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Wien, den 16. Juny 1787.
Liebste, beste
Schwester!
Dass Du mir den traurigen und mir ganz unvermutheten Todesfall unsers
liebsten
Vaters nicht selbst berichtet hast

, fiel mir gar nicht auf, da ich die
Ursache leicht errathen konnte. – Gott habe ihn bey sich! – Sey versichert,
meine Liebe, dass, wenn Du Dir einen guten, Dich liebenden und schützenden
Bruder wünschest, Du ihn gewiss bey jeder Gelegenheit in mir finden wirst. –
Meine liebste, beste
Schwester! wenn Du noch unversorgt wärest, so brauchte
es dieses Alles nicht. Ich würde, was ich schon tausend Mal gedacht und gesagt
habe, Dir Alles mit wahrem Vergnügen überlassen; da es Dir aber nun, so
zu sagen, unnütz ist, mir aber im Gegentheil es zu eigenem Vortheil ist, so
halte ich es für Pflicht, auf mein
Weib und
Kind zu denken.