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                                                                                     Salzbς: dς 24 Nov: 1768
Der Leopoldl ist gesund!
                                                                  irrthümlich für

                                                                                                                      1786

Sagte ichs nicht, daß vernünftige Menschς sich nicht zum voraus grämen
sollen? – hς: Pfleger in Neumark hat die Pfleg Mittersill depreciert, und
der Erzbς: hat seine Ursachς billig gefundς. Mittersill ist zwar eine recht gute
Pfleg; allein hat hauptsächlich grosse oeconomie, und erfordert starke
Ablösung
; – und die Wanderung von Neumark dahin geht fast durchs
ganze Salzbς: Land, folglich erforderte es neue schwere kösten.
der Pfleger von Mittersill komt nach Radstatt. der Stattrichter von
Radstatt soll nach Goldegg komς. dem Goldegger ist nun von selbst itzt
geschriebς wordς, da er um nichts angehaltς hat, ob er, vielleicht nach
Mittersill odς wohin zu gehς Lust hätte. – also ist eure Besorgniß
gehoben. Die Berge giengς Schwanger, u gebahrς eine kleine Maus!

Daß die Mezger hier krankes Viehe kauffς, ist eine offenbare Lüge.
alles Viehe, was geschlachtet wird, und was zum Verkauf ausgesetzt wird;
muß vor der niedergesetztς Comission, untersucht u geschlagς werdς.
wird man den nicht die nötige Vorsorge brauchς, wo die Gefahr ist
eine Epidemie unter die Menschen zu bringς? – – –

Da ich beÿm hς: Magister war und mich erkundigte, so hörte das, was
schon wuste, nämlich, daß der Wolfgς: sehr bäurische Sittς an sich habe,
die er aber nach und nach schon ablegen wird, wen er andere Beyspiele
von jungς Leutς um sich hat, – er machte sich nichts daraus einς, der
schon Rhetor ist, vor allen einς Esel zu heissen wegς einer kleinς
Erinerung, die er ihm mit aller art machte. Er musste also ein
bischen auf den Boden niederknien. Überhaupts sehe, daß die
Kinder hier mehr mit Worten, und mit Schlägς gar nicht gestraft
werden. Die meisten Strafen bestehς darine, daß, wen sie es verdienς,
anstatt der Recreation etwas arbeitς müssen. der Magister sagte
mir auch: ich sehe wohl ein, daß man mit dem schwachς Talent
des knaben Mitleidς u Gedult haben muß
. Es wird schon doch gehen;
Er ist halt zu spät daran komς: dan komts ihnς zu schwer und ohngewöhnt
das Gedächtniß und die Aufmerksamkeit ein wenig zusam zu nehmς
,
da sie vorhero den kopf mit nichts als kindereÿen vollhattς.
Überhaupts muß das gute u Liebvolle Betragς dieses Manes und seiner
Schwester Bewundern. der Wolfgς: wird von ihr täglich gekämt, gesäubert,
und seine haar sind recht zierlich frisiert und zusamgeputzt, so daß ich
ihn kaum gekannt habe.
                            progect


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MUSICK=VEREIN
U.
MOZARTEUM

INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
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Der Both brachte das Geld richtig. ich danke für das Wildbreth.
dem Barisani habe den Fisch in eurem Nahmς geschickt, er lässt sich sehr
bedanken, und glaube daß er ihm ebς recht gekomς ist, den heute frühe
sahe ich seine Schwäger von Neumark herein beÿ ihm um 10 uhr absteigς.

Der Schneidς hat den Schlafrock gebracht. sende auch die
Socken, hoffe sie werdς nicht zu klein seÿn, sonst müsste sie
austauschen, welches ein bischς ungelegς ist. die Nanerl soll fein
fleisig darüber pissen, so sieht man fein zierlich die Mackeln.

Der Erzbischof wird dς 30 diss von Wien abreisς, und dς
2 Decembς: hier eintreffς.

hς: Bullinger empfehlt sich, er geht übermorgς mit dem
Postwagς nach Münchς. Bedauert daß er euch nicht sehς konnte.

Comoediς sind nur 3 die Wochς, – weil Montags wenig
Leute komς. sonst ist die Einahm noch gut genug.

hς: v D'yppold trug mir auch auf seine Empfς: zu schreibς

Heinrich empfehlt sich, und bedankt sich wegς der Ariadne auf Naxos.

die Churfürstin ist wiedς gesund, u er wiedς in Münchς.

Im Schlafrock sind die Socken, u beÿ den Sockς der Schneider=
Conto, – und auch dς Teil v Grandison, wofür sich Heinrich be=
dankt.

Nun gute Nacht, das hab um 11 uhr, nachdem den Pack gemacht hatte,
geschriebς. küsse euch beÿde von Herzen, – grüsse die Kinder, u
bin euer redlicher Vatter               Mozart mp

Ich kan euch die fröhlichkeit des Leopoldl nicht beschreibς, Gottlob,
er ist recht wohlauf und er begehrt es, wen er etwas verrichtς
will. – daß ich deinem Brudς die Art, wie das Kind beÿ mir
ist, nicht geschriebς habe, kanst dir leicht vorstellς: was ihm aber, und
wie ich geschriebς, wäre zu weitläuftig und muß dies einmahl
mündlich erzehlς. addio!

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„MOZARTEUM”
1881