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     Meine Herren,
          als ich Ihren Brief vom 21. Januar note erhielt,
war mir der Gegenstand desselben, in so ferne er
Ihre Verhandlung mit Sr Excellenz dem herrn
Geheimenrath Freyherrn von Swieten betrift,
ganz fremde. note Blos aus dem mir so natürlichen
Antheil an Allem, was den Namen meines sel.
Mannes betrift, habe ich seitdem Erkundigung ein-
gezogen, und bey dieser Gelegenheit einen neuen
Beweis der gütigen Gesinnungen des hern Barons
für mich erfahren. Ich sage, blos aus dem
natürlichen Antheil – denn meine Verpflichtungen
gegen hς. André machen mir es unmöglich, mit
Ihnen oder Jemanden ausser ihm mich über
irgend eine Composition meines sel. Mannes
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einzulassen.
     worin ich Ihnen sonst dienen kann, werde
ich es immer gerne thun. Ich gebe Ihnen daher
die Nachricht, daß der hiesige K. K. Kämmerer
(Kammerherr) Graf von Dehm – der sich
vor einigen Jahren Müller nannte und
eine Kunstgallerie aus eigner Arbeit einge-
richtet hat – den Kopf Mozarts gleich nach
seinem Tode in Gips abgeformt hat, und ferner,
daß der hofschauspieler Lange, ein sehr guter
Maler, ihn groß, aber en profil, gemalt hat,
welches Gemählde er wahrscheinlich durch hülfe
des Dehmschen Abgusses, besonders da er
M. gut gekannt hat, zu einem vollkommen
ähnlichen En-face machen kann.     Beyde
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diese Herren haben ihre Arbeiten, und werden Ihre
Briefe ohne nähere Adressen bekommen. Indessen
können Sie der Aufschrift dessen an den Grafen
hinzufügen:
     Besizer der K. K. privilegirten Kunstgallerie
     am rothen Thurm.
Da ich auf meinen Brief vom 16. Jan. note keine
schriftliche Antwort erhalten habe, so
hoffe ich auf eine thätige.
     Ich habe die Ehre mit vollkomner hochachtung
zu seyn

Wien, 17 Febr
1802.
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1802               Wien
d. 17 Febr.     C. Mozart
  –  
22 –  

Wien
An
die Herren Breitkopf u. [Härtel]

L[eipzig]