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                                                                                                      Berlin den 19ten May 1789.
          Liebstes, bestes Herzens=Weibchen! –
     Nun hoffe ich wirst Du ja gewis Briefe von mir haben, denn alle werden wohl nicht verlohren gegangen seyn; – Ich kann Dir dies mal nicht viel schreiben, weil ich visiten machen muß; ich schreibe Dir blos um Dir meine Ankunft zu melden; – bis den 25ten werde vielleicht schon abreisen können, wenigstens werde alles mögliche thun, ich werde Dir aber bis dahin schon zuverläßliche Nachricht geben; bis 27ten gehe ich aber ganz sicher ab, ich bin so froh wenn ich einmal wieder bey Dir bin, meine Liebe! – Das erste aber ist, daß ich Dich beym Schopf nehme (kriegen werde); wie kannst Du denn glauben, ja nur vermuthen, daß ich Dich vergessen hätte? – wie würde mir das möglich seyn? – für diese Vermuthung sollst Du gleich die erste Nacht einen derben Schilling auf Deinen liebens=küßenswürdigen Aerschgen haben, zähle nur darauf. Adjeu
                                                                                                                 ewig Dein
                                                                                                       Einziger Freund und Dich von
                                                                                                          Herzen liebender Mann
                                                                                                                     W. A. Mozart.