[S. 1]


Wien 25 Febr. 1799.
pr. 12. Merz.
höchstgeehrte
herren,
ich sende Ihnen hiemit die
6. Sonaten und den
Marsch,
die Sie in Ihrem Schreiben v. 31 Jan.

verlangt haben, und
erkläre, daß ich es für ganz sicher halte, daß diese 7. Composi-
tionen noch nicht gestochen sind. Indessen wiewohl ich noch
zum Ueberfluß in dieser Ueberzeugung dadurch gestärkt
werde, daß Sie sie nicht kennen, da Irren menschlich ist,
so erkläre ich zugleich, daß ich Ihnen einen ducaten für
jede dieser Compositionen zurükzahle, von welcher Sie
mir beweisen könnten, daß sie schon gestochen ist. Sie
haben ganz Recht, daß der Anfang dieses
Marsches mit
dem in
Idomeneo Ähnlichkeit hat; Sie werden aber bald die
Verschiedenheit erkennen. Mein seliger
Mann hat ihn
für mich gemacht. Da ich versäumt habe ihn abcopiren
zu lassen, so schikke ich ihn im Original, aber
erbitte mir
ihn bey Gelegenheit zurük. da die Originalmanuscripte
in so großem Werth gehalten werden, so kann ich mich nicht
entschliessen sie herzugeben. Wenn sie auch keinen andern
Werth hätten, so behalten sie doch ein sehr großes
pretium
affectionis für mich und meine
Kinder, denen ihr Anblik
zu einem lebhaften Sporn dienen kann.
[S. 2]


Von der vorigen Versendung sind Sie mir nach
Ihrem Brief vom 17 Jan.

schuldig

5 fl. 15
x
die heutige Versendung ist accordirt

63.

Copiatur der
6. Sonaten 7
x den bogen
1. 52
das Porto für heute
weiß ich noch nicht 
– – für die Kupferplatten
36
70 fl. 43
x
welche ich mir bald erbitte, damit unsre Rechnung,
bis auf die vorräthigen Exemplare vom
Concert
Opus 1., immer geschlossen sey, welche uns beyden
bequemer ist.

Was Sie von Vermeidung unnöthigen
Portos sagen, ist sehr gut; ich könnte aber auch, wenn
Sie dieses von Zeit zu Zeit wünschen, und allenfals
hier nichts zu Gute haben, selbst auf
Leipzig anweisen.
Sie sehen oben, daß ichs für billig halte, daß Sie mir das
Postgeld für die Versendungen vergüten, da ich Ihnen
die Sachen so wohlfeil überlasse. Ich kann nicht
zweifeln, daß Sie dieses eingehen.
Sie finden am Ende dieses Briefs ein Verzeichniß von
deutschen und französischen liedern. Unter diesen ist bey
weitem die größte Anzahl sicher nicht gestochen; ich
glaube, daß die mit x bezeichneten 5. in der Kinderbiblio-
thek

, das heist aber doch im Grunde, so viel als nicht beka
nt
sind, weil sie da nicht unter andern Musicalien, sondern nur
zerstreut und gelegentlich gleichsam darin vergraben sind.
[S. 3]


Ich begehre für jede Numer 2 Ducaten.
ausgenommen für
Dans un bois solitaire, welches größer und sehr schön ist, wofür
4. nicht zu viel sind. die Contratänze, die auch für
mich gemacht sind

, können Sie schon izt so gut als Sonaten
brauchen,
aber für diese und die Quadrillen begehre ich 8 Ducaten.
Was die Partitur von der
Schöpfung betrift, bin ich
nicht im Stande Ihnen zu dienen, da Sie Sich, wie ich
von
Swieten und
Haydn selbst gelegentlich erfahren habe,
an sie beyde gewandt haben. Nicht 100, viel weniger 20 Ducaten
dürfte ich
Haydn anbieten.
Sie finden hiebey ferner 3. Actenstükke, getreu copirt,
zur Biographie

meines
Mannes.
Wenn ich die Porträte bekomme, sollen Sie alles
dahin gehörige zusammen ungesäumt erhalten.
Ich habe die Ehre mit vorzüglicher hochachtung
zu seyn höchstgeehrte herren,
Ihre ergebenste dienerinn
Constance Mozart
1.
Männer suchen stets zu naschen . . .
2.
Gesellenreise. die ihr einem neuen Grade der Erkenntniß p.
3.
Ich mögte wohl der Kaiser seyn
4.
Oiseaux si tous les ans Vous changez de climats
5.
Verdankt sey es dem Glanz der Grossen
6.
Mi lagnerò tacendo
[S. 4]


7.
Erzeugt von heisser Phantasie
8.
Ich würd' auf meinem Pfad mit Thränen
9.
Am Geburtstag des Friz. Es war einmal, ihr Leute
10.
Dans un bois solitaire
11.
Solfeggi (überschrieben
per la cara mia consorte) Mehrere
beysammen
12.
das Traumbild. bist du, bild, das vor mir stand
13.
Se mai senti spiranti sul volto
14.
Ridente la calma
15.
Einsam bin ich, meine Liebe,
16.
In te spero o sposo amato (
per la mia cara sposa
17.
Die Alte (ein bischen aus der Nase) Zu meiner Zeit x
18.
Der Zauberer. Ihr Mädchen flieht Damöten ja x
Die betrogene Welt. Der reiche Thor mit Gold geschmükket x
Die Verschweigung. So bald Damötas Chloen sieht x
19.
Die kleine Spinnerin. was spinnst du, fragte Nachbars Friz. x
20. Viele Contratänze, Quadrillen.
(21.
Drey Canons Lek mich im Arsch. Die Canons werde ich ein
ander Mal schikken; da sie aber ausgelassenere Texte
haben, so werden dieselben verändert werden müssen.)
Nach reiferer Überlegung überlasse ich Ihnen die mit x
bezeichneten 5 Stükke umsonst, wenn wir über die
andern einig werden. Also 17. 18. und 19. gehen ab;
bleiben 16 Numern zu 2 Ducaten

32 Ducaten
Die Tänze
8.
Machen 40.–