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                                          Salzburg dς 4tς Jenner
                                                              1804.

     Hochedlgebohrner
          Hochschätzbahrester Herr!

Ihre schätzbahresten zweÿ Schreiben von 14ten November
und 26tς dezember note habe ich richtig erhalten. Es erfreüet
mich recht sehr, daß Sie mit denen zweÿ in partitur
gesetzten Haidnischen Messen doch einigermassen zu=
frieden sind, was die Michael Haÿdnischen Messen betrefς,
habe ich mit dem Copisten bereits gesprochen, er ver=
sprach mir zwar diese Arbeit über sich zu nehmen,
doch kann er es nicht so geschwind verfertigen,
da er zu viel für unsern Cuhrfürsten zu schreiben
hat, und bittet also um Gedult, da es hier würklich
keinen andern als diesen Mann giebt der in Stande
wäre, solche schwere Sachen in die Spart zu setzen,
so müssen Sie sich gefallen lassen, mit gedult zu
zu Das 7te 8te und 9te Heft von Jos: Haÿdns Werke note
habe ich Hr: Metzger eingehändiget, und bereits das
geld per 8 fl 6 x empfangen, wie Sie aus der beÿ=
gelegten Neujahrs Rechnung ersehen werden, doch
ersuchte mich Hr: Metzger Sie zu errinnern, das
bereits bezahlte 2te Hefte von Mozarts Wercke bald
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nach zu senden, da Sie sich noch werden zu errinnern
wissen, daß Sie mir in Monat Junÿ durch die beÿ
dennen übersendenen Heften für Hr: Metzger ge=
legen Nota anzeigten, daß, das 2te Heft von Mozarts
Wercke fehlt, aber daß es schon wieder Neu gedrukt
wurde, Sie also solches wenn es fertig seÿn wird
ohnentgeldlich nachsenden werden, ich hofe also, da
Sie mir dieses anzeigten schon ein halbes Jahr ist, dieses
Heft lange schon gedruckt seÿn wird, Sie so bald möglich
dem Hr Metzger befriedigen werden.
Wegen der 6 Sonaten, welche Sie von der Wittbe gekauft,
und welche sie nun selbst nicht mehr für ihres Mannes
composition erkennen will, habe ich schon lange nach
Wienn geschrieben, und erwarte mit Sehnsucht auf
eine Antwort, welche ich Ihnen sobald ich sie bekome
mittheilen werde.
Ich danke recht sehr für die gütigst überschickten zweÿ
Concert
 note, welche ich durch die Maÿerische buchhandlung
erhalten habe. – – –
Mir ist es sehr leid, daß das Bildniß meines Bruders
Ihrer Erwartung nicht entsprach, doch kann ich Sie
versichern, daß nicht allein ich, sondern jederman,
der meinen Brudern kannte, behaubten, daß es
ihm vollkomen ähnlich wäre, auch muß ich gestehen,
daß ich nicht bald so viele portraits von einer Person
gesehen habe

die, wenn man sie gegeneinander hält, so verschieden
sind, und doch in grunde alle ihm ähnlich sind.
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Das älteste davon so ich habe ist als Kind mit 6 Jahren ge=
mahlen, dann habe ich ihn in Kupferstich wo mein Vatter,
mein Bruder und ich à Famille in paris 1764 gemahlς
und in Kupfer gestochen wurden. note
1773 wurde er wie er von Italien zurück kam gemahlen note
und ganz die Italienische Farbe mitbrachte, 1779 wurde
das grosse Familien Gemählde gemacht, wovon Sie die
Copie haben note. 1783 schickte er mir seine portrait von Wien
ganz klein in bastel note, ich würde von diesen die copie
haben machen lassen, aber da es in profil ist, so wäre
dieser Mahler nicht in Stande gewessen, solches a face zu
machen, und zu versichern, daß es vollkomen gleichen würde.
Wenn es Ihnen aber gefählig ist, so werde ich mit dennen
fremden Mahlern reden, ob sie solches unternehmen wollς,
[un]d wie hoch es beÿlaufig köme.
[D]aß jüngste so ich von ihm habe, ist der Kupferstich
v[o]n Wienn note, aber in der that, da ist er ganz wieder ver=
s[chi]eden gegen alle die erstern bildnisse, ich muß aber selbst
als Schwester bekennen, daß seine phisonomie gar nicht
das genie und den geist anzeigte, mit welchem ihn
der gütige gott begabt hat. – – –
Ich erfreue mich schon auf die mehreren fortsetzungς
meines Bruders Werke, ich wünschte meine gegen=
Erkenntlichkeit bezeugen zu konnen, ich bekenne
mich indessen zur wärmsten Dankbahrkeit
                                       Ihre
Nb: ich ersuche mir bald zu                 ergebenste
melden, ob Sie meine ab=          M: a: Freÿin von Berchtold
rechnung richtig befunden                       Sonnenburg mp
haben.
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A Monsieur
Monsieur Breitkopf et
Härtel
à Leipzig

12 fco Nbg

1804.               Salzburg
4. Jan             v. Berchtold
   –                 Sonneburg
27 Febr.
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Neue Rechnung 1803
Empfangen.    f  X Ausgaben 1803    f  X
für 14 Heft von Mozarts
Wercke

37  48–
für 22 bögen abschreib=
geld a 6 x

  2 – 12 –
Von Hr: Kaufman Metz=
ger
für 14 Heft von
Mozart
Werke


37  48 –
Den Kapelmeister
Gatti Laut conto

  8 – 9 –
dann für selben 9 Heft
von Haÿdns Werke –

24   18   
extra douceur – – 10 – 48 –
99 f 54 für eine Meß von
Haÿdn Laut conto

  5 – 12 –
detto von Haÿdn
Laut conto

  3 – 40 –
Den Mahler fürs
Portrait und einpackς

  12 –
porto fürs Portrait       35 –
porto für die Meß
von gatti 

      41 –
porto für die andern
Messen

      28 –
43 f 45 –
Habe ich auf das Neue
zu vergüten 56 – 9x
                                                                   Maria anna Freÿin von
                                                                   Berchtold zu Sonnenburg
 mp
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[vacat]