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St: Gilgen dς 27tς
aug:
1801
Hochedlgebohrn!
Hochschätzbahrester
Herr!
Aus dero schätzbahren von 28tς July

, habe ich mit Vergnügen
erfahren, daß Sie endlich die
Partitur von
La Finta Semplice
erhalten haben, hofe auch daß Sie meinen
Brief von 15tς
Juny sa
mt eingeschlossenen unterschriebnen
copiatur conto,
und abrechnung meiner in Händen habenden Geld werden
richtig empfangen haben, wünschte zu wissen, ob wir in
unserer Rechnung übereinsti
men.
Wegen der Erkenntlichkeit für Herrn
Kapellmeister,
sollte, glaube ich noch gewartet werden, bis ich selbst
nach Salzburg ko
me, um mich selbst zu überzeigen,
daß die gemelde

Musickalien nicht mehr beÿ Hofe sind, – –
ist es würklich deme also, und hat sie auch der Hr:
Kapelmeister nicht mehr, so wäre es überflüssig ihm
eine Erkenntlichkeit zu geben, da man dann sie auf
eine andere Seite zu beko
men suchen muß.
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Ich versichere Sie, daß, wenn ich einmahl in der Stadt bin,
ich mir alle Mühe geben werde, alles aufzustörren

, um
die verlangten Musickalien wie es i
mer Möglich ist
zu beko
men, doch braucht es Zeit und gedult,
Den 22tς August erhielt ich erst von der
Maierischen Buchhandl
das 9te Heft der Klavier Hefte

und die
Partitur des
don Juan 
,
welche mir ein besonderes Vergnügen verursachte, auch da
ich in
Jully voriges Jahrs
Numero 1

der Klavier
concert schon
erhielt, so wird es mich sehr erfreuen die Fortsetzung N
o:
2

der Klavier
Concert und
Cah 1
et 2 der
quartetten 
zu er=
halten, ich sage den verbindnesten Dank, und werde mich
gewiß bestreben den thätigsten Beweis meiner Gegen=
Erkenntlichkeit zu bezeugen mit welcher ich bin
Ihre
ergebenste
M: a: Freÿin von Berchtold zu Sonnenburg
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Herrn
Breitkopf & hærtel, buchdrucker,
Fco Rhhe
Leipzig.
67
[STR]ASBOURG
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1801. St. Gilgen
d. 27 August Freyin v. Berchtold
–
28 Oct –