SCENA XI
 
 
Aria
 
 
Biondello
 
     
 
    Che parli, che dica
 
 
quel viso di pazzo;
 
  140
ho Venere amica,
 
 
Cupido è per me.
 
     
 
    De' matti non curo
 
 
la furia e schiamazzo;
 
 
del mio più sicuro
 
  145
trionfo non c'è.
 
     
 
    Oh quanto voglio ridere
 
 
stasera a quel suppè;
 
 
sentir quel vecchio a stridere
 
 
è un gran baccano affé.
 
 
(Si nasconde.)
 
speaker-icon
N° 5 Quartetto
 
 
Celidora
 
 
(Esce dal pertugio.)
 
     
  150
    S'oggi, oh dèi, sperar mi fate
 
 
la mia cara libertà,
 
 
ah di me non vi burlate;
 
 
saria troppa crudeltà.
 
 
Biondello
 
 
(Uscendo.)
 
     
 
    Qui son io, pupille amate,
 
  155
dubbio alcun non vi sarà.
 
 
A Don Pippo le risate
 
 
questa sera ognun farà.
 
 
Lavina
 
 
(Uscendo dal pertugio.)
 
     
 
    Chi m'addita quel ch'adoro?
 
 
Calandrino mio dov'è?
 
  160
S'ei non vien, zitella io moro;
 
 
non v'è medico per me.Variante in den Textwiederholungen:
non v'è medico per me, no.
 
 
Calandrino
 
     
 
    Eccol qui, mio bel tesoro.
 
 
Ho un buon recipe per te,
 
 
buone nuove a tuo ristoro,
 
  165
presto udrai il come, il che.
 
 
Celidora, Lavina
 
     
 
    Ma fia poi vero,
 
 
oppur mentite?
 
 
Badate e dite
 
 
la verità.
 
 
Biondello, Calandrino
 
     
  170
    Amor sincero
 
 
menzogne ardite
 
 
mai proferite
 
 
certo non ha.
 
 
Biondello
 
     
 
    In un amico
 
  175
confido e spero.
 
 
Calandrino
 
 
Io ve lo dico:
 
 
oggi verrà!
 
 
Celidora, Biondello, Lavina
 
     
 
    Ma qui ti voglio:
 
 
e se non viene?
 
 
a quattro
 
  180
Un bell'imbroglio
 
 
sarebbe affé.
 
 
Calandrino
 
     
 
    Zitti, zitti, or mi sovviene…
 
 
O la barca di Caronte,
 
 
o di Coclite quel ponte…
 
 
Celidora, Biondello, Lavina
 
  185
Meglio il ponte piace a me.
 
 
Calandrino
 
 
Meglio il ponte anche a me.
 
 
a quattro
 
     
 
    Questo è l'unico spediente.
 
 
Or si vada a trovar gente.
 
 
Fuora, fuora,|all'armi, all'armi,Während der Vers 189 „Fuora, fuora, all’armi, all’armi“ im Libretto allen vier Rollen zugeordnet ist, lässt Mozart in seinem autographen Partitur-Entwurf den ersten Teil „Fuora, fuora“ von Biondello und Calandrino und den zweiten Teil „all’armi, all’armi“ von Celidora und Lavinia singen.
 
  190
qui fatica non si sparmi,
 
 
non si guardi,
 
 
non si tardi,Der Zeilenumbruch im Achtsilbler „non si guardi, / non si tardi,“ ist in der kritischen Edition nach der Handschrift des Librettos (Quelle C1) beibehalten worden, um den Binnenreim zwischen den Wörtern „guardi“ und „tardi“ hervorzuheben. Durch den zusätzlichen Rechtseinzug des zweiten Versteils wird in der kritischen Edition die Zusammengehörigkeit der zwei Zeilen zu einem einzigen Achtsilbler dargestellt.
 
 
più non chiedasi il perché.
 
 
(Biondello e Calandrino partono.)Im Anschluss an das Quartetto „S’oggi, o déi, sperar mi fate“ sind folgende Abschnitte bzw. Szenen des Libretto-Entwurfs (Quelle C1), wohl von Wolfgang Amadé Mozart, mit schwarzer Tinte gestrichen worden:

- Fortsetzung der ursprünglichen Scena VIII (Recitativo mit Aria der Lavina „Se rammento“, Bl. 11v, Z. 1–25)
- Scena IX (Recitativo mit Aria der Celidora „Due tenere zitelle“, Bl. 11v, Z. 28 bis Bl. 12r, Z. 18)
- Scena X und Scena XI (Szenen in der Wohnung des Don Pippo, Bl.12r, Z. 19 bis Bl. 13r, Z. 6).

Lediglich die Angabe: „Scena IX / Celidora, e detta.“ (Bl. 11v, Z. 26, 27) sowie die szenische Anweisung für Szene XI: „Scena XI. / Don Pippo, ch’esce da una porticina / segreta travestito in abito rozzo, che / si và rassettando“ (Bl. 12v, Z. 25–28) sind belassen worden.

Für die Streichung des Schlusses der ursprünglichen Scena VIII und der Scena IX (Texte für Lavina und Celidora, Bl. 11v, Z. 1, bis Bl. 12r, Z. 18) liefert Mozart selbst eine Erklärung in seinem Brief an den Vater vom 24. Dezember 1783:

„[…] Zu Ende der neu eingeschaltenen scene der 2 frauenzimmer im Ersten Ackt schreibt h: Abate [Varesco]: – siegue la scena VIII. che prima era la VII. e così cangiansi di mano in mano i numeri. – nach dieser beschreibung muß ich ganz wieder verhoffen vermuthen, daß die scene nach dem quartett alwo beÿde Donne eine nach der andern ihr liedchen am fenster herabsingen, bleiben solle. – das kann ohnmöglich seÿn. – dadurch würde der akt nicht allein umsonst und nichts verlängert, sondern sehr abgeschmackt – es war mir immer sehr lächerlich zu lesen. – Celidora: tu quì m’attendi, amica. alla Custode farmi veder vogl’io; ci andrai tu puoi. Lavina. si dolce amica, addio. (Celidora parte) Lavina Singt ihre aria. | celidora kommt wieder und sagt : | Eccomi, or vanne etc: und nun geht Lavina, und celidora singt ihre aria. – sie lösen einander ab, wie die Soldaten auf der wacht. – ferners ist es auch viel natürlicher daß, da sie im quartett alle einig sind, ihren abgeredeten anschlag auszuführen, die Männer sich fort machen um die dazugehörigen leute aufzusuchen, und die 2 frauenzimmer ruhig sich in ihre clausur begeben. – alles was man ihnen noch erlauben kann, sind ein paar zeilen Recitativ. doch, ich glaube auch ganz sicher daß es niemalen darauf angesehen war, daß die scene bleiben soll, sondern daß es nur vergessen worden anzuzeigen, daß sie aus bleibt. – […]“

Vgl. BD 773, Z. 24–32, in: Mozart Briefe und Dokumente – Online-Edition, herausgegeben von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg (Projektleitung DME: Ulrich Leisinger, Projektverantwortliche: Anja Morgenstern).
 
 
SCENA XIII
 
 
DuettoIm Unterschied zu allen anderen von Mozart vertonten Nummern von L’oca del Cairo lässt sich das Duetto „Ho un pensiero nel cervello“ (Auretta/Chichibio) nicht eindeutig einordnen, da der Text dieser Nummer im Libretto-Entwurf (Quelle C1) fehlt. Zwei mögliche Positionierungen kommen hier in Fragen:

1. Im Anschluss an das Recitativo der Scena XIII im ersten Akt
2. An einer nicht näher zu verortenden Stelle im zweiten oder dritten Akt.

1. Sollte Mozart das Duetto für den ersten Akt komponiert haben, dann erscheint seine Eingliederung im Anschluss an das Recitativo der Scena XIII, wie sie auch von Otto Jahn vorgeschlagen wurde, plausibel (vgl. Andreas Holschneider, Kritischer Bericht (Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/13), Kassel 1998, S. 40f).
Im Recitativo der Scena XIII gibt Calandrino den zwei Bediensteten von Don Pippo, Auretta und Chichibio, den Auftrag, ihren Herrn am Verlassen seines Palastes zu hindern, damit Biondello und Calandrino in der Zwischenzeit selbst mithilfe einer improvisierten Brücke über den Festungsgraben Celidora und Lavina aus dem Turm befreien können, in dem diese gefangen gehalten werden. Im Gegenzug dafür verspricht Calandrino dem Dienerpaar, dass er und Biondello es reichlich belohnen und ihm zur Hochzeit verhelfen werden. Im Duetto thematisieren Auretta und Chichibio nun genau dieses Vorhaben: den Befreiungsplan von Biondello und Calandrino (Verse 1–8), ihre Aufgabe, Don Pippo am Verlassen seines Palastes zu hindern (Verse 9–19), und schließlich ihre Hoffnungen auf das Geld und ihre Hochzeit (Verse 20–21).
Diese szenische Situation entspricht auch den Angaben im Handlungsentwurf (Quelle C2). Ihm zufolge erhalten Auretta und Chichibio an dieser Stelle des ersten Aktes von Biondello und Calandrino den Auftrag, die Kleider von Don Pippo zu verstecken, damit dieser seinen Palast nicht verlassen kann, während Biondello und Calandrino über die Brücke Celidora und Lavina aus dem Turm befreien:

[Biondello e Calandrino] Consultano assieme e trovano necessario dar buone parole e prometter buona somma di denaro ad Auretta ed a Chichibio, con sicurezza di farli sposi ricchi e felici ancor in questo giorno, purché almeno per un'ora, finché fosse fatto e gettato il ponte, nascondessero al marchese i suoi vestiti sicché non potesse sortire, standosene essi intanto lontani dal palazzo.

Laut Handlungsentwurf (Quelle C2) verlieren sich die zwei Diener dann in ihren Hoffnungen und Träumen über ihr künftiges Zusammenleben, sodass Don Pippo den Palast verlässt, noch bevor sie ihn daran hindern können, wie dann in der nachfolgenden Scena XIV des Libretto-Entwurfts (Quelle C1) deutlich wird:

Così si fece, e questi promisero il tutto, ma poi, inebriati dalla speranza e perdutisi in ragionare de' loro amori e della vicina loro felicità, troppo si trattengono per via, ed intanto il marchese, vestitosi da sé, esce così soletto, ed essendo in quel giorno più sollecito che mai, va visitando tutti i contorni della rocca, finché giunge al luogo, dove trova chi lavora a fabbricar il ponte.

Das Duetto „Ho un pensiero nel cervello“ passt nun nicht nur sprachlich und inhaltlich als geschlossene Nummer nach dem Recitativo der Scena XIII des Libretto-Entwurfs (Quelle C1), sondern ist auch durchaus geeignet, um den Affekt der Hoffnung und Freude dramaturgisch und musikalisch zu verdeutlichen, in dem Auretta und Chichibio beim Gedanken an ihre Zukunftspläne verweilen, wie dies an der entsprechenden Stelle im Handlungsentwurf des ersten Aktes (Quelle C2) vorgesehen ist.

Nur im Hinblick auf die Rollenhierarchie der Oper erweist sich die Positionierung des Duettos im Anschluss an das Recitativo der Scena XIII als problematisch, da dadurch dem niederen Dienerpaar Auretta/Chichibio zusammen mit dem N° 1 Duetto „Così si fa“ im ersten Akt gleich zwei Duetten zugefallen wären. Im Entwurfsstadium, in dem sich die Oper damals befand, stand allerdings die Gesamtanzahl und die Verteilung der geschlossenen Nummern offenbar noch nicht fest, sodass sich diese Frage sehr wahrscheinlich noch nicht stellte.

2. In dem wenig wahrscheinlichen Fall, dass Librettist und Komponist sich bereits in diesem Entwurfsstadium der Oper Gedanken über die genaue Verteilung der geschlossenen Nummern in allen drei Akten gemacht hätten, ist nicht auszuschließen, dass das zweite Duetto von Auretta und Chichibio „Ho un pensiero nel cervello“ auch für eine andere Stelle im zweiten und dritten Akt vorgesehen wäre, um das Gleichgewicht in der Rollenhierarchie im ersten Akt zu bewahren. Der einzige Hinweis auf eine mögliche Platzierung des Duettos nach dem ersten Akt ist die Erwähnung des „battello“ („Boot“) im dritten Vers der Nummer. Im Handlungsentwurf des Librettos (Quelle C2) ist in der zweiten Szene des dritten Aktes ebenfalls von einem „battello“ die Rede, einem Boot, mit dem Biondello aufs offene Meer hinausgefahren ist, nachdem er erfahren hatte, dass seine Geliebte Celidora den Marquis Don Pippo heiraten werde. Abgesehen davon, dass ansonsten keine weitere Parallelen zwischen dieser Stelle im Handlungsentwurf und dem Duetto „Ho un pensiero nel cervello“ bestehen – weder im Inhalt noch im Affekt –, gibt es im Handlungsentwurf keine Indizien für ein mögliches Duetto von Auretta und Chichibio. Da im Handlungsentwurf des zweiten und dritten Aktes keine weiteren Hinweise auf eine Einfügung des Duettos zu finden sind, ist eine Platzierung der Nummer in einem der beiden Akte als unwahrscheinlich zu betrachten.

Dementsprechend wird in der vorliegenden kritischen Edition das Duetto „Ho un pensiero nel cervello“ nach dem Recitativo der Scena XIII des Atto primo eingeordnet. Die NMA druckt die Nummer hingegen im Anhang I der Ausgabe ab, ohne ihr einen Ort im Libretto zuzuweisen (vgl. W. A. Mozart, L’Oca del Cairo, Neue Mozart Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/13, vorgelegt von Friedrich-Heinrich Neumann, Kassel 1960, Andreas Holschneider, S. 79-86).

Es ist durchaus möglich, dass sich Mozart am Ende für eine Streichung der gesamten Scena XIII samt Duetto „Ho un pensiero nel cervello“ entschieden hat, eventuell um das Gleichgewicht bei der Verteilung der geschlossenen Nummern zwischen den Rollen im ersten Akt zu bewahren oder auch nur um den ersten Akt zu kürzen. Für diese Annahme sprechen die Striche, mit denen im Libretto-Entwurf (Quelle C1) mit schwarzer Tinte der Text des Rezitativs mit Arie der Lavina im Anschluss an das Quartetto der Scena XI (ursprünglich Scena VIII) sowie der Text der darauffolgenden Szenen XII, XIII und XIV (ursprünglich Scena IX, X und XI) getilgt wurde und die wahrscheinlich auf Mozart zurückgehen (vgl. dazu den Kommentar zur Szenenanweisung: Biondello e Calandrino partono am Ende des Quartetto der Scena XI).

Für die Streichung des Schlusses der Scena XI und der Scena XII (Texte für Lavina und Celidora) liefert Mozart selbst eine Erklärung in seinem Brief an den Vater vom 24. Dezember 1783:

„[…] Zu Ende der neu eingeschaltenen scene der 2 frauenzimmer im Ersten Ackt schreibt h: Abate [Varesco]: – siegue la scena VIII. che prima era la VII. e così cangiansi di mano in mano i numeri. – nach dieser beschreibung muß ich ganz wieder verhoffen vermuthen, daß die scene nach dem quartett alwo beÿde Donne eine nach der andern ihr liedchen am fenster herabsingen, bleiben solle. – das kann ohnmöglich seÿn. – dadurch würde der akt nicht allein umsonst und nichts verlängert, sondern sehr abgeschmackt – es war mir immer sehr lächerlich zu lesen. – Celidora: tu quì m’attendi, amica. alla Custode farmi veder vogl’io; ci andrai tu puoi. Lavina. si dolce amica, addio. (Celidora parte) Lavina Singt ihre aria. | celidora kommt wieder und sagt : | Eccomi, or vanne etc: und nun geht Lavina, und celidora singt ihre aria. – sie lösen einander ab, wie die Soldaten auf der wacht. – ferners ist es auch viel natürlicher daß, da sie im quartett alle einig sind, ihren abgeredeten anschlag auszuführen, die Männer sich fort machen um die dazugehörigen leute aufzusuchen, und die 2 frauenzimmer ruhig sich in ihre clausur begeben. – alles was man ihnen noch erlauben kann, sind ein paar zeilen Recitativ. doch, ich glaube auch ganz sicher daß es niemalen darauf angesehen war, daß die scene bleiben soll, sondern daß es nur vergessen worden anzuzeigen, daß sie aus bleibt. – […]“

Vgl. BD 773, Z. 24–32, in: Mozart Briefe und Dokumente – Online-Edition, herausgegeben von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg (Projektleitung DME: Ulrich Leisinger, Projektverantwortliche: Anja Morgenstern).

Für die Streichung der Scena XIII und XIV ist hingegen keine Erklärung von Mozart überliefert, doch die Tatsache, dass der Text beider Szenen im Libretto-Entwurf mit der gleichen schwarzen Tinte wie bei der Scena XI und XII gestrichen wurde, legt die Vermutung nahe, dass auch Scena XIII und XIV ausgelassen werden sollten. In diesem Fall hätte der Strich wohl auch das Duetto zu Scena XIII „Ho un pensiero nel cervello“ betroffen. Da die Vertonung von L’oca del Cairo nicht über ein provisorisches Entwurfsstadium hinausging, bleibt die Frage letztlich offen, ob das Duetto, dessen Text sogar im Libretto-Entwurf fehlt, im ersten Akt miteingezogen werden sollte oder nicht.
 
 
Chichibio
 
     
 
    Ho un pensiero nel cervello
 
 
onde fo la conclusione
 
  195
che Biondello in batello
 
 
quella torre vuol scalar.
 
 
Auretta
 
     
 
    Senti il mio ch'è ancor più bello:
 
 
tu sei pur, o fanfarone,
 
 
l'asinello pazzarelloVariante in den Textwiederholungen:
sì, l'asinello pazzarello
 
  200
che per l'aria vuol volar.
 
 
Chichibio
 
     
 
    Obligato, obligato!
 
 
Ma cerchiamo quella chiave.
 
 
Auretta
 
 
Io ben l'approvo.
 
 
a due
 
 
Ma ove sia chi potria
 
  205
in cent'anni indovinar?Variante in den Textwiederholungen:
Chi?
 
 
Auretta
 
     
 
    A temer le guardie abbiamo!
 
 
Chichibio
 
 
    Se d'Astolfo il corno trovo,
 
 
son chi sono, con quel suono
 
 
quelle guardie vuo' scacciar.
 
 
a due
 
     
  210
    Ma ad un corno non pensiamo,
 
 
già col tempo sel ritrova.
 
 
Or pensiamo a quel che giova
 
 
altri e noi a consolar.
 
 
(Partono.)
 
 


Veduta antecedente della rocca.
 
 
SCENA XV
 
 
Calandrino e Biondello con falegnami che portano la legna per il ponte, poi Celidora e Lavina salite per mezzo d'una scala a mano sopra le mura, indi Chichibio ed Auretta, alla fine Don Pippo colle guardie della rocca.
 
speaker-icon
N° 6 Finale
 
 
Calandrino
 
     
 
    Su via, putti, presto, presto,
 
  215
impiantate i cavalletti,
 
 
e le travi
 
 
colle chiaviDer Zeilenumbruch im Achtsilbler „e le travi / colle chiavi“ ist in der kritischen Edition nach der Handschrift des Librettos (Quelle C1) beibehalten worden, um den Binnenreim zwischen den Wörtern „travi“ und „chiavi“ hervorzuheben. Durch den zusätzlichen Rechtseinzug des zweiten Versteils wird in der kritischen Edition die Zusammengehörigkeit der zwei Zeilen zu einem einzigen Achtsilbler dargestellt.
 
 
rassodatele a dover.
 
 
Biondello
 
     
 
    Capomastro, siate lesto,
 
 
solo un'asse vi s'assetti
 
  220
senza chiassi,
 
 
purch'io passiDer Zeilenumbruch im Achtsilbler „senza chiassi, / purch'io passi“ ist in der kritischen Edition nach der Handschrift des Librettos (Quelle C1) beibehalten worden, um den Binnenreim zwischen den Wörtern „chiassi“ und „passi“ hervorzuheben. Durch den zusätzlichen Rechtseinzug des zweiten Versteils wird in der kritischen Edition die Zusammengehörigkeit der zwei Zeilen zu einem einzigen Achtsilbler dargestellt.
 
 
senz'avervi da cader.
 
 
Lavina
 
     
 
    Corri, corri, Celidora,
 
 
qui si suda e si lavora
 
 
per la nostra libertà.
 
 
Celidora
 
     
  225
    Bravi, bravi, allegramente,
 
 
già vi manca poco o niente,
 
 
e contento ognun sarà.
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina
 
     
 
    A quel vecchio maledetto
 
 
mostreremo i fichi freschi.
 
  230
E quel conte Lionetto
 
 
con gran naso resterà.
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina
 
     
 
    Se la godremo
 
 
poi questa sera
 
 
e rideremo
 
  235
in verità.
 
 
Celidora, Lavina
 
     
 
    Ma se il marchese
 
 
ci arriva addosso?
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina
 
 
A nostre spese
 
 
si riderà.
 
 
Auretta
 
 
(Frettolosa.)
 
     
  240
    Miei signori, oh guai, oh guai!
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina
 
 
Cosa dici? Che mai fu?
 
 
Chichibio, Auretta
 
 
Il padrone è già sortito,
 
 
il marchese non c'è più.
 
 
Calandrino
 
     
 
    Sarà forse andato in fiera
 
  245
a comprare qualche cosa
 
 
per Lavina sua sposa:
 
 
qui venir non penserà.
 
 
Celidora, Biondello, Lavina
 
     
 
    Ma se pur venirci pensa,
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina
 
 
poiché il diavol non fa festa,
 
  250
io scommetto la mia testa
 
 
ch'ognun mal la passerà.
 
 
Chichibio
 
     
 
    Andiam sperando,
 
 
Auretta mia,
 
 
per ogni via
 
  255
della città.
 
 
Auretta
 
     
 
    Andiam. Se a caso
 
 
qui 'l caccia il vento,
 
 
Chichibio, Auretta
 
 
in un momento
 
 
saremo qua.
 
 
(Partono, poi ritornano.)
 
 
Don Pippo
 
 
(Da sé, di lontano.)
 
     
  260
    Corpo di Satanasso!
 
 
Cosa vuol dir quel chiasso?
 
 
Che diavol si lavora?
 
 
Che gente è quella lì?Variante in den Textwiederholungen:
Che gente!
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina
 
     
 
    Ma il ponte non va avanti,
 
  265
pur gli uomini son tanti!
 
 
Travaglian più d'un ora.
 
 
Che gente è questa qui?
 
 
Don Pippo
 
 
(Verso la porta della rocca.)
 
     
 
    Fuora, guardie della rocca,
 
 
collo spiedo e colla rocca,
 
  270
ite meco, e quei bricconi
 
 
siate preste ad arrestar.
 
 
Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina, Chichibio, Auretta
 
 
(Correndo.)
 
     
 
    Viene la guardia.
 
 
Ah siam traditi,Variante in den Textwiederholungen:
Ah siam traditi!
 
 
siamo spediti,Variante in den Textwiederholungen:
Ah siam spediti!
 
  275
ahimè! ahimè!
 
 
Don Pippo, Celidora, Biondello, Calandrino, Lavina, Chichibio, Auretta
 
     
 
    Non c'è più tempo,
 
 
non c'è ragione;
 
 
andar prigioneVariante in den Textwiederholungen:
sì, andar prigione
 
 
conviene affé.|conviene, ahimè!
 
 
Don Pippo
 
     
  280
    Io sono offeso:
 
 
la mia eccellenza
 
 
la prepotenza
 
 
soffrir non de'.Variante in den Textwiederholungen:
soffrir non de', no, no, no!
 
 
(Alle ragazze.)
 
     
 
    E voi pettegole
 
  285
la pagherete:
 
 
v'accorgerete
 
 
dopo il suppé.
 
 
Lavina
 
     
 
    Io cercavo il cardellino
 
 
che di gabbia mi fuggì.
 
 
Celidora
 
  290
Ascoltavo un canarino
 
 
il cui canto mi rapì.
 
 
Don Pippo
 
     
 
    Voi tacete, siete pazze,
 
 
questa è tutta falsità.
 
 
Tutti gli altri
 
 
Non han colpa le ragazze,
 
  295
tu sei pazzo, già si sa.
 
 
 
 
Don Pippo
 
     
 
    Su via, guardie, li prendete,
 
 
in prigion il conducete.
 
 
Tutti gli altri
 
 
Se voi guardie vi movete,
 
 
il bastone proverete.
 
 
Tutti
 
  300
Ed ognun si pentirà.
 
 
 
 
 
 
Don Pippo
 
     
 
    Alto, all'armi, o miei soldati,
 
 
orsù, via, venite a' fatti.
 
 
Tutti gli altri
 
 
    Resteranno minchionati;
 
 
a restar saremmo matti.
 
 
Tutti e Coro
 
  305
Si vedrà chi vincerà.Varianten in den Textwiederholungen:
Si vedrà.
Si vedrà, sì.
sì, si vedrà chi vincerà.
 
 
 
 
(Scappano tutti via, e le guardie con Don Pippo gli corrono dietro.)
 
 
Fine dell'atto primo.