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                                                     Salzburg dς 30tς april
                                                                   1804.

     Hochedlgebohrn
          Hochschätzbahrester Herr!

Ihr werthes Schreiben von 27ten Febrς: note habe ich richtig erhalten,
und daraus ersehen, daß Sie das Profilgemälde note meines
Bruders von mir zu Haben wünschten. Wenn ich nicht durch Ihre
Versicherung überzeugt wäre, daß es auch so gut in Ihren
Händen als in den meinigen aufgehoben ist, und durch
Ihr Versprechen nicht gesichert wäre, es so bald möglich wieder un=
versehrt zuruk zu erhalten, würde ich mich schwerlich ent=
schlossen haben es zu senden, da ich es imer in meinem
Zimer samt den Gemälde meiner Schwägerin aufge=
macht hatte, so gehet es mir also groß ab, und wünsche sehr
es bald unversehrt zuruck zu erhalten, hier folgt es,
ich hofe daß Sie es gut erhalten werden.

Vor einen paar tagen erhielte ich das 2te Heft für Hr:
Metzger
, wovon Sie mir in Ihrem letzten Brief von 27 Febr:
schrieben, daß Sie es schon dort dem comissaire der Mayrischen
Buchhandlung
abgegeben haben. auch danke ich Ihnen recht
sehr für die 3 concert note und für die quartette note, wünschte nur
daß ich Ihnen entgegen wieder einmahl etwas Dienstliches
erweisen könnte, und Ihnen doch einmahl eine von dennen
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Michael Haidnschen Messen senden könnte, allein, ich
sprach mit dem copisten, und musste zu meinen grössten
Verdruß hören, daß er noch keine abzuschreiben ange=
fangen hat, weil er imer zu viel für den Kurfürsten
zu schreiben hat, ich muß also mit gedult warten, bis
daß er Zeit hat, er versprach mir aber, daß er
dann alles geschwind nach einander fertig machen
wird.

Noch hätte ich Sie zu ersuchen, daß Sie die gefählig=
keit für mich hätten: mir die 3 Sonaten, das 
kleine 4 Händ Stükchen und das Liedchen, so ich
Ihnen schon lange geschickt habe, (wenn Sie es nicht
in die Werke einschalten, sondern nur für sich behalten)
mit Gelegenheit zuruck zu senden, da ich sie auch als
eine von den erstern Compossitions meines Bruders
aufbehalten möchte.
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Ich empfehle mich ferners Ihrer Freundschaft, und
verharre mit anerbietung meiner wenigen Dienste
                      Ihre

                                 ergebenste
                           M: a: Freÿin von Berchtold zu
                                 Sonnenburg
 mp

1804                  Salzburg
30. April             Berchtold
   –    
13 Novbr.
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Salzburg
A Monsieur
Monsieur Breitkopf et
Haertel.
à
Leipzig.

12 fco Nbg

Sonenburg
Marianne Mozart!