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Salzburg dς 15
tς April
1802.
Hochedlgebohrn!
Hochschätzbahrester
Herr!
Mir war es sehr Lieb, durch Ihr Werthes Schreiben von
22tς März

zu erfahren, daß ich doch in etwas in Stande
war, Ihnen meinen Dienst=Eifer zu bezeugen.
Die verlangten Musickalien sind schon beÿm abschreiben,
und so bald einige davon abgeschrieben sind, werde
ich sie senden. Noch habe für nichts ein
douceur 
aus=
gegeben, bin ich aber so glücklich von den abgängigen
oper,
Serenate und dergleichen etwas zu beko
men,
so wird es freÿlich ein
douseur kosten, da ich es
vielleicht nur unter dieser Bedingung erhalten
kann. Mit aller angewendeten Mühe konnte ich
nicht mehr als eine einzige Personn in Salzburg
bereden, die Werke meines
Bruders auf das
Clavier 
auf
prenumeration zu nehmen, da aber diese
Personn keine
Concert spielt, so dürfen Sie also
nur ein
Exemplar von den Sonaten mit und ohne
accompagnement,
trios et quatuors auf das
clavier
um den
prenumerations Preiß was dermahlen heraus
Mozart Maria Anna
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ist senden, ersuche Sie aber mir gleich die Auslage
davon auf einen zettel zu machen, damit ich ihn vor=
zeigen, und mich
bezaht machen kann. Nun wären
zwar noch zweÿ Personnen da, welche die fortsetzung
der Werke für das
clavier um den
prenumerations
Preiß haben möchten, da solche aber schon einige
concerts, Sonaten, und dergleichen besitzen, so
möchten sie also nur dasjenige was sie noch nicht
haben; können Sie sich darauf einlassen, solchen die
Ihnen fehlenden Werke um den
prenumerations
Preiß zu lassen, so ersuche ich Sie mir es bald zu
melden, daß ich es ihnen sagen kann.
Sie wünschten einige Messen von Hr:
Joseph und
Hr:
Michς: Haÿdn zu beko
men? ich könnte
vielleicht schon von beÿden Meistern Ihnen
einige unbekannte Messen verschafen, allein
wie kann ich wissen ob sie solche nicht schon
haben? Sie müssten schon die Gefähligkeit
haben mir die Anfangs
tacte der schon in
Händen habenden Messen zu schicken, ich
werde mir dann alle Mühe geben, Ihnen
etwas zuwegen zu bringen.
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Ein ungemeines Vergnügen werden Sie mir machen
wenn ich wieder das 10te Heft der
Claviersachen

meines
Bruders erhalten werde, ich freue mich
schon darauf. Kann ich Ihnen noch ferners in
einigen Stücken dienen, so rechnen Sie auf
meine Bereitwilligkeit alles zu thun was in
meinen Kräften steht. Indessen seÿen Sie
meiner wahren Hochachtung versichert, mit
w[elcher ich] bin.
mit wecher ich bin
[Euer] Hochedlgebohrn!
Euer
ergebneste Dieneri[n]
M: A: Freÿin von Berchtold zu Sonnen[burg]
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A Monsieur
Monsieur Breitkopf et
Härtel.
à
Leipzig.
1⁄2 fo Nbg
Fr. v: Sonenburg