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                                                                   dς 1 Merz 1787

Daß der Leopoldl gesund ist, wird euch dς Amtman u sein Weib
gesagt habς, die mir den Brief mit 5 f 40 Xr u die Musik richtig
behändiget habς. Ich gab ihnς 2 Bücher vom Muratori mit,
und legte in Eÿle den Casino=musik zettl beÿ. ich hoffe sie werdς
die Bücher sauber hinaus gebracht habς. – da dieser Vanschenz
so wohl beÿ mir beÿ der Probe, – als auch hinach beÿ Hofe
die Quartettς mit sondςbarer expression spielte, so glaubtς wir
alle ein ganz vortreffliches Concert gestern von ihm zu hören,
um so mehr, als er sich das erste mahl öffentlich hörς ließ und
das Concert von einem uns allς unbekanntς Komponistς war:
allein wir fandς uns alle sehr betrogς. Er spielte abscheulich falsch
machte allerhand ungeschicktes Zeug p: kurz! kein Mensch
rührte sich ihm zu applaudierς, im Gegentheile rümpfte alles
die Nase und war ohnzufriedς. alles war voll Menschς! –

am Mitwoch vor dem Faschingsontage war hier die Redoute
am völlestς da über 400 und etlich u siebenzig Menschς da warς.
Am Faschinsontag warς 300 etlich u zwanzig, u am Montage
auch 300 u einige 15 p:

Die Farobank hat so sehr verlohrς, daß ihnς die Lust ver=
gangς ist im Cassino, wie im vorigς Jahre, Farobanck
zu gebς. Ich hoffe zu Gott diese Lumpereÿ wird von
selbst aufhörς, wo junge Leute zum spielς gereitzt
werdς.

Vorgestern am Dienstag abends sind S:e Hochfς: Gnadς
um 50 duggattς leichter gewordς. Am Montag abends
um halbe 7 uhr bekam ich von dς Wiener Theater Sängerin
M:dme Storaci ein Billet, daß sie auf der Trink=
stube angekomς seÿe. Ich fand beÿ ihre Mutter die
eine Engelländerin ist, die Tochter selbst ist in Engelland
gebohrς, dan den Wiener theater Tenoristς Ochelly, dς auch
ein gebohrner Engelländς ist. – Einς andς Engelländς,
den nicht kene, u ein Ciscisbeo von Mutter odς Tochter seÿn wird.

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ihrς Brudς den Maestro Storacci u einς kleinς Engelländς Attwood
der aigens vor 2 Jahr nach Wien geschickt wurde um beÿ deinem
Bruder zu lernς. die Storaci hatte einς Brief von dς Gräfin
Gundacker Colloredo, also musste sie gehört u gut regaliert
werdς, weil sie nach einem jährl: Aufenthalt in London
wiedς nach Wien zum Theater zurück kehret. Den Dienstag
bin von 10 uhr morgens bis 2 uhr mit ihnς in dς Statt herum
gallopiert um ein u anders ihnς zu zeigς. um 2 uhr speistς
wir erst zu Mittag. Abends sang sie 3 Arien. und
um 12 uhr in dς Nacht sind sie nach Münchς abgereiset.
sie hattς 2 Wägen, iedς mit 4 Postpferd, ein Bedienter
ritte voraus um die 8 Pferd als Currier zu bestellς.
welch ein Gepack! – diese Reise mag Geld kosten!
alles sprach englisch, mehr als italiänisch. das artigste ist,
daß mein Sohn seinem Scolarn Attwood einς Brief an mich
ins Hauß schickte, – er war ausgegangς und die Mutter
Storaci empfieng ihn, – war so dum solchς wohin in eine
Truchς zu legς, oder vielleicht gar zu verlierς. basta! dς Brief
war nicht zu findς. – morgς werde desswegς an deinς Brudς schreibς.
Heut den 2 Merz.
In betref deines Brudςs hab erfahrς, daß er wiedς in Wien
ist, den ich hatte, seit dem ihm nach Prag geschriebς, keine Antwort;
daß er 1000 f in Prag |: wie sie sagtς :| gewonς; daß sein
letzter Bueb Leopoldl gestorbς; und daß er, wie bemerkte,
nach Engelland reisen will, allein daß sein Scolar ihm vorhero
in London etwas gewisses ausmachς soll, näml: den Contract
eine opera zu schreibς, odς ein SubscriptionsConcert pp:
über den näml: Gegenstand wird ihm auch M:dme Storaci das
Maul gemacht habς und die ganze Gesellschaft, und diese
Leute u sein Scolar werden den Gedankς in ihm auch an=
fangs erweckt habς, mit ihnς nach Engelland zu gehς.
Nachdem ich ihm aber vätterlich darüber geschriebς, daß

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er auf dς Reise im Somer nichts gewinς, auch zur unrechtς zeit
in Engellς: anlangς würde, – daß er wenigst 2000 f im Sack
habς müsste um diese Reise zu unternehmς, u daß er endlich,
ohne etwas gewisses als engagement in London schon zu habς,
es wagς würde beÿ aller Geschicklichkeit anfangs wenigst
sicher Noth zu leiden; – so wird er den Muth verloren
haben, da natürl: Weise der Brudς der Sängerin für die=
sesmahl eine opera schreibς wird

Nun eine charmante anectode! Der Heinrich, dς in Münchς imer in
Besuchς herumlief, kam einmahl nach Hause, u sagte vor allς
zu mir: der Bologna hatte mir etwas neues erzehlt: er
fragte mich ob ichs wüsste, daß die Amandin vom Petrazani
schwanger seÿe; es wäre ihm geschriebς wordς
. Ich antwortete:
daß macht dem Bologna eine schlechte Ehre, wen er über
seinς Herzensfreund solche Lügen verbreitet
. Hiemit war
alles still! – wie gefällt es euch? – – –

Hier schicke 1  Choccolate No 8 à 2 f 30 X, die Mandl=
kleibn habe für 10 Xr bezahlt. das übrige ist alles in Bereit=
schaft, und werde es dan beschreibς, u wen ihr jemand schickt,
übergebς.

                      Ich küsse euch von Herzς, grüsse die
                      Kindς u bin ewig euer redlicher
                            Vatter
                                                Mozart mp

Heut habe das erste mahl beÿ schönem warmς wetter
einς Spaziergang gemacht.

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Vanschenz ist nur auf ein jahr mit 300 f aufgenomς
Heinrich empfehlt sich.
die Tresel und Nandl küssen die Hande und
ich grüsse die Lenerl.


A Madame
Madame de Sonenbourg

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