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Liebstes Herzens=Weibchen! –
Noch habe gar keine Nachricht auf keinen von meinen Frankfurter Briefen,
welches mich nicht wenig beunruhiget – heut 11 Uhr war meine Academie,
welche von Seiten der Ehre herrlich, aber in Betreff des Geldes mager ausgefallen
ist. – Es war zum Unglück ein groß
Dejeuné bei einem Fürsten und
großes Manoever von den Hessischen Truppen, – so war aber alle Tage meines
Hierseyns immer Verhinderung. Die – – kannst Du Dir nicht vorstellen, – ich
war aber ohngeacht diesem allen so gut aufgelegt, und gefiel so sehr, daß man
mich beschwor, noch eine Academie künftigen Sonntag zu geben – Montag
reise ich dann ab. – – Ich muß endigen, weil ich sonst die Post versäume. –
Aus Deinen Briefen sehe ich, daß Du noch keinen Brief aus Frankfurt von
mir empfangen hast, und ich habe Dir doch 4 geschrieben – dann glaube ich
zu bemerken, daß Du an meiner Accuratesse oder vielmehr an meinem Eifer
zweifelst Dir zu schreiben, welches mich sehr schmerzet. Du sollst mich doch
besser kennen – o Gott! liebe mich nur halb so wie ich Dich liebe, dann bin
ich zufrieden.
Ewig Dein
Mozart.
Frankfurt, den 15ten Octobr. 1790.