Kritische Edition des vertonten Textes | Diplomatische Übertragung des Autographs | |||
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Erster Teil
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Göttliche Gerechtigkeit, göttliche Barmherzigkeit, Christengeist, der laue Christ in einem Blumengesträuche schlafend.
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Recitativo
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Gerechtigkeit
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In der Frage, von welcher Hand die Rezitativ-Texte in der autographen Partitur stammen, konnte bisher kein Konsens erzielt werden. Neben Wolfgangs wird Leopold Mozarts oder gar eine dritte Hand vermutet. Die vorliegende Edition geht von einer Urheberschaft Wolfgangs mit einigen wenigen, vielleicht von Leopold stammenden Einsprengseln aus, die in grauer Schrift erscheinen (bei Mouse-Over wird eine entsprechende Anmerkung angezeigt)./Vgl. u.a. Franz Giegling, Kritischer Bericht (Neue Mozart-Ausgabe, Serie I: Geistliche Gesangswerke 4/1), Kassel 1959, S. a/5; Wolfgang Plath, Beiträge zur Mozart-Autographie I. Die Handschrift Leopold Mozarts. In: Mozart-Jahrbuch 1960/61, Salzburg 1961, S. 82-117, S. 97f.gerecht.
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Die löblich' und gerechte Bitte,
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Die löblich= und gerechte bitte
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die du, dem Heil der Sterblichen zu gut
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die du dem heill der sterblichen zu gut
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mitleidend, mir hast vorgebracht,
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mitleisdend mir hast vorgebracht
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ist mir zwar angenehm, doch bin ich nicht bedacht,
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ist mir zwar angenehm doch bin ich nicht bedacht
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den faulen Knechten zu verschonen.
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den faulen knechten zu verschonen:
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Du weißt, mein ist, die Frommen zu belohnen
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du weist mein ist die frommen zu belohnen,
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und jene abzustrafen,
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und Jene abzustrafen,
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wenn sie durch Büßen und Bereuen
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wenn sie durch büssen und bereuen
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sich nicht der Schuld befreien.
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sich nicht der schuld befreÓ±en.
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Und dies geschieht durch unverdiente Gnade,
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und dieß geschieht durch unverdiente gnade,
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die nur des Höchsten Güte
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die nur des höchsten gütte
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allein gewähren kann, so wie es ihr gefällt.
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allein gewehren kann, so, wie es ihr gefällt.
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Christengeist
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crist geist
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Wohlan, so sei mein wiederholtes Flehn
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wohlan so seÓ± mein widerholtes flehn
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auf gleiche Weis an dich gestellt,
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auf gleiche weiß an dich gestellt.
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o göttliches Erbarmen!
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ò göttliches Erbarmen
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Barmherzigkeit
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barmh
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Was je erwartest du? –
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waß ie erwartest du? –
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Christengeist
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Cristgeist.
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Ach! alles
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ach! alles
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von deiner Huld und deinen Helferarmen.
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von deiner huld und deinendeinen helfer armen
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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Und was bekümmert dich so sehr? –
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und waß bekümmert dich so sehr? –
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Christengeist
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Cristgeist.
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Ach, der bedaurenswerte Stand,
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ach der bedaurensder bedaurens werthe stand,
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die Blindheit, die Gefahr der lauen Menschensöhne,
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die blindheit, die gefahr der lauen menschen=söhne:
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die kleine Zahl, die sich bemüht, zu gehn
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die kleine zahl, die sich bemüht zu gehn
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den schmalen Weg zum wahren Vaterland,
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den schmahlen weeg zum wahren vatterland:
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die Menge, die zum offnen Höllenschlund
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die menge die zum offnen höllenschlund
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mit dem betörten Haufen
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mit dem bethörten hauffen
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auf breiter Blumenstraße laufen:
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auf breiter blumenstrasse lauffen:
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Der schlaue Geist der Welt, der unter Blendewerk
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der schlaue geist der welt, der unter blendewerk
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verhüllt die Sünden und Gefahren,
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verhüllt die Sünden und gefahren,
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entführet ganze Scharen.
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entführet ganze schaaren.
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Nr. 1 Aria
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Aria
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Christengeist
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Cristgeist:
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Mit Jammer muss ich schauen
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mit jamer muß ich schauen
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unzählig' teure Seelen
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unzalich theire sellen
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in meines Feindes Klauen
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in meines feindes klauen
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den Untergang erwählen,
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den untergang erwehlen
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wenn deine Wunderkraft
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wen deine wunderkraft
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nicht Heil, nicht Rettung schafft.
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nicht heill nicht Rettung schaft
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Ihr zügelfreier Sünn,
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ihr zügelfreyer Sün
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gleich ausgebrochnen Flüssen,
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gleich außgebrochnen flussen
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die schäumend sich ergießen,
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die scheimend sich er Gissen
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reißt nach den Tausend hin.
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Reist nach den Tausend hin
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Recitativo
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Barmherzigkeit
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FBarmh:
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So vieler Seelen Fall ist zwar mit allem Fug
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so so vieller seelen fall ist zwar mit allem fug
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beweinungswürdig anzusehn,
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beweinungswürdig anzusehn
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doch ist es selbst ihr Will, dass sie zu Grunde gehn.
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doch ist es selbst ihr will, daß siÓ±e zu grunde gehn
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Das erste, größte, ja das wichtigste Gebot:
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daß erste, gröste, ia das wichtigste gebott
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Aus ganzer Seel, aus Herz und Kräften
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auß ganzer seel, auß herz und kräfften
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zu lieben ihren Herrn und Gott,
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zu lieben ihren herrn und gott
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scheint ihrem trägen Sünn gleich einer Last zu sein.
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scheint ihrem trägen sünn gleich einer last zuseÓ±n:
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Gerechtigkeit
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gerecht:
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Flößt ihnen der Verstand, ja endlich die Natur
|
flöst ihnen der verstand, ia endlich die natur
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nicht diese Pflicht als Kindern ein,
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nicht diesse diese pflicht als kindern ein;
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weil er als Vater sie aus Nichts gebildet hat?
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weill er als als Vatter sie aus nichts gebildet hat;
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Weil er sie schützet, liebet, nährt
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weil er sie schützet weil er sie schützet, liebet, nährt,
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und ewiglich belohnet?
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und ewiglich belohnet?
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Barmherzigkeit
|
barmh:
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Ist er denn nicht das einzig wahre Gut,
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ist er denn nicht das Feinzig wahre gut,
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mithin auch höchster Liebe wert?
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mithin auch höchster liebe werth?
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Gerechtigkeit
|
gerecht:
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|||
Pracht, Wollust, Eigennutz und eitler Ehre Schein
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Pracht, wollust, eigennuz und eitler ehre schein
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sind die gemeinen Götzen,
|
sind die gemeinen götzen
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die sie dem Schöpfer gleich, ja höher schätzen.
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die sie dem schöpfer gleich ia höher schätzen
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Barmherzigkeit
|
barmh:
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Derselben Ausspruch gilt viel mehr als Gottes Wort.
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derselben ausspruch gilt vielmehr als gottes wort,
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Gerechtigkeit
|
gerecht.
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Sie wenden nur nach deren falschen Schimmer
|
Sie wenden nur nach deren falschen schimmer
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die blöden Augenlichter
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die blöden augenlichter,
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und schauen doch sich selber nicht,
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und schauhenschauen doch sich selber nicht,
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noch Himmel, Hölle, Tod und Richter.
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noch himmel, hölle, tod, und richter.
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Barmherzigkeit
|
barmh.
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Sie lieben die Unwissenheit
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Sie lieben die unwissenheit
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der Lehre ihres Heils und ihrer Schuldigkeit.
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der lehre ihres heÓ±ls und ihrer schuldigkeit.
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Gerechtigkeit
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gerech
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Wenn sie auf solche Weise
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wenn Fsie auf solche weise
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noch Beispiel der Belohnten,
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noch beÓ±spiel der belohnten
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noch der Bestraften wollen sehen,
|
noch der bestraften wollen sehen
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Barmherzigkeit
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Barmh.
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wenn sie mein Rufen, mein Ermahnen
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wen sie mein ruffen, mein ermahnen
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nicht wollen hören, noch verstehen,
|
nicht wollen hören, noch verstehen.
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Gerechtigkeit
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gerecht:
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so kann Gerechtigkeit sie nicht der Schuld entbinden,
|
so kann gerechtigkeit sie nicht der schuld entbinden,
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Barmherzigkeit
|
Barmh.
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so kann Barmherzigkeit für sie kein Mittel finden.
|
so kann barmherzigkeit für sie kein mittel finden.
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Nr. 2 Aria
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Barmherzigkeit
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FBarmherzikeit
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Ein ergrimmter Löwe brüllet,
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Ein ergrimter löwe brulet
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der den Wald mit Forcht erfüllet,
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der den wald mit forch erfillet
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ringsherum nach RaubenHier liegt entweder der seltene, aber mögliche Dativ-Plural zu "Raub" oder aber eine Substantivierung des Verbs "rauben" vor.sicht.
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Rings herum nach Rauben sicht
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Doch der Jäger will noch schlafen,
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doch der ieger will noch schlaffen
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leget hin die Wehr, die Waffen,
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leget hin die wehr die waffem
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achtet Schutz und Helfer nicht.
|
achtet schutz und helffer nicht
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Ein ergrimmter Löwe brüllet,
|
Ein ergrimter löwe brilet
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der den Wald mit Forcht erfüllet,
|
der den wald mit forch erfillet
|
|||
ringsherum nach Rauben sicht.
|
Rings herum nach Rauben sicht
|
|||
Doch der Jäger will noch schlafen,
|
doch der ieger will noch schlaffen
|
|||
leget hin die Wehr, die Waffen,
|
leget hin die wehr die waffen
|
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achtet Schutz und Helfer nicht.
|
achtet schutz und helffer nicht,
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Recitativo
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Recitativo
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Barmherzigkeit
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Was glaubst du, wird man wohl mit vielen Trauren
|
was glaubst du wird man wohl mit vielen trauren
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desselben schnöden Tod bedauren?
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desselben schnöden tod bedauren?
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Gerechtigkeit
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gerecht:
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Anstatt ihn zu beklagen,
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anstatt ihn zu beklagen,
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wird man von ihm ja billig sagen,
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wird man von ihm ia billig sagen:
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sein Eigensünn sei schuld daran.
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sein eigensünn sey schuld daran?
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Christengeist
|
cristengeist
|
|||
Dass sie zu sorgenlos und wie betäubet sind,
|
daß sie zu sorgenlos und wie betäubet sind,
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ist, leider, allzu wahr. Doch ist denn keine Art
|
ist leyder, allzu wahr: doch ist denn keine art
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von Mitteln zu ergründen?
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von mittelnmitteln zu ergründen?
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Es würde das Verstandeslicht
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es würde das verstandes licht
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vielleicht sich bald in seiner Helle finden
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vieleicht sich bald in seiner helle finden,
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und der verkehrte Will sich bald ergeben,
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und der verkehrte will sich bald ergeben,
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wenn ihnen sichtbar sollte
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wen ihnen sichtbar sollte
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vor ihren Augen schweben
|
vor ihren augen schweben
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das Pein- und Schreckenbild des offenen Höllengrund;
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das Pein und schreckenbild desdes offenen höllengrund,
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cristngeist
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wenn aus so vieler Tausend Mund
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wenn aus so vieler tausend mundwenn aus so vieler tausend mund
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das grässliche Geheul erschallte,
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daß grässliche geheül erschalltedaß grässliche geheul erschallte.
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wenn ein Verdammter sich aus seinem Grab erhebte,
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wenn ein verdamter sich aus seinem grab erhebte
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sie durch sein'unbeglickten Fall
|
sie durch sein unbeglickten fall
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des großen Hauptgebot gemessne Schuldigkeit,
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des grossen haubtgebot gemessne schuldigkeit
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den Eifer, die Beflissenheit,
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den eifer die beflissenheit
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die Wissenschaft des Heils zu lehren.
|
die wissenschaft des heils zu lehren
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Barmherzigkeit
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barmh:
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Sie können dich, dein Beispiel und deine Wort
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sie können dich, dein beyspiel und deine worte
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durch ihrer Lehrer Stimme
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durch ihrer lehrer stimme
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genug beschauen, kennen, hören.
|
genug beschauen kennen, hören.
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Christengeist
|
christengeist
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Ach! wenigist lass ein förchtliches Ermahnen
|
ach! wenigist laß ein förchtliches ermahnen
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in ihre laue Herzen gehen.
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in ihreihre laue herzen gehen.
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Barmherzigkeit
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barmh:
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Wohlan, es soll nach deinem Wunsche geschehen.
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wohlan es soll nach deinem wunsche geschehen
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Gerechtigkeit
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gerecht:
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Gerechtigkeit will dich hierin gewähren,
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gerechtigkeit will dich hierinn gewehren:
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doch muss der Menschen Will mit mir beflissen sein,
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doch mus der menschen will mit mir befliessen seÓ±n
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der Auserwählten Zahl zu mehren:
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der auserwehlten zahl zu mehren
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Denn, dass ich ihren Willen zwinge,
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denn daß ich ihren willen zwinge,
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das kannst du nicht von mir begehren.
|
das kanst du nicht von mir verlangenbegehren:
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Es bleibet ihnen freigestellt,
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es bleibet ihnen frey gestellt
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zu folgen meinem Ruf, zu fliehen jenen Weg,
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zu folgen meinem ruff, zu fliehen ienen wegweeg,
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der führt zum weiten Höllenrachen.
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der führe
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Sieh, hier will ich die Probe machen
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siehsieh, hier will ich die Probe machen
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an diesem Sterblichen, den falsche Sicherheit
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an diesem sterblichen den falsche sicherheit
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in tiefen Schlaf versenket hat.
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in tiefen schlaf versenket hat.
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Christengeist
|
cristen geist
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O dass doch jeden trägen Geist
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o daß doch ieden trägen geist
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dein heilsames Erschrecken
|
dein heilsames erschrecken
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aus seinem Schlummer möcht erwecken.
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aus seinem schlumer möcht erwecken.
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Nr. 3 Aria
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Gerechtigkeit
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Erwache, fauler Knecht,
|
erwache fauller knecht
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der du den edlen Preis
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der du den edlen preis,
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so vieler Zeit verloren
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so filler zeit verlohren
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und doch zu Miehe und Fleiß,
|
und doch zu miehe und fleiß
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zur Arbeit bist geboren,
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zur arbeiht bist gebohren
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erwarte strenges Recht.
|
Erwahrte strenges Recht
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Es rufet Höll und Tod.
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es ruffet höll und tod
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Du wirst von deinem Leben
|
du wirst von deinen leben
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|||
genaue Rechnung geben
|
genaue Rechnung geben
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dem Richter, deinem Gott.
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den Richter deinen gott
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Erwache, fauler Knecht!
|
Erwache fauller knecht
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Recitativo
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Christengeist
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Crist geist.
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Er reget sich –
|
Er reget sich
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Barmherzigkeit
|
Barherz
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– Er scheinet zu erwachen.
|
Er scheinet zu Erwachen
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Gerechtigkeit
|
gerecht:
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Nun kannst du hier verborgen sehn,
|
nun kanst du hier verborgen sehn
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ob meine Wort erwünschte Würkung machen.
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obob meine wort Erwünschte würkung machen ich will das beste hoffen
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(Barmherzigkeit und Gerechtigkeit begeben sich auf den Wolken von hinnen.)
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Christengeist
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cristen geist
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Ich will das Beste hoffen.
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ich will das beste hoffen:
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(Er verbirgt sich.)
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Recitativo
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Christ
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Crist
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Wie, wer erwecket mich? Ich sehe niemand hier.
|
wie: wer erweket mich? ich sehe niemand hier,
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War dieses Blendewerk? die Wahrheit oder Scherz?
|
war dieses blendewerk? die wahrheit oder scherz
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Tod,
|
tod
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Hölle,
|
hölle
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Rechenschaft,
|
rechenschaft
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ihr Sinne, saget mir – –
|
ihr sinne saget mir: – –
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Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Was Rechenschaft? was Tod? was Hölle?
|
was rechenschaft? was tod? was hölle?
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Was sollen diese Grillen seyn?
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was sollen diese grillen seÓ±n?
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Christ
|
Crist
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Freund! wie erwünschlichDas nicht mehr gebräuchliche, hier adverbial verwendete Adjektiv "erwünschlich" bedeutet im vorliegenden Kontext "gelegen, zeitlich günstig". triffst du ein!
|
freund! wie erwünschlich trifst du ein!
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Christengeist
|
cristen geist
|
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(Nun hört er meinen Feind, o Ungelücke!)
|
nun hört er meinen feind, ò ungelüke!
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Christ
|
crist
|
|||
Ach Trost, ach Rat in meiner Seelennot.
|
ach trost, ach rath in meiner seelennoth
|
|||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Was ist geschehn?
|
was ist geschehn?
|
|||
Christ
|
crist
|
|||
Ein ungewohnter Ruf,
|
ein ungewohnter ruf,
|
|||
der meinen Schlaf gestört und Höllenstrafe droht,
|
der meinen schlaf gestöhrt und höllenstraffe droht
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|||
hat mich so gar erschreckt, dass ich vor banger Forcht –
|
hat mich so gar erschrekt, daß ich vor banger forcht
|
|||
Weltgeist
|
welt geist,
|
|||
Ich hab genug verstanden:
|
ich hab genug verstanden:
|
|||
Ist dies nicht ein Betrug von unser beeden Feind,
|
ist dieß nicht ein betrug von unser beeden feind,
|
|||
so war es nur ein eitler Traum,
|
so war es nur ein eitler traum,
|
|||
ein Irrwisch, der erlöscht, kaum da er uns erscheint;
|
ein irrwisch, der erlöscht, kaum da er uns erscheint:
|
|||
ein buntes Nichts, ein Schattenwerk.
|
ein bundes nichts, ein schattenwerk:
|
|||
Darum beruhe dich, leg alle Sorge hin.
|
darum beruhe dich, leg alle sorge hin
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|||
Christ
|
||||
Es klingen aber noch in meinem Sinn
|
es klingen aber noch in meinen sinn
|
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die Wort
|
die wort
|
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"Erwache, fauler Knecht!
|
erwache fauler knecht
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Du wirst von deinem Leben
|
du wirst von deinem leben
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genaue Rechnung geben – –"
|
genaue rechnung geben = =
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Weltgeist
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||||
Ich weiß nicht, was ich nun von dir gedenken soll,
|
ich weis nicht, was ich nun von dir gedenken soll,
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|||
verlässt dich deine Witz"Witz" ist hier mit "Vernunft, Verstand" gleichzusetzen, einer veralteten Bedeutung dieses Substantivs. Das maskuline Genus konnte sich erst zu Beginn des 18. Jhdts. vollständig gegenüber dem femininen durchsetzen. Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 30, Leipzig 1960, Sp. 861-888 (Art. "WITZ"); Dudenredaktion, Deutsches Universalwörterbuch, 7. Aufl., Mannheim/Zürich 2011, S. 2022 (Art. "Witz").? Bist du denn außer dir?
|
verläst dich deine witz? bist du denn ausser dir?
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Gewiss, du bist Verwirrung voll.
|
gewis, du bist verwirrung vol.
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Ein Traum, ein elende Geburt
|
ein traum, ein elende geburt
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des wallenden Geblüte
|
des wallenden gebluthe
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erschrecket dich, betöret dein Gemüte.
|
erschreket dich, bethöret dein gemuthe.
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|||
Ein Glückessohn wie du, der sonst so wohl belebt,
|
ein glükes sohn wie du, der sonst so wohl belebt
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|||
bisher von klugen Geist, von Umgang edel war,
|
bisher von klugen geist, von umgang edel war,
|
|||
von jedermann geehrt, verlieret sich so gar,
|
von iedermann geehrt, verliehret sich so gar,
|
|||
dass er, ich weiß nicht was, auf Träumebilder hält.
|
das er, ich weis nicht was, auf traumebilder halt
|
|||
Hätt ich so manchen Träumen
|
hätt ich so manchen traumen
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|||
geringsten Glauben zugestelltDas Verb "zustellen" trägt in Verbindung mit dem Substativ "Glauben" die sonst nicht mehr gebräuchliche Bedeutung "schenken". Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 32, Leipzig 1954, Sp. 851-853 (Art. "ZUSTELLEN").,
|
geringsten glauben zugestellt;
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|||
so hätt ich mir vor Angst und Sorgen
|
so hätt ich mirmir vor angst und sorgen
|
|||
schon längst das Leben müssen rauben;
|
schon längst das leben müssen rauben,
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|||
du wirst nun besser mir als Träumen glauben.
|
du wirst nun besser mir, als traumen glauben,
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Nr. 4 Aria
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||||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Hat der Schöpfer dieses Leben
|
hat der schöpfer dieses leben
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samt der Erde uns gegeben,
|
samt der erde unß gegeben,
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|||
o so jauchze, so lache, o so scherze,Varianten in den Wiederholungen:
o so lache, o so jauchze, so lache, so scherze, o so jauchze, lache, scherze, |
ò so Jauze so lache o so scherze
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|||
lasse Träume Träume sein:
|
lasse Treume Treume sein
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|||
Dein Ergetzen, deine Freude
|
dein ergezen deine freide
|
|||
gehe durch Büsche, Feld und Heide,
|
gehe durch büsche feld und heide
|
|||
und dein so beklemmtes Herze
|
und dein so beklemtes herze
|
|||
räume sich der Wollust ein.
|
Reume sich der wohlust ein
|
|||
Recitativo
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Christ
|
Crist
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Dass Träume Träume sind, gesteh ich willig ein,
|
daß treäume träume sind, gesteh ich willig ein,
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|||
doch war es eine Stimme,
|
doch war es eine stime,
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|||
die mich hat mit Gewalt aus meiner Ruh gebracht
|
die mich hat mit gewalt aus meiner ruh gebracht,
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|||
und die ein bloßer Traum ohnmöglich könnte sein.
|
und die ein blosser traum ohnmöglich könnte seyn:
|
|||
Ich weiß noch deutlich alle Worte,
|
ich weis noch deutlich alle worte,
|
|||
denn sie noch hörend wacht ich auf!
|
denn sie noch hörend wacht ich auf!
|
|||
Ich fühle noch des matten Herzen Schläge,
|
ich fühle noch des matten herzen schläge
|
|||
das kalte Blut hemmt annoch seinen Lauf
|
das kalte blut hemmt annoch seinen lauf,
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|||
und macht die zagen Glieder beben:
|
und macht die zagen glieder beben:
|
|||
Ich spüre fast nur halbes Leben.
|
ich spühre fast nnur halbes leben
|
|||
Nr. 5 Aria
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||||
Christ
|
Crist
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Jener Donnerworte Kraft,
|
jener donerworte krafft
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|||
die mir in die Seele dringen,
|
die mir in die Selle dringe
|
|||
fordert meine Rechenschaft.
|
fortdern meine Rechnenschaft
|
|||
Ja mit ihrem Widerhall
|
ia mit ihrem widerhall
|
|||
hört mein banges Ohr erklingen
|
hört mein banges ohr erklingn
|
|||
annoch den Posaunenschall.
|
annoch den posaunenschall
|
|||
Recitativo
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||||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Ist dieses, o so zweifle nimmermehr,
|
ist dieses, o so zweifle nimmermehr,
|
|||
dass diesen Streich hat jener Feind getan,
|
das diesen streich hat iener feind gethann,
|
|||
der dich und mich zu quälen
|
der dich und mich zu quälen
|
|||
zu keiner Zeit vergessen kann.
|
zu keiner zeit vergessen kann.
|
|||
Christ
|
Crist
|
|||
Wer ist wohl, der mich hasst, und zwar ohn meiner Schuld,
|
wer ist wohl, der mich hasst und zwar ohn meiner schuld,
|
|||
da ich noch ihn, noch seinen Namen kenne?
|
da ich noch ihn noch seinen namen kenne?
|
|||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Er hasst dich meinetwegen,
|
er hasst dich meinetwegen:
|
|||
jedoch verlange nicht, dass ich ihn nenne:
|
iedoch verlange nicht das ich ihn nenne:
|
|||
Dir sei genug, dass ich dir seine Lebensgröße
|
dir sey genug, daß ich dir seine lebensgrösse
|
|||
mit wenig Worten zeige.
|
mit wenig worten zeige.
|
|||
Christengeist
|
cristengeist
|
|||
(beiseits)
|
||||
(Ist's möglich, dass ich länger schweige?)
|
ists möglich daß ich länger schweige?
|
|||
Weltgeist
|
weltgeist.
|
|||
Er ist ein Mückenfänger,
|
er ist ein mükenfänger,
|
|||
der andern wie ihm selbst fast keine Freude gönnt,
|
der andern, wie ihm selbst fast keine freude gönnt
|
|||
der allen Unterhalt und das Gespräche flieht
|
der allen unterhalt und das gespräche flieht
|
|||
der weltbelebten Leute,
|
der weltbelebten leute,leute
|
|||
der jede Grille des Gewissen
|
der iede grille des gewissen
|
|||
mässt nach der Länge, Tiefe, Breite,
|
mässt nach der länge, tiefe, breite:
|
|||
der seine Sittenlehre
|
der seine sittenlehre
|
|||
sucht allen aufzudringen,
|
sucht allen auf zu dringen,
|
|||
die voll der dummen Einfalt ist,
|
die Voll der dummen einfalt ist,
|
|||
dabei sehr unbequem und hart;
|
dabey sehr unbequem und hart;
|
|||
sein Reden, Denken, Tun ist eitel Pfaffenwerk:
|
sein reden, denken, thun, ist eitel Pfaffenwerk:
|
|||
Mit einem Wort, er ist von ganz besondrer Art.
|
mit einem wort, er ist von ganz besondrer art.
|
|||
Christengeist
|
cristengeist
|
|||
(beiseits)
|
||||
(O unverschämtes Lügen!
|
o unverschämtes lügen!
|
|||
Wie wahr hingegen spricht der göttlich Mund,
|
wie wahr hingegen spricht der göttlich mund,
|
|||
der niemal kann betrügen:
|
der niemal kann betrügen:
|
|||
"Ihr seid nicht von der Welt, deswegen hasst sie euch."
|
ihr seyd nicht von der welt, deßwegen hasst sie euch
|
|||
Was soll ich tun? – – Will ich mein Ziel erhalten,
|
was soll ich thun? = = will ich mein ziel erhalten;
|
|||
so muss ich mich verstaltenDas nicht mehr gebräuchliche Verb "verstalten" bedeutet "von der Gestalt her verändern". Vgl. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 25, Leipzig 1956, Sp. 1521 (Art. "VERSTALTEN")..)
|
so muß ich mich verstalten
|
|||
(geht ab)
|
||||
Nr. 6 Aria
|
||||
Weltgeist und Christ. |
||||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Schildre einen Philosophen
|
schildre einen Philosophen
|
|||
mit betribten Augenlichtern,
|
mit betribten augenlichtern
|
|||
von Gebärden herb und schichtern,
|
von gebärten herb und schichtern
|
|||
in dem Angesicht erbleicht:
|
in den angesicht erbleich
|
|||
Dann hast du ein Bild getroffen,
|
dann hast du ein bild getroffen
|
|||
das nur ihm alleine gleicht.
|
daß nur ihm alleine bleicht
|
|||
Schildere einen Philosophen
|
schildere einen philesophen
|
|||
mit betribten Augenlichtern,
|
mit betribten augenlichtern
|
|||
von Gebärden herb und schichtern,
|
von gebärten herb und schichtern
|
|||
in dem Angesicht erbleicht.
|
in den angesicht erbleicht
|
|||
Dann hast du ein Bild getroffen,
|
dan hast du ein Bild getroffen
|
|||
das nur ihm alleine gleicht.
|
daß nur ihm alleine gleicht
|
|||
Recitativo
|
||||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Wen hör ich nun hier in der Nähe?
|
wen hör ich nun hier in der nähe?
|
|||
Es ist gewiss nur eben der,
|
es ist gewiß nur eben der,
|
|||
so dir den Possen spielte
|
so dir den Possen spielte,
|
|||
und, da er dich durch seine Stimm erschreckte,
|
und, da er dich durch seine stimm erschrekte,
|
|||
hier im Gebüsche sich verhüllte. – –
|
hier im gebüsche sich verhüllte: = =
|
|||
(Der Christengeist lässt sich im nächsten Wald als ein Arzt sehen.)
|
||||
Doch nein: Es ist jemand, der, wie es scheinet, hier
|
doch nein: es ist iemand, der, wie es scheinet hier
|
|||
bewährte Kräuter sucht.
|
bewährte kräuter sucht
|
|||
Christ
|
Crist
|
|||
Ist er ein Arzt,
|
ist er ein arzt
|
|||
so sprech ich ihn um Mittel an,
|
so sprech ich ihn um mittel an
|
|||
wodurch ich mein so liebes Leben
|
wodurch ich mein so liebes leben
|
|||
noch viele Jahr gesund erhalten kann.
|
noch viele iahr gesund erhalten kan
|
|||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Sieh da, er geht bedachtsam hier vorbei.
|
sieh da er geht bedachtsam hier vorbey.
|
|||
Christ
|
crist
|
|||
Erlaube, unbekannter Freund!
|
erlaube unbekannter freund!
|
|||
ein nicht unnütze Frage:
|
ein nicht unnüze frage:
|
|||
Ist deine Wissenschaft vielleicht die Arzenei?
|
ist deine wissenschaft vielleicht die arzeney?
|
|||
Christengeist
|
cristengeist
|
|||
Ja! diese ist mein Tun, die Kranken heile ich,
|
ia! diese ist mein thun, die kranken heile ich,
|
|||
Gesunde weiß ich zu erhalten.
|
gesunde weis ich zu erhalten
|
|||
Christ
|
crist
|
|||
Mein Wünschen ist, erst nach sehr späten Jahren
|
mein wünschen ist, erst nach sehr spätten iahren
|
|||
vergnügt, gesund, gemächlich zu eralten.
|
vergnügt, gesund, gemächlich zu eralten.
|
|||
(Ach, dass der Tod nicht gar vermeidlich ist!)
|
ach daß der tod nicht gar vermeidlich ist
|
|||
Doch ist ein Mittel dir bekannt,
|
doch ist ein mittel dir bekannt,
|
|||
entfernte Fälle zu verhüten?
|
entfernte fälle zu verhüten?
|
|||
Christengeist
|
Cristengeist
|
|||
Ich bin dem allergrößten Arzt,
|
ich bin dem allergrösten artzt
|
|||
den je die Welt gesehn, sehr nahe anverwandt.
|
den ie die welt gesehn, sehr nahe anverwant.
|
|||
Dies mein besonders Glücke
|
dieß mein besonders Glüke
|
|||
gab mir Gelegenheit, in seinem besten Buch
|
gab mir gelegenheit, in seinem besten buch
|
|||
das erste und das größte
|
das erste und daß gröste
|
|||
aus den Genesungsmitteln
|
aus den genesungs=mitteln
|
|||
zu finden, zu entdecken.
|
zu finden, zu entdeken.
|
|||
Das Mittel, außer dem der andern Geist und Kraft
|
das mittel, ausser dem der andern geist und kraft
|
|||
zur Heilung nicht erklecken.
|
zur heilung nicht erklecken.
|
|||
Christ
|
Crist
|
|||
Ach! könntest du mir doch für Kummer, Angst und Forcht,
|
ach! köntest du mir doch für kummer, angst und forcht,
|
|||
die mich viel mehr als jede Krankheit quälen,
|
die michmich vielmehr als iede krankheit quälen,
|
|||
erwünschte Hilfe schaffen:
|
erwünschte hilfe schaffen:
|
|||
Wie gerne wollt ich dich belohnen!
|
wie gerne wollt ich dich belohnen?
|
|||
Christengeist
|
cristengeist
|
|||
Es soll an mir nicht fehlen,
|
es soll an mir nicht fehlen,
|
|||
jedoch sehr vieles liegt bei dir.
|
iedoch sehr vieles liegt bey dir.
|
|||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Mein Freund! dein Arzenei-Gespräch
|
mein freund! dein arzeney=gespräche
|
|||
will mir nunmehr zu lange sein,
|
will mir nunmehr zu lange seyn
|
|||
denn mir fällt nichts von Tod und Krankheit ein,
|
denn mir fällt nichts von tod und krankheit ein
|
|||
wohl aber die gewohnte Stunde,
|
wohl aber die gewohnte stunde
|
|||
die allgemach zum Fruhstuck ruft:
|
die allgemach zun fruhstuck rufft
|
|||
Du wirst darauf ja nicht vergessen?
|
du wirst darauf ia nicht vergessen?
|
|||
Christ
|
Crist
|
|||
Geh hin, dasselbe zu bereiten.
|
geh hin dasselbe zu bereiten.
|
|||
Weltgeist
|
weltgeist
|
|||
Dies soll mit aller Eil und besten Fleiß geschehn.
|
dieß soll mit aller eil, und besten fleis geschehn:
|
|||
Ich hab alsdann die Ehre,
|
ich hab als dann die ehre
|
|||
dazu dich zu begleiten.
|
dazu dich zu begleiten.
|
|||
(abseits im Hinweggehen)
|
||||
(Ich weiß für ihn viel bessre Arzeneien:
|
(ich weis für ihn viel bessre arzeneyen,
|
|||
ein holder Blick von seiner Schönen,
|
ein holder blick von seiner schönen,
|
|||
gut Essen, Trinken, Spielen, Jagen
|
gut essen, trinken, spielen, iagen,
|
|||
wird alles Kummers ihn befreien.)
|
wird alles kummers ihn befreyen.)
|
|||
Christengeist
|
cristen geist
|
|||
(beiseits)
|
||||
(Dem Himmel sei gedankt, mein Feind entfernet sich:
|
(dem himmel sey gedankt, mein feind entfernet sich:
|
|||
Nun kann ich freier mich erklären.)
|
nun kann ich freyer mich erklären.)
|
|||
Ich gebe dir mein teures Wort,
|
ich gebe dir mein theures wort,
|
|||
dich meiner Hilfe zu gewähren:
|
dich meiner hilfe zu gewehren:
|
|||
Du sollst Gesundheit und Vergnügen
|
du sollst gesundheit und vergnügen,
|
|||
(beiseits)
|
||||
(der Seele Heil und Ruh) forthin genießen.
|
der seele heil und ruh, forthin geniessen.
|
|||
Allein wirst du dich wohl entschließen,
|
allein wirst du dich wohl entschliessen
|
|||
zu folgen meinem treuen Rat?
|
zu folgen meinem treuen rath?
|
|||
Zu fliehn die kalte Luft
|
Zu fliehn die kalte luft:
|
|||
(beiseits)
|
||||
(den lauen Geist der Welt),
|
(den lauen geist der welt:)
|
|||
so dir das Aug verderbt, die Brust erkältet hat?
|
so dir das aug verderbt? die brust erkältet hat?
|
|||
Christ
|
crist
|
|||
Wie? Meine Brust, mein Aug erkältet und verderbt?
|
wie? meine brustbrust, mein aug erkältet und verderbt?
|
|||
Du irrest dich, an beiden fehlt mir nicht:
|
du irrest dich, an beyden fehlt mir nicht:
|
|||
Du siehest mir vielleicht in meinem Angesicht
|
du siehest mir vieleicht in meinem angesicht
|
|||
den ungemein erlittnen Schrecken an,
|
den ungemein erlittnen schrecken an,
|
|||
der kurzlich mir das Herze machte beben.
|
der kurzlich mir das herze machte beben.
|
|||
Christengeist
|
cristengeist
|
|||
Glaub mir, je mehr sich die Gefahr
|
glaub mir, iemehr sich die gefahr
|
|||
dem Kranken hält verborgen,
|
den kranken hält verborgen,
|
|||
je mehr hat er zu sorgen.
|
ie mehr hat er zu sorgen.
|
|||
Nr. 7 Aria
|
||||
Christengeist
|
Cristen geist
|
|||
Manches Ubel will zuweilen,
|
manches ubel will zuweillen
|
|||
eh es kann der Balsam heilen,
|
eh es kann der balsam heillen
|
|||
erstlich Messer, Scher und Glut.
|
erstlich messer scherr und gluht
|
|||
Jener Ruf, der dich erweckte,
|
iener Ruff der dich erwekte
|
|||
jene Stimme, die dich schreckte,
|
jene stime die dich schrekte
|
|||
war dir nötig, war dir gut.
|
war dier nöhtig war dier guht
|
|||
Recitativo
|
||||
Christ
|
Crist
|
|||
(Er hält mich einem Kranken gleich,
|
(Er hält mich einem kranken gleich
|
|||
er weiß, was mir gegegnet ist,
|
Er weis, was mir bgegegnet ist
|
|||
was soll ich wohl von ihm gedenken?)
|
was soll ich wohl von ihm gedenken?)
|
|||
Wer du nun immer bist, erhalte mich gesund,
|
wer du nun immer bist, erhalte mich gesund
|
|||
wenn ich es bin gewesen;
|
wenn ich es bin gewesen:
|
|||
und bin ich krank, so mache mich genesen.
|
und bin ich krank so mache mich genesen
|
|||
Christengeist
|
cristengeistCristengeist:
|
|||
Nimm dies verschlossne Blatt als eine Schankung hin;
|
nimm dieß verschloßne blat als eine schankung hin,
|
|||
(Der Christengeist gibt ihm ein verschlossnes Blatt.)
|
||||
ich weiß gewiss, du wirst darin
|
ich weis gewiß du wirst darinn
|
|||
für dich ein solches Mittel finden,
|
für dich ein solches mittel finden
|
|||
dem keines aus all' andern gleicht.
|
den keines aus all andern gleicht
|
|||
Christ
|
crist.
|
|||
Ist es vielleicht sehr hart zu nehmen?
|
ist es vieleicht sehr hart zu nehmen?
|
|||
Christengeist
|
cristengeist
|
|||
Wer sich dazu mit Ernst entschließt,
|
wer sich dazu mit ernst entschliestschliest,
|
|||
dem ist es lieblich, süß und leicht.
|
dem ist es lieblich, süß und leicht.
|
|||
Christ
|
crist.
|
|||
Und was ist dessen Eigenschaft?
|
und was ist dessen eigenschaft?
|
|||
Christengeist
|
cristengeist:
|
|||
Es wärmet, muntert auf
|
es wärmet, muntert auf
|
|||
(beiseits)
|
||||
(den lau und trägen Geist),
|
(den lau und trägen geist)
|
|||
erheutert den Verstand durch seine Wunderkraft
|
erheutert den verstand durch seine wunderkraft
|
|||
(die Christenpflicht zu fassen),
|
(die Christenpflicht zu fassen)
|
|||
es schärft das Aug (den schlauen Feind zu sehn),
|
es schärft das (aug (den schlauen feind zu sehn)
|
|||
verschafft ein gut Gehör (zu hören Gottes Wort),
|
verschaft ein gut gehör, (zu hören gottes wort)
|
|||
es bringet Mut und Stärke
|
es bringet muth und stärke
|
|||
(der Höllenmacht zu widerstehn).
|
(der höllen macht zu widerstehn)
|
|||
Für Schwindel in dem Haupt –
|
für schwindel in dem haubt
|
|||
Weltgeist
|
||||
Freund! alles ist bereit,
|
freund! alles ist bereit
|
|||
und eine ganze Reihe
|
und eine ganze reihe
|
|||
der fröhlichen Gemüter
|
der fröhlichen gemüther
|
|||
von beiderlei Geschlechte
|
von beyderley geschlechte
|
|||
erwarten dich. –
|
Erwarten dich. =
|
|||
Christ
|
crist
|
|||
(zu dem Christengeist)
|
||||
– Verzeihe.
|
= verzeihe.
|
|||
Der Wohlstand heißt mich eilend gehn.
|
der wohlstand heist mich eilend gehn:
|
|||
Hält dieses Mittel seine Probe,
|
hält dieses mittel seine Probe,
|
|||
so lohn ich dich bei unserm Wiedersehn.
|
so lohn ich dich bey unserm wiedersehn.
|
|||
(Er gehet ab.)
|
||||
Weltgeist
|
weltgeist:
|
|||
(im Hinweggehn)
|
||||
(So end ich ihr Gespräche,
|
(so end ich ihr gespräche,)
|
|||
denn dieser Arzt will mir so wie verdächtig sein.)
|
(den dieser arzt will mir so wie verdächtig seyn.)
|
|||
Christengeist
|
Cristengeist
|
|||
(allein)
|
||||
Ach! also stellt die eitle Lust der Welt
|
ach! also stellt die eitle lust der welt
|
|||
des Geistes besten Fortgang ein.
|
des geistes besten fortgang ein.
|
|||
Man eilt, man lauft, wohin? Ach! an die Orte,
|
man eilt man lauft, wohin? ach! an die orte,
|
|||
wo nur der Sinnen Freiheit ruft.
|
wo nur der sinnen freyheit ruft:
|
|||
Man höret meine Worte
|
man höret meine worte
|
|||
von wahrer Tugendlehre nicht
|
von wahrer tugendlehre nicht,
|
|||
und folget lieber meinem Feind,
|
und folget lieber meinem feind
|
|||
der alles Gute unterbricht.
|
der alles gute unterbricht.
|
|||
Recitativo
|
||||
Barmherzigkeit. Gerechtigkeit. Christengeist. |
||||
Barmherzigkeit
|
barmh:
|
|||
Hast du nunmehr erfahren,
|
hast du nunmehr erfahren,
|
|||
was unser beiden Hilf an diesem Menschen nutzt?
|
was unser beyden hilf an diesem menschen nuzt?
|
|||
Wenn er verloren geht, wer ist wohl endlich schuld?
|
wen er verlohren geht, wer ist wohl endlich schuld?
|
|||
Christengeist
|
Cristengeist
|
|||
Ach! er allein, doch habt mit ihm Geduld:
|
ach! Er allein doch habt mit ihm geduld:
|
|||
Wie könnt ein laues Herze,
|
wie könnt ein laues herze,
|
|||
das von dem Geist der Welt mit Schnee bedecket ist,
|
daß von dem geist der welt mit schnee bedeket ist,
|
|||
sogleich von Gottes Liebe brennen?
|
sogleich von gottes liebe brennen?
|
|||
Der Anfang gibt mir doch bei ihm
|
der anfang giebt mir doch bey ihm
|
|||
den Schein der Hoffnung zu erkennen.
|
den schein der hoffnung zu erkennen.
|
|||
Gerechtigkeit
|
gerecht:
|
|||
Der Mensch bereite sich zu Strafe oder Lohn,
|
der mensch bereite sich zu straffe oder lohn,
|
|||
bleibt doch dem Höchsten Lob und Preis;
|
bleibt doch dem höchsten lob und Preis;
|
|||
denn hört er dich, o Güte! nicht,
|
denn hört er dich o güte! Nicht
|
|||
so dient er wenigst mir zur Ehre.
|
so dient er wenigst mir zur ehre.
|
|||
Christengeist
|
cristengeist.
|
|||
Ich will mich dann dahin bestreben,
|
ich will mich dann dahin bestreben,
|
|||
damit er sich bekehre
|
damit er sich bekehre,
|
|||
und diene so zu beider Ruhm,
|
und diene so zu beyder ruhm,
|
|||
dass ihn Gerechtigkeit belohne,
|
daß ihn gerechtigkeit belohne,
|
|||
Barmherzigkeit verschone.
|
barmherzigkeit verschone.
|
|||
Nr. 8 Terzetto
|
TerzettoDie in der autographen Partitur kaum mehr vorhandene Angabe "Terzetto" am oberen Blattrand kann trotz einer offensichtlich nachträglich erfolgten Beschneidung der Partitur noch erschlossen werden.
|
|||
Christengeist
|
Cristenge
|
|||
Lasst mir eurer Gnade Schein
|
last mir eüren gnade schein
|
|||
niemal fehlen,
|
niemahl fehlen
|
|||
so erhol ich neuen Mut.
|
so erholl ich neüen muth
|
|||
|
||||
Barmherzigkeit, Gerechtigkeit
|
Barmherz/Gerechtigk.
|
|||
Es soll an der Gnade Schein
|
es soll an der gnade schein
|
|||
niemal fehlen,
|
niemahl fehlen
|
|||
wenn der Mensch das Seine tut.
|
wen der mensch das seine thut
|
|||
|
||||
Christengeist
|
||||
Allzeit will ich trachten, sinnen,
|
allzeit will ich trachten sinnen
|
|||
teure Seelen
|
theure seelen
|
|||
meinem Schöpfer zu gewinnen,
|
meinem schöpfer zu gewinnen
|
|||
dies soll mein Geschäfte sein.
|
dieß soll mein geschäfte seyn
|
|||
Ende des ersten Teils.
|