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in meiner Wenigkeit einen Capellko
mandanten
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braucht,
um Ihnen mündlich sagen zu können, daß ich Sie recht herz=
lich liebe, und mich i
mer der Gelegenheit erfreuen werde,
Ihnen es beweisen zu können. Von meiner lieben
Mutter
werden Sie erfahren haben, dass ich, meinem Vorsatze
getreu am 28sten Sept: hier eingetroffen bin, wo ich nun
wieder in meinem alten Geleise fortlebe, d. h. Lektion
gebe, zu Zeiten meine Finger ein Bischen in Ordnung er=
halte, und besonders mit vielem Eifer meinen Cäcilien=
Chor
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ausbilde, der mir i
mer mehr Vergnügen macht.
Am Sterbetage meines unvergeßlichen
Vaters traten
wir zum Erstenmale öffentlich und zwar mit dessen
Requiem auf. Ich habe meiner
Mutter ein, diese Feÿer
würdigendes Zeitungsblatt geschickt, an das ich Sie ver=
weise.
Mit Sehnsucht sehe ich einer Sendung Partituren von
Michael
Haÿdns und meines
Vaters Kirchensachen entgegen;
haben Sie die Güte das zu beherzigen, und mir auch zu
[=]gleich zu wissen zu machen, wie hoch ich schon in Ihrer Schuld
stehe, de
n die hinterlassenen 30 f. sind gewiß schon längst
verbraucht.
Schreiben Sie mir ja recht bald, wie es Ihnen geht, was
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Sie machen, und ob Sie und meine andern Salzburger=Freunde
sich noch zuweilen meiner erinnern. Von meiner Seite
bedarf dieß wirklich keiner Versicherung, und es ist, nach
meiner mitunter nicht sehr angenehmen Beschäftigung,
mir eine sehr liebliche Erholung, mir die fröhlichen Stunden
ins Gedächtniß zurückzuführen, die ich in Ihrem Kreise
verlebte
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. Leben Sie recht wohl, lieber Frend, und behalten
Sie lieb Ihren Freund
W. A. Mozart mp
Meine freundlichsten Grüße an
P. T. Fuetsch,
Hacker,
Bergmaier,
Karl,
Bründl,
Rettig,
Hofrichterischer,
Duyle,
Körner, und
wer sich sonst meiner erinnert.
Denkt Ihr Budel
Fripon beÿm Anblick des Käppchen an
mich? fragen Sie ihn.
[... (Beginn der Abschrift des Briefes von Franz Xaver Wolfgang Mozart an Constanze
Nissen vom 17. April 1827.)]