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Idomeneo KV 366 (1)

QUELLENBEWERTUNG
 
Index

1. BERICHT

Vertonter Text

Münchner Fassung

Ballettmusik KV 367

Wiener Fassung

Erste Wiener Fassung
Zweite Wiener Fassung
Recitativo con Rondò KV 505

Kürzungen und Änderungen für die Münchner Aufführungen und die Wiener Aufführung

Libretto

Libretto-Erstdruck
Libretto-Zweitdruck

2. HERANGEZOGENE QUELLEN

Autographes Quellenmaterial zu Idomeneo KV 366

Autographe Partitur
Autographe Teilquellen
Eintragungen in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis

Autographes Quellenmaterial zur Ballettmusik KV 367

Autographe Partitur

Autographes Quellenmaterial zum Recitativo con Rondò KV 505

Autographe Partitur
Eintragungen in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis

Partiturabschrift für die Uraufführung

Libretto

Libretto-Erstdruck
Libretto-Zweitdruck

3. REFERENZQUELLEN

Vertonter Text

Münchner Fassung

Wiener Fassung

Erste Wiener Fassung
Zweite Wiener Fassung
Recitativo con Rondò KV 505

Libretto

Libretto-Erstdruck
Libretto-Zweitdruck

 

4. LITERATUR

 
1. BERICHT
 
Die vorliegende digitale Ausgabe der Texte zu Idomeneo KV 366 bietet eine vollständige Edition folgender Textfassungen zu Mozarts Oper:
  • Vertonter Text
    • Münchner Fassung
    • Wiener Fassung
      • Erste Wiener Fassung (mit ursprünglicher Szene I im zweiten Akt)
      • Zweite Wiener Fassung (mit neuer Szene I im zweiten Akt)
      • Recitativo con Rondò KV 505 (Neuvertonung der neuen Szene I im zweiten Akt)
  • Libretto
    • Libretto-Erstdruck München 1781
    • Libretto-Zweitdruck München 1781
 
Vertonter Text
 
Unabhängig von den beiden Druckausgaben der Libretti lassen sich in den musikalischen Quellen zu W. A. Mozarts Idomeneo zwei Hauptfassungen der Oper unterscheiden:
  • Münchner Fassung 1781
    mit Kürzungs- und Änderungsvorschlägen, die für die drei Münchner Aufführungen 1781 vorgenommen wurden und im Zweitdruck des Librettos von Varesco und in der Münchner Partiturabschrift (Quelle B) dokumentiert sind.
  • Wiener Fassung 1786
    mit Kürzungen und Ersatznummern für die wohl konzertante Wiener Aufführung 1786.
Mozarts Vertonung des vollständigen Librettos von Giovanni Battista Varesco, wie sie in der autographen Partitur (Quelle A) überliefert ist, ist nie vollständig aufgeführt worden – weder zu Mozarts Lebzeiten noch nach seinem Tod.
Mozart selbst hat während der Komposition und im Laufe der Proben für die Münchner Uraufführung zwischen November 1780 und Januar 1781 zahlreiche Kürzungen und Änderungen an seiner ursprünglichen Vertonung vorgenommen, die sich in der autographen Partitur in Form von Strichen und Überklebungen niedergeschlagen haben (vgl. Daniel Heartz, „Vorwort“ zu Idomeneo (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. IX–XXXI). Die Überklebungen wurden erst vor Kurzem gelöst; das Notat unter den Überklebungen ist im Kritischen Bericht der NMA abgedruckt (Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 235-250).
 
Mozarts Kürzungen und Änderungen können sowohl durch musikalisch-dramaturgische Abwägungen als auch durch die besonderen Umstände der Münchner Uraufführung (Anlass, Intendant, Budget, Sänger, Orchester) bedingt gewesen sein.

Eindeutig sind die Umstände im Hinblick auf den Orakelspruch Nr. 28a-d. Bereits vor der Münchner Uraufführung hat Mozart den Orakelspruch nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ gekürzt, wie aus seinen Briefen an den Vater vom 29. November 1780 und vom 18. Januar 1781 hervorgeht:
 
„Sagen sie mir, finden Sie nicht, daß die Rede von der unterirdischen Stimme zu lang ist? Ueberlegen Sie es recht. – Stellen Sie sich das Theater vor, die Stimme muss schreckbar seyn – sie muss eindringen – man muss glauben, es sey wirklich so – wie kann sie das bewirken, wenn die Rede zu lang ist, durch welche Länge die Zuhörer immer mehr von dessen Nichtigkeit überzeugt werden? – Wäre im Hamlet die Rede des Geistes nicht so lang, sie würde noch von besserer Wirkung seyn. – Diese Rede hier ist auch ganz leicht abzukürzen, sie gewinnt mehr dadurch, als sie verliert.“
 
„– der orackel spruch ist auch noch viel zu lange – ich habe es abgekürzt – der varesco braucht von diesem allem nichts zu wissen, denn gedruckt wird alles wie er es geschrieben –“
 
Bei den anderen Strichen bleibt offen, inwieweit dramaturgische Abwägungen oder doch aufführungspraktische Umstände eine Rolle gespielt haben.
So dürften musikalisch-dramaturgische Gründe Mozart dazu veranlasst haben, das Rezitativ Nr. 29 zu kürzen und die Arie Nr. 29a (Elettra) bei der Münchner Uraufführung zu streichen (vgl. Daniel Heartz, „Vorwort“ zu Idomeneo (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. XIV). Es ist jedoch auch möglich, dass Mozart Rezitativ und Arie unter anderen Umständen (z.B. bei einer anderen Rollenbesetzung) nicht gestrichen hätte.
Ähnlich hat Mozart nach der Probe des dritten Aktes vor der Münchner Uraufführung entschieden, die Arien Nr. 27a (Idamante) und 30a (Idomeneo) auszulassen, um den dritten Akt zu kürzen, wie er in seinem Brief an den Vater vom 18. Januar 1781 berichtet:
 
„– die Probe mit dem dritten Ackt ist vortreflich ausgefallen. man hat gefunden daß er die 2 Erstern Ackte noch um viel übertrift. – Nur ist die Poesie darinn gar zu lang, und folglich die Musick auch; |: welches ich immer gesagt habe :| deswegen bleibt die aria vom Idamante, Nò, la morte io non pavento, weg, – welche ohnedieß ungeschickt da ist – worüber aber die leute die sie in Musick gehört haben, darüber seüfzen – und die letzte von Raaff auch – worüber man noch mehr seüfzt – allein – man muß aus der Noth eine tugend machen.“
 
Zwar ist die Kürzung des dritten Aktes einerseits dramaturgisch sinnvoll, um die Proportionen im Verhältnis zu den anderen Akten zu bewahren, doch Mozart scheint andererseits die Streichung teilweise zu bedauern („worüber aber die leute die sie in Musick gehört haben, darüber seüfzen“ „man muß aus der Noth eine tugend machen“). Das Gleiche gilt für die anderen Kürzungen, die vor allem die Rezitative betreffen.
 
Ob bei der Urfassung der autographen Partitur von einer „Originalfassung“ des Idomeneo die Rede sein kann, bleibt offen. Angesichts der zahlreichen Kürzungen und Änderungen, die Mozart selbst sowohl für die Münchner Aufführungen als auch für die Wiener Aufführung vorgenommen hat, scheint die Urfassung der autographen Partitur für den Komponisten eher eine musikalisch-dramaturgische Gesamtschau aller musikalischen und textlichen Möglichkeiten dargestellt zu haben, die je nach Umständen unterschiedlich ausgeschöpft werden konnte – eine Art Reservoir aller Kombinationsmöglichkeiten, das an die unterschiedlichen Situationen flexibel angepasst werden konnte.
 
Münchner Fassung
 
Drei Aufführungen des Idomeneo sind während Mozarts Aufenthalt in München nachgewiesen:
 
29.01.1781: Uraufführung (Hoftheater in der Residenz)
05.02.1781: Zweite Aufführung (Hoftheater in der Residenz)
12.02.1781: Dritte Aufführung (Redoutensaal in der Prannerstraße, mit einer verringerten Gesamtspieldauer).
 
Für die Münchner Uraufführung und eventuell auch für die zwei weiteren Münchner Aufführungen hat Mozart selbst die autographe Partitur (Quelle A) gekürzt und teilweise überarbeitet. In weitere Kürzungen und Änderungen, die möglicherweise von anderen Personen für die zweite und dritte Münchner Aufführung vorgenommen wurden, dürfte Mozart indirekt eingewilligt haben, da er bis zum 7. März in München anwesend war – also während der gesamten Zeit, in der seine Oper in München gespielt wurde. Da bei der dritten Aufführung die Oper wohl mit einer kürzeren Gesamtspieldauer aufgeführt wurde, dürften viele dieser Änderungen erst nach der Münchner Uraufführung vorgenommen worden sein.
Die meisten Kürzungen und Änderungen, die bei den drei Münchner Aufführungen vorgeschlagen bzw. ausgeführt wurden, sind in einer Abschrift der autographen Partitur dokumentiert, die ein Kopist am kurfürstlichen Hof für die Münchner Uraufführung angefertigt hat (Quelle B). Da diese Abschrift nach den drei Münchner Aufführungen wahrscheinlich kaum noch wiederverwendet wurde, können durch sie die meisten Änderungs- und Kürzungsvorschläge für die drei Münchner Aufführungen belegt werden.
Dabei lassen sich drei verschiedene Fälle beobachten:
  1. Gestrichene bzw. überklebte Teile der autographen Partitur (Quelle A), die in die Abschrift (Quelle B) nicht eingegangen sind;
  2. Teile, die sowohl im Autograph (Quelle A) als auch in der Abschrift (Quelle B) auf gleiche Art und Weise gestrichen bzw. überarbeitet worden sind;
  3. Teile, die nur in der Abschrift (Quelle B), nicht aber im Autograph gestrichen bzw. geändert worden sind.
Nur im ersten Fall kann man mit einer gewissen Sicherheit sagen, dass die gestrichenen Teile bei der Münchner Uraufführung nicht erklungen sind, da sie in der für die Aufführung angefertigten Abschrift nicht vorhanden sind. Alle anderen Kürzungs- und Änderungsvorschläge in Quelle B könnten hingegen entweder bei einer der beiden Aufführungen nach der Uraufführung – insbesondere bei der dritten, kürzeren Aufführung am 12. Februar – vorgenommen, oder einfach nicht berücksichtigt worden sein. Im zweiten Fall (gleiche Striche bzw. Änderungen in A und B) dürfte Mozart selbst die Kürzungen bzw. Änderungen vorgeschlagen oder zumindest gebilligt haben, da sie nicht nur in der Abschrift, sondern auch in seiner eigenen autographen Partitur in gleicher Weise vorgenommen wurden. Im dritten Fall bleibt hingegen offen, ob Mozart die Kürzungen bzw. Änderungen vorgeschlagen oder autorisiert hat, da sie nur in der Abschrift, nicht aber in seiner autographen Partitur vorkommen.
Eine exakte Rekonstruktion der Fassung der Münchner Uraufführung ist also zurzeit aus zwei Gründen kaum möglich:
  1. Man kann nicht eindeutig feststellen, ob und welche der zahlreichen in der Abschrift (Quelle B) dokumentierten Kürzungs- und Änderungsvorschläge bei den drei Aufführungen tatsächlich berücksichtigt wurden.
  2. Die Kürzungen und Änderungen dürften in den drei Aufführungen in verschiedener Weise vorgenommen, ja eventuell auch wieder rückgängig gemacht worden sein, sodass man nicht feststellen kann, bei welcher der drei Aufführungen die vorgeschlagenen Änderungen bzw. Kürzungen tatsächlich zum Tragen kamen.
Letzendlich muss offenbleiben, inwieweit Mozart mit den Änderungen einverstanden war, auch wenn er diese durch seine Anwesenheit in München indirekt autorisiert haben dürfte. Vielleicht war sein Einfluss zu gering, als dass er Veränderungen an seiner Oper infolge des Hofprotokolls – besonders wegen der Redoute am 12. Februar – hätte verhindern können.
 
Ballettmusik KV 367
 
Mozarts Autograph der Ballettmusik KV 367, die getrennt von der autographen Partitur zu Idomeneo notiert wurde, ist eine mehr oder weniger ungeordnete Materialmenge, möglicherweise, weil es (entsprechend allgemeiner Praxis) dem Ballettmeister oblag, auszusuchen, was verwendet werden sollte. Laut der Bühnenanweisung im Erstdruck und im Zweitdruck des Librettos München 1781 sowie nach Mozarts eigenen Auskünften ist die Musik zum Schlussballett integraler Bestandteil der Schlussszene der Münchner Fassung. Es ist aber nicht ganz auszuschließen, dass Teile der Ballettmusik eventuell auch für die Pantomima in der achten Szene des ersten Aktes oder gar im Intermezzo am Schluss des ersten Aktes verwendet wurden. Vgl. dazu Harald Heckmann, „Vorwort“ zu Musik zu Schauspielen, Pantomimen und Balletten (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1963, S. XIf und Daniel Heartz, „Vorwort“ zu Idomeneo (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. XVIIf.
 
Wiener Fassung
 
Für die konzertante Wiener Aufführung des Idomeneo am 13. März 1786 hat Mozart weitere Kürzungen und Änderungen in der autographen Partitur vorgenommen sowie einige Nummern (10b und 20b) ersetzt (vgl. Daniel Heartz, „Vorwort“ zu Idomeneo (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. XVII–XXI).
Zwei Arten von Eingriffen lassen sich dabei feststellen:
  1. Änderungen bzw. Kürzungen, die sich in der autographen Partitur (Quelle A) finden, aber nicht in der Abschrift der Münchner Aufführungen (Quelle B) belegt sind; diese könnten zu einem unbestimmten Zeitpunkt nach den Münchner Aufführungen vorgenommen worden sein, sodass sie nicht mit Sicherheit mit der Wiener Aufführung in Verbindung gebracht werden können.
  2. Änderungen bzw. Kürzungen, die eindeutig für die Wiener Aufführung vorgenommen wurden (z.B. Streichung und Austausch von Teilen durch Einlage neuer Blätter in die Partitur oder durch genau datierte Ersatznummern wie 10b und 20b). In diesen Fällen lässt sich anhand der neuen Papiersorte (Wasserzeichen: TysonWK Nr. 80), die Mozart verwendet hat, eindeutig belegen, dass diese Revisionen vom Komponisten für die Wiener Aufführung vorgenommen wurden.
Bei der Revision der ersten Szene des zweiten Aktes lassen sich dabei drei unterschiedliche Fassungen anhand der überlieferten autographen Quellen nachweisen:
  • Erste Wiener Fassung (Wien 1)
Zunächst hat Mozart das ursprüngliche Rezitativ zu Beginn der Szene überarbeitet und auf 35 Takte reduziert (der Großteil dieser Revision steht auf einem neuen Blatt mit Wasserzeichen TysonWK Nr. 80, das für die Wiener Aufführung in die autographe Partitur eingelegt wurde).
  • Zweite Wiener Fassung (Wien 2)
Vor der Wiener Aufführung hat Mozart dann die ganze Szene I des zweiten Aktes (Nr. 10a mit der Arie des Arbace „Se il tuo duol, se il mio disio“) durch eine neue Szene mit neuem Text ersetzt: Nr. 10b Scena con Rondò (KV 490) mit der konzertanten Arie des Idamante „Non temer, amato bene“, die in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis zusammen mit dem neuen Duett Nr. 20b unter dem Datum 10. März 1786 eingetragen ist.
  • Recitativo con Rondò KV 505
Den Text der neuen Szene I des zweiten Aktes, dessen Autor unbekannt ist, hat Mozart später nochmals – jetzt mit gekürztem Rezitativ – für die Sängerin Nancy Storace und sich selbst, möglicherweise zur Abschieds-Akademie der Sängerin am 27. Februar 1787, vertont und in sein eigenhändiges Werkverzeichnis unter dem Datum 27. Dezember 1786 eingetragen.
 
Kürzungen und Änderungen für die Münchner Aufführungen und die Wiener Aufführung
 
Alle Striche und Änderungen des Textes in der autographen Partitur (Quelle A) und in der Aufführungspartitur (Quelle B) können mit fünf Farben markiert werden:
  1. Rot = in A gestrichen, in B ausgelassen
Teile der autographen Partitur (Quelle A), die von Mozart gestrichen bzw. überklebt wurden und in der Abschrift der Münchner Aufführungen (Quelle B) nicht kopiert wurden.
Diese Striche wurden mit einer gewissen Sicherheit vor der Münchner Uraufführung vorgenommen.
Ob diese Striche auch in der Wiener Aufführung beibehalten wurden, bleibt offen.
  1. Violett = in A und in B auf gleiche Art und Weise gestrichen
Teile der autographen Partitur (Quelle A), die gestrichen bzw. geändert wurden und in der Abschrift der Münchner Aufführungen (Quelle B) in gleicher Weise gestrichen bzw. geändert worden sind.
Diese Kürzungen bzw. Änderungen wurden wahrscheinlich bei einer der drei Münchner Aufführungen vorgenommen bzw. vorgeschlagen.
Ob diese Revisionen auch in der Wiener Aufführung beibehalten wurden, bleibt offen.
  1. Gelb = in B gestrichen, in A nicht gestrichen
Teile der autographen Partitur (Quelle A), die nur in der Abschrift der Münchner Aufführungen (Quelle B) gestrichen bzw. geändert worden sind.
Diese Kürzungen bzw. Änderungen wurden eventuell bei einer der drei Münchner Aufführungen (am wahrscheinlichsten bei der dritten, kürzeren Aufführung am 12. Februar) vorgenommen bzw. vorgeschlagen.
Da sie nur in Quelle B notiert sind, wurden diese Revisionen in der Wiener Aufführung (für die nur die autographe Partitur als Referenzquelle diente) nicht beibehalten.
  1. Grün = in A gestrichen, in B nicht gestrichen oder nur partiell gestrichen
Teile der autographen Partitur (Quelle A), die gestrichen bzw. geändert wurden, aber in der Abschrift der Münchner Aufführungen (Quelle B) beibehalten bzw. anders gestrichen worden sind.
Diese Kürzungen bzw. Änderungen wurden nach den Münchner Aufführungen, eventuell für die Wiener Aufführung 1786, vorgenommen bzw. vorgeschlagen.
  1. Blau = in A für die Wiener Aufführung 1786 gestrichen bzw. ersetzt
Teile der autographen Partitur (Quelle A), die nachweislich für die Wiener Aufführung 1786 gestrichen bzw. ersetzt wurden (z.B. durch Einlage neuer „Wiener“ Blätter in die Partitur).
 
Nur für die Kürzungen bzw. Änderungen in rot oder blau kann man mit einer gewissen Sicherheit behaupten, dass sie jeweils für die Münchner Uraufführung bzw. für die Wiener Aufführung 1786 vorgenommen wurden.
Änderungen in rosa dürften wahrscheinlich bei einer der drei Münchner Aufführungen vorgenommen bzw. vorgeschlagen, nicht unbedingt aber bei der Münchner Uraufführung ausgeführt worden sein.
Änderungen in gelb sind eventuell bei einer der drei Münchner Aufführungen vorgenommen bzw. vorgeschlagen, am wahrscheinlichsten aber erst bei der dritten, kürzeren Münchner Aufführung am 12. Februar ausgeführt worden.
Änderungen in grün sind eventuell bei der Wiener Aufführung 1786 vorgenommen bzw. vorgeschlagen worden, könnten allerdings auch erst nach dieser Aufführung oder gar nicht ausgeführt worden sein.
 
Für jede Kürzung bzw. für jede Änderung ist an der entsprechenden Stelle ein Kommentar eingefügt.
 
Zurzeit können die farblichen Markierungen nicht angezeigt werden.
 
Libretto
 
Während für die Wiener Aufführung von Idomeneo kein Libretto überliefert ist, wurde das Libretto zur Münchner Uraufführung der Oper in zwei unterschiedlichen Drucken publiziert.
 
Libretto-Erstdruck (München, Ende Dezember/Anfang Januar 1781)
Der Erstdruck des Librettos mit dem italienischen Text von Giovanni Battista Varesco und paralleler deutscher Übersetzung von Johann Andreas Schachtner stellt den Stand der Oper ungefähr einen Monat vor der Premiere dar.
 
Libretto-Zweitdruck (München, kurz vor dem 29. Januar 1781)
Der Zweitdruck des Librettos, der nur den italienischen Text enthält, jedoch das Titelblatt des Libretto-Erstdrucks (mit Hinweis auf die deutsche Übersetzung) übernimmt, wurde kurz vor der Uraufführung gedruckt und kommt dem Text am nächsten, der nach den Kürzungen und Änderungen in der autographen Partitur und in der Abschrift B bei der Uraufführung in München am 29. Januar 1781 unter der Leitung Mozarts gesungen wurde.
 
 
2. HERANGEZOGENE QUELLEN
 
Autographes Quellenmaterial zu Idomeneo KV 366
 
Autographe Partitur
 

A

 

 

Autographe Partitur.

Erster und dritter Aufzug: Kraków, Biblioteka Jagiellońska (PL-Kj), Signatur: Mus. ms. autogr. W. A. Mozart 366.

Zweiter Aufzug: Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv (D-B), Signatur: Mus. ms. autogr. W. A. Mozart 366.

Folgende in der Edition getrennt erfasste autographe Teilquellen sind in die autographe Partitur eingefügt:

  • Einlageblätter mit "Wiener" Wasserzeichen TysonWK Nr. 80, im Pop-up-Fenster mit den Lesarten der Quellen in diplomatischer Übertragung als "Autographe Partitur Wien" angegeben:
    • Atto secondo, Scena I, No 10a Recitativo ed Aria: Recitativo "Tutto m'è noto", Bl. 1a (Erste Wiener Fassung)
    • Atto secondo, Scena II, Recitativo "Se mai pomposo apparse", Bl. 16w (Erste und zweite Wiener Fassung)
    • Atto secondo, Scena III, No 12b Aria "Fuor del mar ho un mar in seno", Bll. 29a–b (Erste und zweite Wiener Fassung)
    • Atto secondo, Scena III, Recitativo "Frettolosa e giuliva", Bl. 41a (Erste und zweite Wiener Fassung)
  • Atto terzo, Scena II, No 20b Duetto "Spiegarti non poss'io" KV 489 (Erste und zweite Wiener Fassung), Bll. "1"–"4" mit "Wiener" Wasserzeichen TysonWK Nr. 80 (die Lage wurde einst auf der Innenseite des originalen Umschlags von Atto terzo aufgeklebt, liegt aber heute wieder lose), im Pop-up-Fenster mit den Lesarten der Quellen in diplomatischer Übertragung als "Autographe Partitur Nr. 20b (A)" angegeben
  • Atto terzo, Scena III, No 21 Quartetto "Andrò ramingo e solo", Particell der Gesangsstimmen (Erste und zweite Wiener Fassung), T. 1–138, Bll. 19a–b (T. 139–153 sind getrennt in Quelle A1 überliefert), im Pop-up-Fenster mit den Lesarten der Quellen in diplomatischer Übertragung als "Autogr. Gesangsstimmen Wien (A)" angegeben
  • Atto terzo, Scena III, No 19 Aria "Zeffiretti lusinghieri", Partiturabschrift von T. 53–123, Bll. 4a–f, Wasserzeichen TysonWK Nr. 107, im Pop-up-Fenster mit den Lesarten der Quellen in diplomatischer Übertragung als "Abschrift in autogr. Partitur" angegeben.

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 17–42.

 
Autographe Teilquellen
 

A1

 

 

No 21 Quartetto "Andrò ramingo e solo", T. 139–153, Particell der Gesangsstimmen mit "Wiener" Wasserzeichen TysonWK Nr. 80 (Erste und zweite Wiener Fassung).

Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv (D-B), Signatur: Mus. ms. autogr. W. A. Mozart zu: KV 366.

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 42f.

 

A2

 

 

Autographe Partitur der neuen Szene I in Akt II mit "Wiener" Wasserzeichen TysonWK Nr. 80: No 10b Scena con Rondò KV 490 (Zweite Wiener Fassung).

Kraków, Biblioteka Jagiellońska (PL-Kj), Signatur: Mus. ms. autogr. W. A. Mozart zu: KV 490.

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 43.

 

A3

 

 

Autographes Blattfragment (linkes Blattdrittel) mit T. [53]–[55] aus No 29 Recitativo "O ciel pietoso!" (Partiturfragment für die Münchner Fassung).

Montauban, Musée Ingres (F-MONmi), ohne Signatur.

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 44.

 
Eintragungen in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis
 

A4

 

 

Verzeichnüß / aller meiner Werke / vom Monath febrario 1784 bis Monath / Wolfgang Amadé Mozart, fol. 6v und 7r (Einträge zu den Ersatznummern der Wiener Fassung: No 10b Scena con Rondò KV 490 und No 20b Duetto "Spiegarti non poss'io" KV 489).

London, The British Library (GB-Lbl), Signatur: Zweig MS 63 (Digitale Reproduktion).

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 44.

 
Autographes Quellenmaterial zur Ballettmusik KV 367
 
Autographe Partitur
 

A/367

 

 

Autographe Partitur.

Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv (D-B), Signatur: Mus. ms. autogr. W. A. Mozart 367.

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1970, S. 13–22.

 
 
 
Autographes Quellenmaterial zum Recitativo con Rondò KV 505
 
Autographe Partitur
 

A/505

 

 

Autographe Partitur.

Kraków, Biblioteka Jagiellońska (PL-Kj), Signatur: Mus. ms. autogr. W. A. Mozart 505.

Quellenbeschreibung in: Stefan Kunze / Konrad Küster, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 7/3), Kassel 2003, S. 55f.

 
 
 
Eintragungen in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis
 

A1/505

 

 

Verzeichnüß / aller meiner Werke / vom Monath febrario 1784 bis Monath / Wolfgang Amadé Mozart, fol. 9v und 10r (Eintrag zum Recitativo con Rondò KV 505).

London, The British Library (GB-Lbl), Signatur: Zweig MS 63 (Digitale Reproduktion).

Quellenbeschreibung in: Stefan Kunze / Konrad Küster, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 7/3), Kassel 2003, S. 56.

 
Partiturabschrift für die Uraufführung
 

B

 

 

Partiturabschrift für die Uraufführung (München 1781, mit autographem Namenszug und Titel).

München, Bayerische Staatsbibliothek, Musikabteilung (D-Mbs), Signatur: Mus. Ms. 6806.

Quellenbeschreibung in: Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 48–57.

 
Libretto
 
Libretto-Erstdruck
 

T

 

 

Gedruckte Frühfassung des Textbuchs für die Uraufführung in München am 29. Januar 1781 (italienisch/deutsch auf jeweils gegenüberliegenden Seiten):

[Schmutztitel, S. 1:] IDOMENEO. / Idomeneus.
[S. 2:] IDOMENEO. / DRAMMA / PER / MUSICA / DA RAPPRESENTARSI / NEL TEATRO NUOVO DI / CORTE / PER COMANDO / DI S. A. S. E. / CARLO TEODORO / Conte Palatino del Rheno, Duca dell' / alta, e bassa Baviera, e del Palatinato / Superiore, etc. etc. Archidapifero, / et Elettore, etc. etc. / NEL CARNOVALE / 1781. / La Poesia è del Signor Abate Gianbattista Varesco / Capellano di Corte di S. A. R. l'Arcivescovo, e Prin- / cipe di Salisburgo. La Musica è del Signor Maestro / Wolfgango Amadeo Mozart Academico di Bologna, / e di Verona, in attual servizio di S. A. R. l'Arci- / vescovo, e Principe di Salisburgo. La Traduzione / è del Signor Andrea Schachtner, pure in attual ser- / vizio di S. A. R. l'Arcivescovo, e Principe di Salis- / burgo. / MONACO, / Apresso Francesco Giuseppe Thuille.
[S. 3:] Idomeneus. / Ein musikalisches / Schauspiel, / welches / auf gnädigsten Befehl / Sr. kurfl. Durchl. / Carl Theodor / in / Ober= und Niederbaiern, wie auch der / obern Pfalz Herzogen, Pfalzgrafen bey Rhein, / des H. R. R. Erztruchsessen, und / Kurfürsten etc. etc. / im neuen Opernhause / zur / Faschingszeit / 1781 / aufgeführt worden. / Die Poesie ist vom Herrn Johann Baptist Vares= / ko, Sr. hochfürstl. Gnaden Erzbischofen und Fürsten / zu Salzburg Hofkapellan. / Die Musik vom Herrn Wolfgang Gottlieb Mozart, / akademischen Mitgliede von Bologna und Verona, in / wirklichen Diensten Sr. hochfürstl. Gnaden zu Salz= / burg. / Die Uebersetzung vom Herrn Andre Schachtner, / ebenfalls in wirkl. hochfürstl. salzburgischen Diensten. / München, / gedruckt bey Franz Joseph Thuille.

Referenzexemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs), Signatur: Slg.Her 811 (Digitale Reproduktion).

Quellenbeschreibung in: Mozart-Libretti – Online-Katalog, herausgegeben von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg (http://dme.mozarteum.at/DME/libretti-catalog/, ID: 001809, Stand: 30.06.2017).

Vgl. dazu Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 72.

 
Libretto-Zweitdruck
 

U

 

 

Zweite gedruckte Fassung des Textbuchs für die Uraufführung in München am 29. Januar 1781 (nur italienisch):

IDOMENEO. / DRAMMA / PER / MUSICA / DA RAPPRESENTARSI / NEL TEATRO NUOVO DI / CORTE / PER COMANDO / DI S. A. S E. / CARLO TEODORO / Conte Palatino del Rheno, Duca dell' / alta, e bassa Baviera, e del Palatinato / Superiore, etc. etc. Archidapifero, / et Elettore, etc. etc. / NEL CARNOVALE / 1781. / La Poesia è del Signor Abate Gianbattista Varesco / Capellano di Corte di S. A. R. l'Arcivescovo, e Prin- / cipe di Salisburgo. / La Musica è del Signor Maestro Wolfgango Ama- / deo Mozart Academico di Bologna, e di Verona, in / in [sic] attual servizio di S. A. R. l'Arcivescovo, e Principe / di Salisburgo. / La Traduzione è del Signor Andrea Schachtner, / pure in attual servizio di S. A. R. l'Arcivescovo, e / Principe di Salisburgo. / MONACO, / Apresso Francesco Giuseppe Thuille.

Referenzexemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs), Signatur: Res/Bavar. 4015-12,3 (Digitale Reproduktion).

Quellenbeschreibung in: Mozart-Libretti – Online-Katalog, herausgegeben von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg (http://dme.mozarteum.at/DME/libretti-catalog/, ID: 001810, Stand: 30.06.2017).

Vgl. dazu Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 72f.

 
 
3. REFERENZQUELLEN
 
Vertonter Text

Münchner Fassung

Zur Entstehungsgeschichte und Bewertung der autographen Quellen und Partiturabschriften zur Münchner Fassung vgl. Daniel Heartz, „Vorwort“ zum Idomeneo (Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. VII–XVII, Robert Münster, Neues zum Münchner „Idomeneo“ 1781, in: Acta Mozartiana 29 (1982), Heft 1, S. 10–20, Manfred Hermann Schmid, „Das Orakel in Mozarts Idomeneo“, in: Manfred Hermann Schmid (Hrsg.), Mozart-Studien, Bd. 10, Tutzing 2001, S. 103–138, Bruce Alan Brown, „Die Wiederverwendung der Autograph- und Aufführungspartituren von Mozarts Idomeneo“, in: Theodor Göllner und Stephan Hörner (Hrsg.), Mozarts Idomeneo und die Musik in München zur Zeit Karl Theodors, München 2001, S. 69–88 und ders., Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 17–42 sowie für die Ballettmusik KV 367 Harald Heckmann, „Vorwort“ zu Musik zu Schauspielen, Pantomimen und Balletten (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1963, S. XIf. und ders., Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1970, S. b13–b22 und b/26.

Als Referenzquellen für die kritische Edition des vertonten Textes der Münchner Fassung dienten die autographe Partitur zu Idomeneo KV 366 (Quelle A) und die autographe Partitur zur Ballettmusik KV 367 (Quelle A/367). Dabei wurden Wiederholungen des unterlegten Textes mit Schreibvarianten (vgl. dazu Richtlinien/Diplomatische Übertragung des vertonten Textes/Wiederholungen) berücksichtigt.

Im autographen Quellenmaterial fehlende bzw. stichpunktartig angeführte Angaben zu Titel, Inhalt (Argomento), Szenenbildwechsel (Mutazioni di scene), Personen, Auftrittsnummer und Regieanweisungen sind nach dem Libretto-Erstdruck (Quelle T) ergänzt worden.
 
Für die Auflösung der Abkürzungen, die Klärung problematischer Lesarten und die vorsichtige Anpassung des Textes an die moderne Orthographie und Interpunktion wurden neben der autographen Partitur (Quelle A) und der autographen Partitur zur Ballettmusik KV 367 (Quelle A/367) auch das autographe Blattfragment zu No 29 Recitativo "O ciel pietoso!" (Quelle A3), die Partiturabschrift für die Uraufführung (Quelle B), die Abschrift zu No 19 Aria "Zeffiretti lusinghieri" in der autographen Partitur (in Quelle A unter "Abschrift in autogr. Partitur" aufgelistet), der Libretto-Erstdruck (Quelle T) und der Libretto-Zweitdruck (Quelle U) herangezogen sowie als sekundäre Quellen alle autographen Teilquellen "Wiener" Herkunft konsultiert: die Einlageblätter mit "Wiener" Wasserzeichen in der autographen Partitur (in Quelle A unter "Autographe Partitur Wien" aufgelistet), das Particell mit den Gesangsstimmen zu No 21 Quartetto "Andrò ramingo e solo" (in Quelle A unter "Autogr. Gesangsstimmen Wien (A)" aufgelistet), die autographen Teilquellen A1 und A2, die autographen Blätter zu No 20b Duetto "Spiegarti non poss'io" KV 489 (in Quelle A unter "Autographe Partitur Nr. 20b (A)" aufgelistet), die Eintragungen zu No 10b und 20b in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis (Quelle A4), die autographe Partitur zum Recitativo con Rondò KV 505 (Quelle A/505) und die Eintragungen in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis zum Recitativo con Rondò KV 505  (Quelle A1/505).
 

Wiener Fassung

Zur Entstehungsgeschichte und Bewertung der autographen Quellen zur Wiener Fassung vgl. Daniel Heartz, „Vorwort“ zum Idomeneo (Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. VII–XVII,  Bruce Alan Brown, „Die Wiederverwendung der Autograph- und Aufführungspartituren von Mozarts Idomeneo“, in: Theodor Göllner und Stephan Hörner (Hrsg.), Mozarts Idomeneo und die Musik in München zur Zeit Karl Theodors, München 2001, S. 69–88 und ders., Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 17–42, für die Ballettmusik KV 367 Harald Heckmann, „Vorwort“ zu Musik zu Schauspielen, Pantomimen und Balletten (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1963, S. XIf und ders., Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1970, S. b13–b22 und b/26 sowie für das Recitativo con Rondò KV 505 Stefan Kunze, „Vorwort“ zu Musik zu Schauspielen, Pantomimen und Balletten (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 7/3), Kassel 1971, S. XVI bzw. XVIII und Stefan Kunze / Konrad Küster, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 7/3), Kassel 2003, S. 55f.

Als Referenzquellen für die kritische Edition des vertonten Textes der Wiener Fassung dienten – zusammen mit der autographen Partitur zu Idomeneo KV 366, der autographen Partitur zur Ballettmusik KV 367, dem Blattfragment zu No 29 Recitativo "O ciel pietoso!" (Quelle A3), der Partiturabschrift für die Uraufführung (Quelle B), der Abschrift zu No 19 Aria "Zeffiretti lusinghieri" in der autographen Partitur (in Quelle A unter "Abschrift in autogr. Partitur" aufgelistet) – alle "Wiener" autographen Teilquellen: die Einlageblätter mit "Wiener" Wasserzeichen in der autographen Partitur (in Quelle A unter "Autographe Partitur Wien" aufgelistet), das Particell mit den Gesangsstimmen zu No 21 Quartetto "Andrò ramingo e solo" (in Quelle A unter "Autogr. Gesangsstimmen Wien (A)" aufgelistet), die autographen Teilquellen A1 und A2, die autographen Blätter zu No 20b Duetto "Spiegarti non poss'io" KV 489 (in Quelle A unter "Autographe Partitur Nr. 20b (A)" aufgelistet), die Eintragungen zu No 10b und 20b in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis (Quelle A4), die autographe Partitur zum Recitativo con Rondò KV 505 (Quelle A/505) und die Eintragungen in Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis zum Recitativo con Rondò KV 505  (Quelle A1/505). Dabei wurden Wiederholungen des unterlegten Textes mit Schreibvarianten (vgl. dazu Richtlinien/Diplomatische Übertragung des vertonten Textes/Wiederholungen) berücksichtigt.

Im autographen Quellenmaterial fehlende bzw. stichpunktartig angeführte Angaben zu Titel, Inhalt (Argomento), Szenenbildwechsel (Mutazioni di scene), Personen, Auftrittsnummer und Regieanweisungen sind nach dem Libretto-Erstdruck (Quelle T) ergänzt worden.
 
Für die Auflösung der Abkürzungen, die Klärung problematischer Lesarten und die vorsichtige Anpassung des Textes an die moderne Orthographie und Interpunktion wurden neben den erwähnten Quellen auch der Libretto-Erstdruck (Quelle T) und der Libretto-Zweitdruck (Quelle U) herangezogen.

Bei der Revision der ersten Szene des zweiten Aktes lassen sich dabei drei unterschiedliche Fassungen anhand der überlieferten autographen Quellen nachweisen:

  • Erste Wiener Fassung
  • Zweiter Wiener Fassung
  • Recitativo con Rondò KV 505

Erste Wiener Fassung

Als Referenzquellen für die kritische Edition des vertonten Textes in der ersten Wiener Fassung der Szene I im zweiten Akt (No 10a Recitativo ed Aria), in der Mozart das ursprüngliche Rezitativ zu Beginn der Szene überarbeitet und auf 35 Takte reduziert hat, dienten für die Takte 1–22 das Einlageblatt 1a mit "Wiener" Wasserzeichen TysonWK Nr. 80 in Atto secondo, Scena I (Recitativo "Tutto m'è noto", in Quelle A unter "Autographe Partitur Wien" aufgelistet) und für die Fortsetzung des Rezitativs die autographe Partitur zu Idomeneo KV 366 (Quelle A). Vgl. dazu Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 194f.

Zweite Wiener Fassung

Als Referenzquellen für die kritische Edition des vertonten Textes in der zweiten Wiener Fassung der Szene I im zweiten Akt (No 10b Scena con Rondò KV 490), in der Mozart die ganze Szene (Nr. 10a Recitativo ed Aria) durch eine neue Szene mit neuem Text ersetzt hat, dienten Quelle A2 und Quelle A4. Für die Auflösung der Abkürzungen, die Klärung problematischer Lesarten und die vorsichtige Anpassung des Textes an die moderne Orthographie und Interpunktion wurden neben den Quellen A2 und A4 auch die Quellen A/505 und A1/505 herangezogen.

Recitativo con Rondò KV 505

Als Referenzquellen für die kritische Edition des vertonten Textes in der Neuvertonung der Szene I im zweiten Akt in der zweiten Wiener Fassung (Recitativo con Rondò KV 505), die Mozart mit gekürztem Rezitativ für die Sängerin Nancy Storace und sich selbst Ende Dezember 1786 angefertigt hat, dienten die Quellen A/505 und A1/505. Für die Auflösung der Abkürzungen, die Klärung problematischer Lesarten und die vorsichtige Anpassung des Textes an die moderne Orthographie und Interpunktion wurden neben den Quellen A/505 und A1/505 auch die Quelle A2 und Quelle A4 herangezogen.

Libretto

Zur Entstehungsgeschichte und Bewertung des Librettos vgl. Daniel Heartz, „Vorwort“ zu Idomeneo (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. VII–XVI, Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 72 und Mozart-Libretti – Online-Katalog, herausgegeben von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg: http://dme.mozarteum.at/DME/libretti-catalog/, ID: 001809 (Libretto-Erstdruck) und 001810 (Libretto-Zweitdruck) Stand: 30.06.2017.

Libretto-Erstdruck

Als Referenzquelle für die kritische Edition des Libretto-Erstdrucks diente Quelle T. Für die Auflösung der Abkürzungen, die Klärung problematischer Lesarten und die vorsichtige Anpassung des Textes an die moderne Orthographie und Interpunktion wurden neben der Referenzquelle auch der Libretto-Zweitdruck (Quelle U), der Text der autographen Partitur zu Idomeneo KV 366 (Quelle A), das autographe Blattfragment zu No 29 Recitativo "O ciel pietoso!" (Quelle A3), die Partiturabschrift für die Uraufführung (Quelle B) und die Abschrift zu No 19 Aria "Zeffiretti lusinghieri" in der autographen Partitur (in Quelle A unter "Abschrift in autogr. Partitur" aufgelistet) herangezogen.
 

Libretto-Zweitdruck

Als Referenzquelle für die kritische Edition des Libretto-Zweitdrucks diente Quelle U. Für die Auflösung der Abkürzungen, die Klärung problematischer Lesarten und die vorsichtige Anpassung des Textes an die moderne Orthographie und Interpunktion wurden neben der Referenzquelle auch der Libretto-Erstdruck (Quelle T), der Text der autographen Partitur zu Idomeneo KV 366 (Quelle A), das autographe Blattfragment zu No 29 Recitativo "O ciel pietoso!" (Quelle A3), die Partiturabschrift für die Uraufführung (Quelle B) und die Abschrift zu No 19 Aria "Zeffiretti lusinghieri" in der autographen Partitur (in Quelle A unter "Abschrift in autogr. Partitur" aufgelistet) herangezogen.
 
4. LITERATUR (Auswahl)
 
Zu Idomeneo KV 366:
  • Daniel Heartz, „Vorwort“ zu Idomeneo (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11/1), Kassel 1972, S. VII–XXXI.
  • Robert Münster, „Neues zum Münchner Idomeneo 1781“, in: Acta Mozartiana 29 (1982), Heft 1, S. 10–20.
  • Bruce Alan Brown, „Die Wiederverwendung der Autograph- und Aufführungspartituren von Mozarts Idomeneo“, in: Theodor Göllner und Stephan Hörner (Hrsg.), Mozarts Idomeneo und die Musik in München zur Zeit Karl Theodors, München 2001, S. 69–88.
  • Manfred Hermann Schmid, „Das Orakel in Mozarts Idomeneo“, in: Manfred Hermann Schmid (Hrsg.), Mozart-Studien, Bd. 10, Tutzing 2001, S. 103–138.
  • Bruce Alan Brown, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/11), Kassel 2005, S. 5–266.
  • Iacopo Cividini, „Zu einer digitalen Edition des Operntextes von Mozarts Idomeneo oder: Wie authentisch darf Mozart sein?“ In: Medienwandel / Medienwechsel in der Editionswissenschaft, hrsg. von Anne Bohnenkamp, Berlin 2013, S. 151–158.
Zur Ballettmusik KV 367:
  • Harald Heckmann, „Vorwort“ zu Musik zu Schauspielen, Pantomimen und Balletten (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1963, S. XIf.
  • Harald Heckmann, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 6/2), Kassel 1970, S. b13–b22 und b/26.
Zum Recitativo con Rondò KV 505:
  • Stefan Kunze, „Vorwort“ zu Musik zu Schauspielen, Pantomimen und Balletten (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 7/3), Kassel 1971, S. XVI und XVIII.
  • Stefan Kunze / Konrad Küster, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 7/3), Kassel 2003, S. 55f.