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Wien 14 Dec. 1799.
pr. 21.
Höchstgeehrte
herren,
da ich heute sehr gemächlich eine Antwort auf meinen
Brief vom 27 Nov. hätte haben können, aber nicht erhalten
habe, so sehe ich dieses für ein unzweideutiges Zeugniß an, daß
Sie in der Verwerfung meiner Vorschläge
beharren. Indessen
melde ich Ihnen heute zum lezten Male, allerdings zum
Ueberfluß, woraus Sie meinen unausgesezten Wunsch,
mit Ihnen in Connexion
zu bleiben, aufs unwiedersprechlichste
nochmals ersehen können, daß ich, unfehlbar am Ende
dieses Jahrs, meinen ganzen musicalischen Vorrath der Werke
meines Mannes verkaufe, und daß also, wie ich Ihnen schon
gemeldet habe, Sie Sich selbst in den Fall sezen, gar keinen
Nuzen mehr daraus zu ziehen, wenn Sie Sich nicht noch
vorher nach meinen Vorschlägen eines andern besinnen.
Heüte über 14 Tage, den 28
sten, kann ich auf gegenwärtigen
Brief Antwort haben. Erhalte ich keine nach meinem Ihnen
nun mehrmals geäusserten Wunsch oder überhaupt keine,
so ist gegenwärtiger Brief der lezte, mit dem ich Sie behellige,
diejenigen ausgenommen, die meine bey Ihnen zu Gute habenden
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Originalien u.s.w. und mein bey Ihnen zu Gute habendes
Geld betreffen können. Lezteres ist, durch meinen
Brief
vom 30. Nov. , welcher 12.
x kostete,
an bestimmter Schuld
zu 5 fl. 52.
x angewachsen,
Erstere Sachen, wobey ich den
Anhang zu meinem so eben erwähnten Brief
vom 30 Nov. zu Rathe
zu ziehen bitte, ersuche ich mir baldmöglichst zu senden.
Ich fürchte nicht, daß Ihnen dieser Brief unwillkommen
oder zuwieder sey, und bin versichert, daß Sie darin
aufs neue die Gesinnungen erkennen, mit welchen ich
mich Ihrem freundschaftlichen Andenken empfehle und
mit denen ich die Ehre habe zu seyn
Ew. hochedelgebohrn
ergebenste dienerinn
Constance Mozart
Das 5
te Cahier habe ich noch nicht erhalten!
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[vacat]
[S. 4]
Wien
An
die Herren Breitkopf und Härtel.
Leipzig
1799
14 Decbr Wien
– C. Mozart
4 Febr