Neunter Auftritt
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Vorige, Madame und Herr Vogelsang.
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Madame Vogelsang
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Hier, Herr Frank, hab ich die Ehre, Ihnen meinen Mann aufzuführen.
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Frank
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Willkommen, willkommen. O nun hab ich ja schon eine Oper beisammen. Nur Einigkeit bitt ich, meine Kinder.
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Mademoiselle Silberklang
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Über mich werden Sie deshalb nicht klagen können, ich bin das beste Mädchen, ich tue alles, was man will. Sagen Sie mir, wie viel hat Madame (auf Madame Herz zeigend) Gage?
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Frank
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So viel wie Sie.
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Mademoiselle Silberklang
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Das hätt ich wissen sollen.
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Madame Herz
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Sie glauben doch wohl nicht, mehr zu verdienen als ich?
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Puf
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O Einigkeit!
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Mademoiselle Silberklang
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(zu Frank)
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So müssen Sie wenigstens mich als Erste Sängerin annehmen.
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Madame Herz
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Dagegen protestier ich.
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Mademoiselle Silberklang
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Ich bin die Erste Sängerin.
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Madame Herz
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(spöttisch)
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Das glaub ich, ja, nach Ihrem Sinn.
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Mademoiselle Silberklang
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Das sollen Sie mir nicht bestreiten.
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Madame Herz
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(spöttisch)
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Ich will es Ihnen nicht bestreiten.
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Monsieur Vogelsang
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Ei! lassen Sie sich doch bedeuten.
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Mademoiselle Silberklang
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Ich bin von keiner zu erreichen,
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das wird mir jeder eingestehn.
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Madame Herz
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(spöttisch)
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Gewiss, ich habe Ihresgleichen
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noch nie gehört und nie gesehn.
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Monsieur Vogelsang
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Was wollen Sie sich erst entrüsten,
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mit einem leeren Vorzug brüsten,
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ein jedes hat besondern Wert.
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Madame Herz, Mademoiselle Silberklang
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Mich lobt ein jeder, der mich hört.
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Madame Herz
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Adagio! adagio!
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Mademoiselle Silberklang
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Allegro! allegrissimo!
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Monsieur Vogelsang
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Piano! pianissimo!
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Kein Künstler muss den andern tadeln,
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es setzt die Kunst zu sehr herab.
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Madame Herz
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Wohlan! nichts kann die Kunst mehr adeln,
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ich steh von meiner Fodrung ab.
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Mademoiselle Silberklang
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Ganz recht! Nichts kann die Kunst mehr adeln,
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ich stehe ebenfalls nun ab.
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Puf
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(ironisch)
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Es lebe die Einigkeit!
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Letzter Auftritt
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Die Vorigen, Eiler, Madame Pfeil und Madame Krone.
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Madame Pfeil
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Was hab ich gehört, Herr Frank, Sie geben andern sechzehn Taler und mir nur zwölfe? Da wird nichts draus. Ich muss die höchste Gage haben; denn ich bin in allen Fächern zu brauchen.
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Eiler
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(heimlich zu Frank)
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Gestehn Sie ihr's nur ein. Ich zahle ja so alles.
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Frank
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(heimlich zu Madame Pfeil)
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Beruhigen Sie sich nur; Sie sollen einen Separat-Kontrakt haben.
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Madame Pfeil
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So lass ich's gelten.
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Madame Krone, Madame Vogelsang, Madame Herz, Mademoiselle Silberklang
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Was ist das?
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Frank
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Dass ich gar keine Gesellschaft errichten will, wenn ich gleich anfangs so viel Hindernisse finde.
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(nach einer kleinen Pause)
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Madame Krone
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Herr Frank, ich will der Kunst mein Intresse aufopfern.
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Madame Vogelsang
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Ich will mich am Beifall schadlos halten.
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Madame Herz
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Ich auch.
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Mademoiselle Silberklang
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Daran wird mirs auch nicht fehlen.
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Puf
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Nun, so wäre alles wieder in Ruhe. (beiseite) Bis es wieder ausbricht. Herr Frank, ich wünsche Ihnen Glück zu Ihrer Gesellschaft. Ich fürchte nichts – als dass Sie lauter Erste Aktricen und Erste Sängerinnen haben.
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Schlussgesang
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Mademoiselle Silberklang
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Jeder Künstler strebt nach Ehre,
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wünscht, der einzige zu sein;
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und wenn dieser Trieb nicht wäre,
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bliebe jede Kunst nur klein.
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Alle
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Künstler müssen freilich streben,
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stets des Vorzugs wert zu sein;
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doch sich selbst den Vorzug geben,
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über andre sich erheben,
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macht den größten Künstler klein.
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Monsieur Vogelsang
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Einigkeit rühm ich vor allen
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andern Tugenden uns an;
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denn das Ganze muss gefallen
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und nicht bloß ein einzler Mann.
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Alle
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Künstler müssen freilich streben etc.
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Madame Herz
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||
Jedes leiste, was ihm eigen,
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halte Kunst, Natur gleich wert;
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lasst das Publikum dann zeigen,
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wem das größte Lob gehört.
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Alle
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Künstler müssen freilich streben etc.
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Puf
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Ich bin hier unter diesen Sängern
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der Erste Buffo, das ist klar;
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ich heiße Puf – nur um ein O
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brauch ich den Namen zu verlängern,
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so heiß ich ohne Streit: Buffo.
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Und dass wie ich keins singen kann,
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sieht man den Herren doch wohl an?
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Alle
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Künstler müssen freilich streben etc.
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