[S. 1]


Salzb
ς dς 18
tς Je
ner
Der Leopoldl ist gesund! 1787
Ich werde aber eine schlechte Schrift, oder wenigst langsam
mahlen, weil ebς an dς rechtς Hand beÿm Gelenke eine kleine
Geschwulst und Schmerzς habe, folglich mit dem Handschue an
der Hand schreibe. – Eben itzt, da dieses mir vorschrieb,
weil Morgς der Both ko
mt, ich aber meinς Plagtag habe, heut
nicht zum Weiser gieng, folglich ein bisgς Zeit habe, – eben itzt
um 3 uhr ko
mt die Glasträgerin, und bringt die Schachtl
und Regendach, und will in einer Stund wieder fort, um
den Stockfisch, den die Tresel kauffς soll, auf morgς hinaus
zu bringen – Die Tresel ist schon fort um zu sehen,
ob sie heute schon einς
gewässerten Stockfisch beko
mt, da
n
auch wegen
kerzen; da itzt gewisse Täge sind, wo die
kerzen verkauft werdς, so weis nicht, ob sie was beko
mς
wird, –
u so in eÿle.
Limoniς wird sie 4 kauffς, da
mans unter 3 X
r nicht beko
mt.
auf der ersten
Redoutt warς
116 Personς, da der Erzb
ς:
dort
Souppierte, 30
billets austheilte, und die Edlknabς
p:
hineingehς ließ. – die 2
te u 3
te werde den Heinrich
hineingehς lassen, und hab gemacht, daß ihm sein h
ς: Vatter
seinς Venet
ς: Mantl und spizbajutte von Münchς schickte;
auch ließ ihm eine weis attlassene
Veste mit goldenς
Atlasbördchς, zum rothς Rock machς, das ihm sein h
ς: Vatter
zum neuς Jahr schenkte.
Strinasachi wollte verflossnς Montag wiedς
nach München zurück mit dς
ordinari, bath um einς Brief,
den er abhohlς wollte. – es wurde abend, und er kam nicht.
Ohngefehr kam Preyman,
u sagte, daß
Strinaς: nicht
fortreisς, sondς um 32 f
monatl: bleibe, da er vor i
mer
auf 500 f bestandς. – Nun wissen wir, daß er auf
3 Jahr
angeno
mς ist. In 3 Jahrς ka
n er sich viel verbessern.
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1881
[S. 2]


am Sontag werdς wir erst sehς, wer dirrigierς wird, da
itzt nichts, als 2 mahl
quartettς gemacht wurden
die sie wechselweis spielten.
Ebς kam die Tresel, und ich hab also eingepakt:
3
℔ Stockfisch
à 9
X 27
X
4
℔ kerzen, allerleÿ wie wirs
beko
mς habς
à 14
X 56
6
Limoni à 2
X 1⁄2 15

1 f 38
X
das übrige von der
Baumwollspi
nerin
der ich auf 2 mahl wiedς
bezahlt hab 16
X

1 f 54
Xr
Das ists, was euch schicke.
Nun ists 1 Viertl nach 4 uhr, – nun mag die
glastragerin ko
mς! ich bin fertig. um 5 uhr
gehe zum H
ς: Hefter, wo wir zum 2
tς mahl
die Liebhaber
Comoedie sehς werdς, die vorgestern
gesehς hattς. Haupt
actrice die
Weiser Nanerl
Haupt
acteur.
hς: Zezi dς
Zeziwaberl Bruder,
der eine vortreffliche Abdankung machte. da
n
die übrigς ein
Schepfertochter, der Prezeptor
Hueber
beÿm Hefter. der grössere
Kerschbaumersohn, der
Hefterknab, und ein
Kaufmansdiener.
Sie machς es, für Leute, die keine Unterweisung hattς,
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1881
[S. 3]


recht sehr gut, und es ist eine Freude zu sehς, wie
junge Leute, auch vom Burgerstand, itzt sich so geschickt
machς, und an vernünftiger
u nützlicher Unterhaltung
Vergnügς findς.
Nun Lebt gesund ich küsse euch beÿde von Herzς
grüsse die kindς
u bin ewig euer redlicher Vatter
Mozart
mp
Das übrige, was mir beyfällt,
u Zeit zum schreibς bleibt,
mit dem Bothς. – Etwas werde berichtς müssen,
das dem h
ς: Sohn nicht angenehm seÿn wird, da
ich weis, wie sehr er manchmahl zu tief in den
oecono=
miegeist versenkt ist. aber, lieber Gott! 12 f jährl:
weniger odς mehr, – we
n man nur gesund und offenes
Leibs ist.
Addio!
dς
Heinrich empfehlt sich.
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[S. 4]


[vacat]