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No 10
Verzeichniss
der
Mozartschen Musicalien im Original, die dh
ς. Breitkopf und Härtel
zu
Leipzig von der
Witwe Mozarts zum Behuf ihrer Ausgabe in Händen
bekommen haben, wovon aber die mit
NB. bezeichneten schon zurükgesandt
worden sind.
NB. ein
Marsch. Ist im 6
tn Heft der Ausgabe
(die
6. bewußten Sonaten in Copie) von welchen kein Original sich vorfand
NB. die im 5
ten Heft gedrukten Lieder
größtentheils
das bewusste
Clavierconcert.
NB.
13. Canons
Caro mio Druk und Schluk, ein Singstük, Art von Pendant zum
Bandlterzett.
NB. das
Harmonicaquintett
Eine
Sonate, an dessen Ende etwas angefangenes, aber unvollendetes ist glaube ich #
NB. 8. Arien aus den ältern Opern
, wovon kein Gebrauch gemacht worden ist.
NB. Eine
Sonate, die von
N. N. ergänzt worden ist, wovon kein Gebrauch gemacht worden ist.
Es ist die, die
hς. André hat.
Ouverture. im 6
tn Heft abgedrukt.
NB. Eine
Fuge fürs Clavier.
NB. Aria:
Sono in amore, nicht gebraucht
Zwey Lieder
zur Eröfnung und
zum Schluß der Loge.
V'amo di core, ein unvollendetes Gesangstük, welches ich mir, als
ein Fragment mir gehörig, zurükerbitte, wenn
hς. André es bekömmt.
NB. Endlich die 4. Sachen, die von Ihnen am Tage Ihrer Abreise aus einem Pakken
herausgenommen wurden.
Es kann seyn, daß
Breitkopf und Härtel noch ein Paar kleine Sachen bekommen haben;
aber mehr nicht. Ich gebe Ihnen hier auf der andern Seite eine Vollmacht
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von erwähnten Herrn Sich alles geben zu lassen, was sie von mir haben, ohne
die Stükke zu bestimmen. Aber freilich sind sie nicht gebunden, etwas
herzugeben, bis sie es gebraucht haben: das ist die Bedingung unter der sie
alles erhalten haben. Die
Ouvertüre und eine Sonate haben sie wenigstens schon
gebrauch, mit dem Clavierconcert wird es auch bald der Fall seyn.
NB. die auf umstehender Seite mit # bezeichnete Sonate ist, glaube ich, die
vorletzte Numer im
Cahier 6.
Um Ihnen einen neuen Beweis zu geben, wie sehr ich mich für Sie interessire,
mache ich Sie auch noch darauf aufmerksam, dass Sie zur Bekanntmachung in
französischen und englischen Papieren
meine Erklärung in diese beiden Sprachen
übersezen lassen sollten; aber um des Himmels willen, nur eine vollkommene
gute und vollkommene
getreue Uebersezung! Ich mögte sie selbst noch
gerne vorher sehen, aber auch von nun an kein Porto mehr ausgeben. Senden
Sie mir künftig alles gelegentlich, oder vergüten Sie mir alles Porto.
Es ist mir nicht wenig lieb und schmeichelhaft, daß Sie meinen Rath, Sich in
keine öffentliche Zänkerey einzulassen, befolgt haben.
Da nun beyde Wechsel bezahlt sind, so schikke ich Ihnen hierin eine Quitung
für alles, was Sie entrichtet haben.
Ich bitte mir gelegentlich zu melden, was Sie aus
Berlin erhalten haben. Nach
meiner Rechnung müssen es 28 Exemplare vom
Concert, wie auch einige Exemplare
vom
bandlterzett seyn. Und dann bitte ich, mir auch dises Geld zu schikken.
Ich bin, wie immer, Ihre ergebenste Dienerin,
Constance Mozart .