[S. 1]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
Salzb
ς dς 24
tς febς.
1787.
Gestern dς 23
tς sind wir abends erst nach 6 uhr glückl: an=
gelangt, da dς Weg, sond
ς: von Münchς weg so offς und
schlecht war, daß wir erst um 9 uhr nach Obing kamς.
hier fand ich kein Zi
mer geheitzt, als das Kindszi
mer,
da, so lang wir aus warς, kein feuer in meinς ofen kam,
wenigst hätte die Tresel den Do
nerstag
u Gestern aus
Vorsorge einheitzς sollς, da beyde Menscher wustς, daß
wir nicht länger ausbleibς durftς, weil wegς dς Erlaubniß
schon so viel Umstände warς,
u dς Erzb
ς: am Samstag
nachmittag herschickte wir möchtς den neuς Geiger abends
zur Musik hineinbringς, weil er den herrlichς Einfahl hatte,
daß ich mich Sontags mit dem Postwagς die ganze Nacht
durch nach Münchς hinauf würde rädern lassς.
Der neue Geiger wird vermuthlich schon aufgeno
mς seÿn,
weil er am Sontag beÿm Stundgebett, wie h
ς: v D'yppold
der Nandl erzehlte im
Dom gespielt
halt.
seinς Namς hab vergessς, weil er ein sondςbarer Name
ist. was weiter geschieht, werdς wir erst sehς.
Alle Marchandischς, Brochardischς, Langischς,
Tavernier,
Fr:
v Durst,
Dufraisne p:
p: empfehlς sich, und alle
glaubtς
u wünschtς euch in Münchς zu sehς. Ich war wedς
auf einer
Redoute, noch
accademie. die
opera sahe
2 mahl, weil solche auch am Faschingmontag gegebς
wurde. Im deutschς Theater war auch nur 2 mahl.
Einmahl um den Barbier von Seviliς mit dς vor=
treflichς Musik des
Paesiello zu hörς, – und am
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
Fasching Sontage, wo dς Politische Ka
nengiesser gegebς
wurde. Der Heinrich, dς sich empfehlt, war unter
dς woche einmahl auf dς
Redoutte und da die
Gredl sich wegς dς
Opera schonς wollte, so gieng sie
erst
am Montage nach dς
Opera mit Vatter
u Mutter
darauf, dς Heinrich blieb zu Hause. Am
Dienstage, wo
es nur bis 12 uhr dauert, giengς sie alle nach 8 uhr.
Die Gredl kam aber mit ihrς Eltern schon um halbe 11
uhr wieder zu Hause, weil sie kopfwehe hatte. ich war
noch auf und las in dς vortrefflichς von sich selbst her=
ausgegebenς Lebensbeschreibung des
B: Trenck.
Du willst i
mer, daß ich dir von meiner
vollkomenς
Gesundheit schreibς sollte. Du bedenkst nicht den Unter=
scheid zwischς einem altς
u jungς Ma
n. Ich habe
nicht Zeit vieles zu schreibς, genug daß beÿ einem altς
Man keine Rede von
vollkomener Gesundheit mehr seÿn
ka
n, da i
mer etwas fehlt und ein alter Ma
n abni
mt,
wie die jugend aufni
mt. kurz! man muß flicken, so
lange man flicken ka
n. Dermahl ka
n eine gute Hofnung
auf das nach
u nach herannahende bessere
u wärmere Wetter
mit Grund setzς. übrigens wirst du mich ganz natürlich
sehr mager findς, welches aber in dς Hauptsache nichts
thut. Nun
addio! lebe ohne Sorge! ich küsse euch
von Herzς, grüsse die Kinder
u bin dς alte redliche
Vatter Mozart
mp
Der Leopold ist
charmante!
ich habe ihn frisch
u gesund angetroffς,
u da kein Liecht im
Zi
mer war, als ich ka
m, so hat er mir das ganze Ge=
sicht abgegriffς, weil er meine Sti
me ka
nte.
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
[vacat]
[S. 4]
![increment_line_height_2](../imgs/icon_lft_incr.gif)
![decrement_line_height_2](../imgs/icon_lft_norm.gif)
An
Das Löbl: Hochfürstl: Salz=
burgische Pfleggericht
Hüttenstein
St: Gilgen
DOM=
MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881