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No. 21.
Salzburg
Höchstgeehrter
Herr Hofrath, 2 März
1826.
aus Ihrer Beantwortung des Schreibens vom 2 Febr.

sehe
ich mit Bedauern, daß ich in dem denselben von mir
beigelegten Billet versäumt habe, Ihnen den Aufent-
haltsort des Herrn
v. Piquot zu melden.

Ich bitte
Sie dafür um Vergebung und benachrichtige Sie izt,
dass er in Wien lebt und fungirt. Sein ganzer Titel
lautet, nach dem oesterreichschen Statskalender, wie folgt:
Ritter des russ. kais. St. Annenordens 2
ter Klasse
und des G. H.
Sachsen Weimarschen weißen Falkenordens,
Kanonikus zu St. Martin in Minden, kön.
preussischer Geheimer legationsrath und G. H. Sach-
sen weimarscher Minister-Resident am k. k.
oesterr. Hofe.
Uebrigens kann ich Ihnen mittheilen, dass ich indessen
einen Anlaß gehabt habe, dem
Herrn v. P. am
23
stn Febr. selbst zu schreiben. Bei der Gelegenheit
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empfahl ich ihm den Inhalt eines Schreibens, das er
wahrscheinlich von Ihnen erhalten würde, und bat
ihn um Vergebung, daß ich Sie irriger Weise
verleitet hätte, ihn nur
Chargé d'affaires zu
nennen. Dem wäre denn nun durch meine heutige
Angabe vorgebeugt, wenn sie zeitig genug, um
benuzt zu werden, ankäme.
Mit dem Postwagen, der am 28 Febr. abgieng,
habe ich die Absendung von
3 Musikstükken besorgt;
und weil Sie wünschen könnten, den Grad ihrer Authenti-
cität genau zu kennen, habe ich sie mit meinem Zeugniß
und meiner Unterschrift versehen.

Bemühen Sie
Sich nicht, mir darüber zu schreiben, es sei denn der
fast unmögliche Fall, daß die Musikstükke nicht in
3 Monaten bei Ihnen angelangt wären. Mir ver-
bürgt der erhaltene Postschein hinlänglich die richtige
Ankunft an dem Bestimmungsorte.
Auf den thematischen Katalog

freue ich mich sehr. –
Meine
Frau grüßt. –
Ganz ergebenst
Nißen.
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[vacat]
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Salzburg 2'
7' März 26.
Nissen.
An den Herrn
Herrn Hofrath J. A. André
Offenbach am Mayn