HOCHZEIT DES FIGARO

Ein
Schauspiel in Musik
in vier Aufzügen
aus dem Französischen herausgezogen.

Aufgeführet in dem k. k.kaiserlich-königlich Nazionalhoftheater im Jahre 1786.

Wien, bei Joseph Edlen v. Kurzbeck, k. k.kaiserlich-königlich Hofbuchdrucker, Groß- und Buchhändler.
 
 


PERSONEN

Der Graf von Almaviva.

Die Gräfin von Almaviva.

SusannaDie Schreibweise der Rolle von Susanna differiert in der Quelle. Es finden sich folgende Schreibweisen: „Susana“, „Susanne/Susannen“ und „Susanna“. In der Ausgabe wurde die dritte, am häufigsten vorkommende Schreibweise konsistent übernommen., versprochene Braut des

Figaro.

Cherubin, Page des Grafen.

Marzellina.

BartholoDie Schreibweise der Rolle von Bartolo differiert in der Quelle. Es finden sich folgende Schreibweisen: „Barthol“, „Bartolo“ und „Bartholo“. In der Ausgabe wurde die dritte, am häufigsten vorkommende Schreibweise konsistent übernommen., Arzt von Sevilien.

Basilius, Singmeister.

Don Curzius, Richter.

Barberina, Tochter des

Antonius, Gärtner des Grafen und Onkel der Susanna.

Chor von Bauern.

Chor von Bäuerinnen.

Chor von verschiedener Gattungen Leute.

Diener.


Die Poesie ist des HrnHerrn Abbé Da Ponte, Poet des k. k.kaiserlich-königlich Theaters.

Die Musik ist des HrnHerrn Wolfgang Mozart, deutschen Kapellmeister.

 
 


VORREDE

Die für dramatische Vorstellungen von dem Gebrauche vorgeschriebene Zeit, eine gewisse, bestimmte, in denselben allgemein gewöhnliche Zahl der vorstellenden Personen und einige andere kluge, in Rücksicht der guten Sitten, des Ortes und der Zuschauer nötige Beobachtungen sind die Ursache gewesen, warum ich dieses vortreffliche Lustspiel nicht übersetzet, sondern nachgeahmet oder vielmehr nur einen Auszug davon gemacht habe. Daher war ich gezwungen, die Zahl der sechzehn agierenden Personen, aus denen es bestehet, für deren zwo eine genug tun kann, nur auf eilfe zurückzuführen, nebst diesem einen ganzen Aufzug, manchen sehr artigen Auftritt, viele schöne anmutige Scherze und witzige Gedanken, die darin verstreuet waren, auszulassen und dafür Lieder, Arien, Chöre und andere Gedanken und für die Musik schickliche Wörter anzubringen: was uns die gebundene allein, nicht aber die ungebundene Rede an die Hand gibt.
     Ungeachtet aber, dass sowohl ich als der Kapellmeister keine Mühe geschonet und mit allem Fleiße und Sorgfalt gesuchet haben, dieses Schauspiel so kurz als möglich zu machen, so wird es doch nicht eines der kürzesten sein, die auf unserem Theater aufgeführet worden.

     Darin, hoffen wir, wird uns genugsam entschuldigen die Verschiedenheit der Fäden, welche die Handlung dieses Schauspiels durchweben, das Neue und die Größe desselben, die Vielfältigkeit und Verschiedenheit der musikalischen Stücke, die man hineinbringen musste, um nicht leider oft die Akteurs untätig zu lassen, um den Ekel und die Einförmigkeit der langen Rezitativen zu vermeiden, um verschiedene Leidenschaften, die da vorkommen, mit verschiedenen Farben auszudrücken, besonders aber wegen der fast neuen Art des Schauspieles, so wir diesem gnädigsten, verehrungswürdigsten Publiko zu geben wünschten.