[S. 1]


Salzb
ς dς 10
tς Maÿ
1787
Ich befinde mich, Gott lob, nicht schlechter, und setze meine Hofnung
auf ein dauerhafteres Wetter, um an die frische Luft zu ko
mς.
das
Serum Lactis scheint mir bis itzt recht gar gut anzuschlagς:
u
bisher hats die Tresel auch recht gut gemacht. Mich freut ohnendlich
daß ihr euch wohl
u vergnügt befindet,
u ich verge
ne dir die
Ruhe, da du beÿ mir den ganzς tag geplagt warst. / werde gestört!
heut dς 11
tς Maÿ.
Gestern muste aufhörς. – der Oberschreiber
v St. Peter war
dieser Tagς mit dς 200 f beÿ mir. ich war zu schwach mir solche vorzehlς
zu lassς
u zu übernehmς, sagte ihm also er möchte solche verpetschierς,
einς Brief dazu schreibς, da
n wollte ich die übersendung Besorgς
p:
noch ist er nicht mehr ko
mς. – Vielleicht wird ers selbst übersendς.
Ich befinde mich i
mer gleich, habe meine
Öffnung u Apetit.
die
Füsse werdς auch
etwas kleiner; nur pulsierts mir noch
unterm Magς, und muß die Wirkung des Pflasters erst ab=
wartς. – der h
ς: Dr: war heut
u gestern verreiset, folgl: nicht da!
dς h
ς: Dr: gab mir vorgestern seine Empf
ς: an euch auf,
u sagte mir,
daß es mit dem Wolfgang
ς: wenig bestand habς werde, indem er
i
nwendig nicht gesund ist,
u einς
defect habe
p: er glaubt, daß
sein Studierς für heuer schon ein End habς werde,
u es besser
seyn würde ihn nach Hauß in die freÿe Luft zu bringς. ja, sagte ich,
da würde er vermuthlich durch das
Herumlaufς desto eher fertig
werden. Er fragte mich, ob da
n die kindς thun kö
nς, was sie wollς?
Ich musste ihm also die du
me Gesellschaft der andς erklären.
Gott weis was da zu thun ist. der Marchand war heut Vor=
mittag beÿ ihm, – er erzehlte mir, daß dς Wolfg
ς: ausser dem
Bethe, aber sehr ausgezehrt wäre, und wiedς eine Geschwulst
an dς Hand habe, – solche nicht biegς kö
ne
p:
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1881
[S. 2]


Beÿ h
ς: v Hafner geht es seit einigς Tägς sehr stille zu, –
da er seine Sachς auf ernstliches Anrathς dς
Medicorς in
Ordnung bringt. – wie höre sind schon vor einigς Tagς vieles
Geld beÿm Hause unter die Armen vertheilt wordς,
da anfangs, ehe dς Zulauf zu gross wurde, jede Person
24 X beka
m. Es werdς täglich eine Anzahl hl: Messen gelesen
p:
der h
ς: Hofkastner ka
n nur 1 odς 2
℔ Haar hergebς, und dieses
am Montag – weil sie alles ins Arbeitshauß gebς müssen.
Hier sind die Pulver von dς Hofapotecken
kerzen werdς wir vor dς Künftigς Woche nicht beko
mς,
um die 3
℔ dir hinauszuschicken. Es ist unbe=
greiflich, itzt kostς die kerzς 15 X
1⁄2 X.
Wegς meiner lebt ohnbesorgt. werde ich schlechter, so gebe euch
also gleich Nachricht.
h
ς: von
D'ypold Empfehlt sich. Er besucht mich täglich.
der Leopoldl ist gesund. küsst euch,
u ich bin frohe,
daß er nun auch mit dς
Lisel so ausserordentl: gut freund ist,
so ko
me besser mit dς Nandl zu recht.
Joh
ς: Hagenauer hat noch nicht aus dem Hause gehς kö
nς. folgl: war
er noch nicht beÿ mir. er brachte ein Rothlauf am fuß mit,
daß ihn dς Hausknecht aus dem wagς ins beth hinauf tragς
musste.
Der h
ς: Sohn hat die Gütte mir ein Geldvorschussantrag zu
machς. wäre unter dieser Zeit dς h
ς: Joha
nes zu mir geko
mς, so
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1881
[S. 3]


würde ihn um
50 f ersucht habς, – schreibς wollte ich ihm nicht, weil ich
tägl: ihn zu sehς Hofnung hatte,
u es ebς keine Noth hat, – nur wünschte
dς Mitzerl 45 f gebς zu könnς, welches itzt nicht ka
n, da mich
wegς grossς
Medicinausgabς
p: nicht entblössen will, und mein
Geld nicht eintreibς ka
n. Sollte dς h
ς: Sohn die 50 f hier habς,
ohne aigens solche hereinschickς zu müssς, so würde von dem gütigς
Antrag gebrauch machς.
Ebς itzt bringt dς Oberschreiber das Geld 207 f 12 X
r, samt
einem Brief mit der
lächerlichstς Überschrift p. – ich werde das
Geld behaltς, bis Montags dς Both hereinko
mt,
u da
n ihm solches
übergebς.
Dein Brudς wohnt itzt auf dς Landstrasse
No 224.
Er schreibt mir aber keine Ursache dazu. gar nichts!
das mag ich leider errathς.
Ich küsse euch von ganzem Herzς, grüsse die kindς
u bin
so lang noch lebe euer redlicher Vatter
Mozart
mp
Heinrich empfehlt sich, h
ς: Marchand aus Münchς
u alle
ebenfals. die Nandl
u Tresel küssς die Hände, ich grüsse
die Lenerl
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[S. 4]


À Madame
Madame de Sonenbourg
à
St: Gilgen
Beschaut
1803
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