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[... (Schluss der Abschrift des Briefes vom 17. September 1768)]
Wienn den 24. Septς:
1768
Heute habe an S:
e Hochfürstlichen Gnaden
geschrieben. Ich hofe das
Bruit,
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so sie mir gemeldet, werde ohne Grund
seÿn. Sollte aber Gott mit uns et=
was anderes vorhaben; so stünde, es
zu änderen nicht in unserer Gewalt.
Ich hoffe aber sie würden mich keinen Au=
genblick in der Unwissenheit lassen. am
21.
tς Morgens hatte ich beÿ S:
er Maie=
stätt den Kaÿser
audienz und über=
reichte meine Beschwernissen wieder den
theatral
Impressarium Affligio. Es ist
auch schon die Untersuchung dem Graf
Spork Excellenz übergeben worden,
und
Affligio hat
ordre sich zu verant=
worten; indem ich nebst den 100.
duc=
catten für die
opera noch die diese
Zeither hier gemachte Unkosten fordere
p.
Gedult; es wird sich nun bald zeigen.
Der Kaÿser war aufs gnädigste und
versprach uns alle Gerechtigkeit. Wir
empfehlen uns ihnen und allen guten
Freunden, sonderheitlich herrn docktor
Agliardi. Was den
Küffl anbe=
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langt, habe nichts gewust von ihm.
ietzt höre, daß er zum Fürst
Ester=
hasÿ nach Eÿsenstatt in diensten ge=
kommen seÿe, wo herr Joseph Haÿden
Capellmeister ist. des übrigen hal=
ben, will mich erkundigen. daß die
Mutter noch lebt, weis ich
p. Herr
Alterdinger lasse nebst meiner em=
pfehlung bitten, er möchte fleisig fortfah=
ren; und sich nun durch nichts irre
machen lassen; damit ich beÿ meiner
Ankunft viel zu lesen finde.
Die
inoculierten hochen Herrschaften
befinden sich wohl. Alles will sich ietzt
inoculieren lassen.
addio.
Heute habe abermahl 20 # empfangς
der Himmel wird alles wieder ersetzen.
P: S: Von unserer lieben Frau Ha=
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genauerin hören wir gar nichts mehr.
sie wird wohl gar übel mit uns zu frie=
den seÿn, daß wir gar so lange aus=
bleiben. Wir hoffen, beÿ unserer
Ankunft die Scharte wieder auszu=
wetzen.