[423.Elfter Auftritt]
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stage072x{[423.Manostatos, Pamina (die von Sklaven hereingeführt wird).]}
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N° 6 Terzetto
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Manostatos
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stage073x{[423.(sehr schnell)]}
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Du feines Täubchen, nur herein.
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Pamina
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O welche Marter, welche Pein!
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Manostatos
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Verloren ist dein Leben.
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Pamina
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Der Tod macht mich nicht beben;
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nur meine Mutter dauert mich,
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sie stirbt vor Gram ganz sicherlich.
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Manostatos
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He, Sklaven, legt ihr Fesseln an;
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mein Hass soll dich verderben!
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stage074x{[423.(Sie legen ihr Fesseln an.)]}
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Pamina
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O lass mich lieber sterben,
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weil nichts, Barbar, dich rühren kann.
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stage075x{(sinkt in Ohnmacht[423. auf ein Sofa)]}
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Manostatos
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Nun fort! Lasst mich bei ihr allein.
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stage076x{(Die Sklaven gehen ab.)}
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[423.Zwölfter Auftritt]
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stage077x{[423.Papageno] am Fenster von außen[423., ohne gleich gesehen zu werden. Vorige.]}
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Papageno
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Wo bin ich wohl! Wo mag ich sein?
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Aha, da find ich Leute;
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gewagt, ich geh hinein.
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stage078x{[423.(geht herein)]}
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Schön Mädchen, jung und rein,
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viel weißer noch als Kreide…
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stage079a{[423.(Manostatos und Papageno sehen sich.)]}
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Papageno, Manostatos
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stage079b{(erschrickt einer über den andern)}
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Hu – – – das ist – der Teu – – fel sich – erlich.
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Hab Mitleid – verschone mich. –
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Hu – Hu – Hu – Hu –
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stage080x{[423.(laufen beide ab)]}
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[423.Dreizehnter Auftritt]
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stage081x{[423.Pamina (allein).]}
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[423.Pamina]
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stage082x{[423.(spricht wie im Traum)]}
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[423.Mutter – Mutter – Mutter! – stage083x{(Sie erholt sich, sieht sich um.)} Wie? – Noch schlägt dieses Herz? – noch nicht vernichtet? – zu neuen Qualen erwacht? – O das ist hart, sehr hart! – mir bitterer als der Tod.]
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[423.Vierzehnter Auftritt]
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stage084x{[423.Papageno, Pamina.]}
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[423.Papageno]
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[423.Bin ich nicht ein Narr, dass ich mich schrecken ließ? – Es gibt ja schwarze Vögel in der Welt, warum denn nicht auch schwarze Menschen? – Ah, sieh da! hier ist das schöne Fräulenbild noch. – Du Tochter der nächtlichen Königin!]
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||
[423.Pamina]
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||
[423.Nächtliche Königin? – Wer bist du?]
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||
[423.Papageno]
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||
[423.Ein Abgesandter der sternflammenden Königin.]
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[423.Pamina]
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stage085x{[423.(freudig)]}
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[423.Meiner Mutter? – O Wonne! – Dein Name!]
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[423.Papageno]
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[423.Papageno!]
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||
[423.Pamina]
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||
[423.Papageno? – Papageno – ich erinnere mich, den Namen oft gehört zu haben; dich selbst aber sah ich nie. –]
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||
[423.Papageno]
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||
[423.Ich dich ebenso wenig.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Du kennst also meine gute, zärtliche Mutter?]
|
||
[423.Papageno]
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||
[423.Wenn du die Tochter der nächtlichen Königin bist – ja!]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.O ich bin es.]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Das will ich gleich erkennen. stage086x{(Er sieht das Porträt an, welches der Prinz zuvor empfangen und Papageno nun an einem Bande am Halse trägt.)} Die Augen schwarz – richtig, schwarz. – Die Lippen rot – richtig, rot. – Blonde Haare – blonde Haare. – Alles trifft ein, bis auf Händ und Füße. – – – Nach dem Gemälde zu schlüßen, sollst du weder Hände noch Füße haben; denn hier sind auch keine angezeigt.]
|
||
[423.Pamina]
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||
[423.Erlaube mir – ja, ich bin's. – Wie kam es in deine Hände?]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Dir das zu erzählen, wäre zu weitläufig; es kam von Hand zu Hand.]
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||
[423.Pamina]
|
||
[423.Wie kam es in die deinige?]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Auf eine wunderbare Art. – Ich habe es gefangen.]
|
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[423.Pamina]
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||
[423.Gefangen?]
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||
[423.Papageno]
|
||
[423.Ich muss dir das umständlicher erzählen. – Ich kam heute früh wie gewöhnlich zu deiner Mutter Palast mit meiner Lieferung. –]
|
||
[423.Pamina]
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||
[423.Lieferung?]
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||
[423.Papageno]
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||
[423.Ja, ich liefere deiner Mutter und ihren Jungfrauen schon seit vielen Jahren alle die schönen Vögel in den Palast. – Eben als ich im Begriff war, meine Vögel abzugeben, sah ich einen Menschen vor mir, der sich Prinz nennen lässt. – Dieser Prinz hat deine Mutter so eingenommen, dass sie ihm dein Bildnis schenkte und ihm befahl, dich zu befreien. – Sein Entschluss war so schnell als seine Liebe zu dir.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Liebe? stage087x{(freudig)} Er liebt mich also? O sage mir das noch einmal, ich höre das Wort Liebe gar zu gerne.]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Das glaube ich dir, ohne zu schwören; bist ja ein Fräulenbild. – Wo blieb ich denn?]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Bei der Liebe.]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Richtig, bei der Liebe! – Das nenn ich Gedächtnis haben. – Kurz also, diese große Liebe zu dir war der Peitschenstreich, um unsre Füße in schnellen Gang zu bringen; nun sind wir hier, dir tausend schöne und angenehme Sachen zu sagen, dich in unsre Arme zu nehmen und, wenn es möglich ist, ebenso schnell, wo nicht schneller als hierher, in den Palast deiner Mutter zu eilen.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Das ist alles sehr schön gesagt. Aber, lieber Freund! wenn der unbekannte Jüngling oder Prinz, wie er sich nennt, Liebe für mich fühlt, warum säumt er so lange, mich von meinen Fesseln zu befreien? –]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Da steckt eben der Haken. – Wie wir von den Jungfrauen Abschied nahmen, so sagten sie uns, drei holde Knaben würden unsre Wegweiser sein, sie würden uns belehren, wie und auf was Art wir handeln sollen.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Sie lehrten euch?]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Nichts lehrten sie uns, denn wir haben keinen gesehen. – Zur Sicherheit also war der Prinz so fein, mich vorauszuschicken, um dir unsre Ankunft anzukündigen. –]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Freund, du hast viel gewagt! – Wenn Sarastro dich hier erblicken sollte. – –]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.So wird mir meine Rückreise erspart. – Das kann ich mir denken.]
|
||
[423.Pamina]
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||
[423.Dein martervoller Tod würde ohne Grenzen sein.]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Um diesem auszuweichen, so gehen wir lieber beizeiten.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Wie hoch mag wohl die Sonne sein?]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Bald gegen Mittag.]
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||
[423.Pamina]
|
||
[423.So haben wir keine Minute zu versäumen. – Um diese Zeit kommt Sarastro gewöhnlich von der Jagd zurück.]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Sarastro ist also nicht zu Hause? – Pah! da haben wir gewonnenes Spiel! – Komm, schönes Fräulenbild! Du wirst Augen machen, wenn du den schönen Jüngling erblickst.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Wohl denn! Es sei gewagt! stage088x{(Sie gehen, Pamina kehrt um.)} Aber wenn dies ein Fallstrick wäre – wenn dieser nun ein böser Geist von Sarastros Gefolge wäre? –]
|
||
stage089x{[423.(sieht ihn bedenklich an)]}
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Ich ein böser Geist? – Wo denkt ihr hin, Fräulenbild? – Ich bin der beste Geist von der Welt.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Doch nein; das Bild hier überzeugt mich, dass ich nicht getäuscht bin. Es kommt von den Händen meiner zärtlichsten Mutter.]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Schön's Fräulenbild, wenn dir wieder ein so böser Verdacht aufsteigen sollte, dass ich dich betrügen wollte, so denke nur fleißig an die Liebe, und jeder böse Argwohn wird schwinden.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Freund, vergib! vergib! wenn ich dich beleidigte. Du hast ein gefühlvolles Herz, das sehe ich in jedem deiner Züge.]
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||
[423.Papageno]
|
||
[423.Ach freilich hab ich ein gefühlvolles Herz. – Aber was nützt mich das alles? – Ich möchte mir oft alle meine Federn ausrupfen, wenn ich bedenke, dass Papageno noch keine Papagena hat.]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Armer Mann! du hast also noch kein Weib?]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Nicht einmal ein Mädchen, viel weniger ein Weib! – Ja, das ist betrübt! – – Und unsereiner hat doch auch bisweilen seine lustigen Stunden, wo man gern gesellschaftliche Unterhaltung haben möcht. –]
|
||
[423.Pamina]
|
||
[423.Geduld, Freund! Der Himmel wird auch für dich sorgen; er wird dir eine Freundin schicken, ehe du dir's vermutest. – –]
|
||
[423.Papageno]
|
||
[423.Wenn er's nur bald schickte.]
|
||
N° 7 Duetto
|
||
Pamina
|
||
Bei Männern, welche Liebe fühlen,
|
||
fehlt auch ein gutes Herze nicht.
|
||
Papageno
|
||
Die süßen Triebe mitzufühlen,
|
||
ist dann der Weiber erste Pflicht.
|
||
Beide
|
||
Wir wollen uns der Liebe freun,
|
||
wir leben durch die Lieb allein.
|
||
Pamina
|
||
Die Lieb versüßet jede Plage,
|
||
ihr opfert jede Kreatur.
|
||
Papageno
|
||
Sie würzet unsre Lebenstage,
|
||
sie wirkt im Kreise der Natur.
|
||
Beide
|
||
Ihr hoher Zweck zeigt deutlich an:
|
||
Nichts Edlers sei als Weib und Mann.
|
||
Mann und Weib und Weib und Mann
|
||
reichen an die Gottheit an.
|
||
stage090x{[423.(beide ab)]}
|
||
stage091x{[423.Das Theater verwandelt sich in einen Hain. Ganz im Grunde der Bühne ist ein schöner Tempel, worauf diese Worte stehen: "Tempel der Weisheit". Dieser Tempel führt mit Säulen zu zwei andern Tempeln. Rechts auf dem einen steht: "Tempel der Vernunft". Links steht: "Tempel der Natur".]} |
||
[423.Fünfzehnter Auftritt]
|
||
stage092x{[423.Drei Knaben führen den Tamino herein, jeder hat einen silbernen Palmzweig in der Hand.]}
|
||
N° 8 Finale
|
||
Die drei Knaben
|
||
Zum Ziele führt dich diese Bahn,
|
||
doch musst du, Jüngling, männlich siegen,
|
||
drum höre unsre Lehre an.
|
||
Sei standhaft, duldsam und verschwiegen!
|
||
Tamino
|
||
Ihr holden Kleinen, saget an,
|
||
ob ich Paminen retten kann? –
|
||
Die drei Knaben
|
||
Dies kundzutun, steht uns nicht an;
|
||
sei standhaft, duldsam und verschwiegen.
|
||
Bedenke dies, kurz: Sei ein Mann –
|
||
dann, Jüngling, wirst du männlich siegen.
|
||
stage093x{(gehen ab)}
|
||
Tamino
|
||
Die Weisheitslehre dieser Knaben
|
||
sei ewig mir ins Herz gegraben.
|
||
Wo bin ich nun? – Was wird mit mir?
|
||
Ist dies der Sitz der Götter hier? –
|
||
Doch zeigen die Pforten – es zeigen die Säulen,
|
||
dass Klugheit und Arbeit und Künste hier weilen.
|
||
Wo Tätigkeit thronet und Müßiggang weicht,
|
||
erhält seine Herrschaft das Laster nicht leicht.
|
||
Ich wage mich mutig zur Pforte hinein.
|
||
Die Absicht ist edel und lauter und rein.
|
||
Erzittre, feiger Bösewicht!
|
||
Paminen retten ist mir Pflicht.
|
||
stage094x{(geht an die Pforte rechts[423., macht sie auf, und als er hinein will, hört man von fern eine Stimme])}
|
||
Eine Stimme
|
||
Zurück!
|
||
Tamino
|
||
Zurück? – So wag ich hier mein Glück!
|
||
stage095a{(geht an die Pforte links)}
|
||
Eine Stimme
|
||
stage095b{[423.(von innen)]}
|
||
Zurück!
|
||
Tamino
|
||
Auch hier ruft man "zurück"?
|
||
stage096x{(sieht sich um)}
|
||
Da seh ich noch eine Tür,
|
||
vielleicht find ich den Eingang hier!
|
||
stage097a{(Er klopft; ein alter Priester erscheint.)}
|
||
PriesterWohl der Erste Priester gemeint, vgl. Gernot Gruber, „Vorwort“ zu Die Zauberflöte (Neue Mozart-Ausgabe, Serie II: Bühnenwerke 5/19), Kassel 1970, S. XVI.
|
||
Wo willst du, kühner Fremdling, hin?
|
||
Was suchst du hier im Heiligtum? –
|
||
Tamino
|
||
Der Lieb und Tugend Eigentum.
|
||
Priester
|
||
Die Worte sind von hohem Sinn –
|
||
allein, wie willst du diese finden?
|
||
Dich leitet Lieb und Tugend nicht,
|
||
weil Tod und Rache dich entzünden.
|
||
Tamino
|
||
Nur Rache für den Bösewicht.
|
||
Priester
|
||
Den wirst du wohl bei uns nicht finden.
|
||
Tamino
|
||
stage097b{(schnell)}
|
||
Sarastro herrscht in diesen Gründen?
|
||
Priester
|
||
Ja, ja, Sarastro herrschet hier.
|
||
Tamino
|
||
stage097c{(schnell)}
|
||
Doch in der Weisheit Tempel nicht? –
|
||
Priester
|
||
stage097d{(langsam)}
|
||
Er herrscht im Weisheittempel hier! –
|
||
Tamino
|
||
So ist denn alles Heuchelei!
|
||
stage098x{(will gehen)}
|
||
Priester
|
||
Willst du schon wieder gehn?
|
||
Tamino
|
||
Ja, ich will gehen, froh und frei –
|
||
nie euren Tempel sehn! –
|
||
Priester
|
||
Erklär dich näher mir, dich täuschet ein Betrug! –
|
||
Tamino
|
||
Sarastro wohnet hier, das ist mir schon genug! –
|
||
Priester
|
||
Wenn du dein Leben liebst, so rede, bleibe da! –
|
||
Sarastro hassest du?
|
||
Tamino
|
||
Ich hass ihn ewig, ja! –
|
||
Priester
|
||
Nun gib mir deine Gründe an! –
|
||
Tamino
|
||
Er ist ein Unmensch, ein Tyrann! –
|
||
Priester
|
||
Ist das, was du gesagt, erwiesen?
|
||
Tamino
|
||
Durch ein unglücklich Weib bewiesen,
|
||
die Gram und Jammer niederdrückt!
|
||
Priester
|
||
Ein Weib hat also dich berückt? –
|
||
Ein Weib tut wenig, plaudert viel;
|
||
du, Jüngling, glaubst dem Zungenspiel.
|
||
O legte doch Sarastro dir
|
||
die Absicht seiner Handlung für. –
|
||
Tamino
|
||
Die Absicht ist nur allzu klar!
|
||
Riss nicht der Räuber ohn Erbarmen
|
||
Paminen aus der Mutter Armen? –
|
||
Priester
|
||
Ja, Jüngling, was du sagst, ist wahr! –
|
||
Tamino
|
||
Wo ist sie, die er uns geraubt?
|
||
Man opferte vielleicht sie schon? –
|
||
Priester
|
||
Dir dies zu sagen, teurer Sohn,
|
||
ist itzund mir noch nicht erlaubt. –
|
||
Tamino
|
||
Erklär dies Rätsel, täusch mich nicht!
|
||
Priester
|
||
Die Zunge bindet Eid und Pflicht!
|
||
Tamino
|
||
Wann also wird die Decke schwinden? –
|
||
Priester
|
||
Sobald dich führt der Freundschaft Hand
|
||
ins Heiligtum zum ew'gen Band.
|
||
stage099x{(geht ab)}
|
||
Tamino
|
||
stage100a{[423.(allein)]}
|
||
O ew'ge Nacht! wann wirst du schwinden? –
|
||
Wann wird das Licht mein Auge finden? –
|
||
[423.Einige Stimmen]
|
||
stage100b{(von innen)}
|
||
Bald, Jüngling, oder nie!
|
||
Tamino
|
||
Bald, sagt ihr, oder nie? –
|
||
Ihr Unsichtbaren, saget mir:
|
||
Lebt denn Pamina noch?
|
||
[423.Die Stimmen]
|
||
stage100c{(von innen)}
|
||
Pamina lebet noch!
|
||
Tamino
|
||
stage101x{(freudig)}
|
||
Sie lebt, sie lebt! Ich danke euch dafür.
|
||
stage102x{(nimmt seine Flöte heraus)}
|
||
O wenn ich doch nur im Stande wäre,
|
||
Allmächtige, zu eurer Ehre
|
||
mit jedem Tone meinen Dank
|
||
zu schildern,
|
||
stage103a{(aufs Herz deutend)}
|
||
wie er hier entsprang.
|
||
stage103b{(Er spielt.)}
|
||
stage103c{(Es kommen wilde Tiere [423.von allen Arten hervor, ]ihm zuzuhören.[423. Er hört auf, und sie fliehen. Die Vögel pfeifen dazu.])}
|
||
Wie stark ist nicht dein Zauberton,Schreibvariante in den Textwiederholungen:
Wie stark ist doch dein Zauberton, |
||
stage104a{[423.(spielt)]}
|
||
weil, holde Flöte, durch dein Spielen
|
||
selbst wilde Tiere Freude fühlen.
|
||
stage104b{(spielt)}
|
||
Doch nur Pamina bleibt davon.
|
||
stage104c{(spielt)}
|
||
Pamina!
|
||
stage105a{(spielt)}
|
||
Pamina! höre, höre mich! –
|
||
stage105b{(spielt)}
|
||
Umsonst! –
|
||
stage105b{(spielt)}
|
||
Wo?
|
||
stage105c{(spielt)}
|
||
ach! wo find ich dich! –
|
||
stage106a{(spielt)}
stage106b{(Papageno antwortet[423. von innen mit seinem Flötchen].)} |
||
Ha, das ist Papagenos Ton! –
|
||
stage107a{(spielt)}
stage107b{(Papageno antwortet.)} |
||
[423.Tamino]
|
||
Vielleicht sah er Paminen schon! –
|
||
Vielleicht eilt sie mit ihm zu mir! –
|
||
Vielleicht
|
||
führt mich der Ton zu ihr!
|
||
stage108x{(eilt ab)}
|
||
[423.Sechzehnter Auftritt]
|
||
stage109a{[423.Papageno, Pamina]}stage109b{ (ohne Fesseln)[423..]}
|
||
Pamina, Papageno
|
||
Schnelle Füße, rascher Mut
|
||
schützt vor Feindes List und Wut.
|
||
Fänden wir Tamino doch!
|
||
Sonst erwischen sie uns noch!
|
||
Pamina
|
||
Holder Jüngling! –
|
||
Papageno
|
||
Stille, stille, ich kann's besser!
|
||
stage110x{(pfeift)}
|
||
stage111a{(Tamino antwortet[423. von innen mit seiner Flöte.])}
|
||
(Papageno pfeift)In der autographen Partitur hat Mozart die Noten zu Papagenos Pfeifen eingetragen, ohne die entsprechende szenische Anweisung „(pfeift)“ zu wiederholen.
|
||
(Tamino antwortet.)
|
||
Beide
|
||
Welche Freude ist wohl größer,
|
||
Freund Tamino hört uns schon;
|
||
hieher kam der Flöte Ton.
|
||
Welch ein Glück, wenn ich ihn finde,
|
||
nur geschwinde, nur geschwinde!
|
||
stage112x{(wollen hineingehen)}
|
||
[423.Siebzehnter Auftritt]
|
||
stage113a{[423.Vorige, Manostatos.]}
|
||
Manostatos
|
||
stage113b{(ihrer spottend)}
|
||
Nur geschwinde, nur geschwinde!
|
||
Ha! – hab ich euch noch erwischt!
|
||
Nur herbei mit Stahl und Eisen;
|
||
wart, man wird euch Mores weisen!
|
||
Den Manostatos berücken! –
|
||
Nur herbei mit Band und Stricken,
|
||
he, ihr Sklaven, kommt herbei! –
|
||
Pamina, Papageno
|
||
Ach! nun ist's mit uns vorbei!
|
||
stage114x{(Die Sklaven kommen mit Fesseln.)}
|
||
Papageno
|
||
Wer viel wagt,
|
||
gewinnt oft viel!
|
||
Komm, du schönes Glockenspiel!
|
||
Lass die Glöckchen klingen, klingen,
|
||
dass die Ohren ihnen singen.
|
||
stage115x{(schlägt auf seinem Instrument[423.; sogleich singt Manostatos und die Sklaven])}
|
||
Manostatos, Sklaven
|
||
Das klinget so herrlich, das klinget so schön!
|
||
La ra la la la la ra la la la la ra la.
|
||
Nie hab ich so etwas gehört und gesehn!
|
||
La ra la la la la ra la la la la ra la.
|
||
stage116a{(gehen marschmäßig ab)}
|
||
Pamina, Papageno
|
||
stage116b{(lachen)}
|
||
|
||
Könnte jeder brave Mann
|
||
solche Glöckchen finden,
|
||
seine Feinde würden dann
|
||
ohne Mühe schwinden.
|
||
Und er lebte ohne sie
|
||
in der besten Harmonie!
|
||
Nur der Freundschaft Harmonie
|
||
mildert die Beschwerden;
|
||
ohne diese Sympathie
|
||
ist kein Glück auf Erden.
|
||
stage117x{[423.(Ein starker Marsch mit Trompeten und Pauken fällt ein.)]}
|
||
Chor
|
||
stage118x{(von innen)}
|
||
Es lebe Sarastro! Sarastro lebe! –
|
||
Papageno
|
||
Was soll dies bedeuten? Ich zittre, ich bebe! –
|
||
Pamina
|
||
O Freund! nun ist's um uns getan!
|
||
Dies kündigt den Sarastro an!
|
||
Papageno
|
||
O wär ich eine Maus,
|
||
wie wollt ich mich verstecken;
|
||
wär ich so klein wie Schnecken,
|
||
so kröch ich in mein Haus! –
|
||
Mein Kind, was werden wir nun sprechen? –
|
||
Pamina
|
||
Die Wahrheit – sei sie auch Verbrechen! –
|
||
[423.Achtzehnter Auftritt]
|
||
stage119x{[423.Ein Zug von Gefolge; zuletzt fährt Sarastro auf einem Triumphwagen heraus, der von sechs Löwen gezogen wird. Vorige.]}
|
||
Chor
|
||
Es lebe Sarastro, Sarastro soll leben!
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Er ist es, dem wir uns mit Freuden ergeben!
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Stets mög er des Lebens als Weiser sich freun –
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er ist unser Abgott, dem alle sich weihn.
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stage120x{[423.(Dieser Chor wird gesungen, bis Sarastro aus dem Wagen ist.)]}
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Pamina
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stage121x{(kniet)}
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Herr, ich bin zwar Verbrecherin! –
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Ich wollte deiner Macht entfliehn. –
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Allein die Schuld ist nicht an mir!
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Der böse Mohr verlangte Liebe,
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darum, o Herr, entfloh ich dir!
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Sarastro
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Steh auf, erheitre dich, o Liebe,
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denn ohne erst in dich zu dringen,
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weiß ich von deinem Herzen mehr;
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du liebest einen andern sehr.
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Zur Liebe will ich dich nicht zwingen,
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doch geb ich dir die Freiheit nicht.
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Pamina
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Mich rufet ja die Kindespflicht,
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denn meine Mutter – –
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Sarastro
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steht in meiner Macht;
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du würdest um dein Glück gebracht,
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wenn ich dich ihren Händen ließe. –
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Pamina
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Mir klingt der Mutter Namen süße;
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sie ist es –
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Sarastro
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– und ein stolzes Weib. –
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Ein Mann muss eure Herzen leiten,
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denn ohne ihn
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pflegt jedes Weib
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aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten.
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[423.Neunzehnter Auftritt]
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stage122x{[423.Manostatos, Tamino. Vorige.]}
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Manostatos
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Na, stolzer Jüngling, nur hieher!
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Hier ist Sarastro, unser Herr! –
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Pamina, Tamino
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Er ist's, ich glaub es kaum, er ist's;|
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Sie ist's, sie ist's, es ist kein Traum.
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Es schling mein Arm sich um ihn|sie her,
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und wenn es auch mein Ende wär!
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Chor
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Was soll das heißen?
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Manostatos
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Welch eine Dreistigkeit!
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Gleich auseinander, das geht zu weit!
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stage123x{(trennt sie)}
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stage124x{(kniet)}
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Dein Sklave liegt zu deinen Füßen,
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lass den verwegnen Frevler büßen.
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Bedenk, wie frech der Knabe ist!
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Durch dieses seltnen Vogels List
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wollt er Paminen dir entführen.
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Allein, ich wusst ihn aufzuspüren.
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Du kennst mich! – Meine Wachsamkeit –
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Sarastro
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verdient, dass man ihr Lorbeer streut.
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He! gebt dem Ehrenmann sogleich –
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Manostatos
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Schon deine Gnade macht mich reich! –
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Sarastro
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nur siebenundsiebenzig Sohlenstreich!
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Manostatos
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stage125x{[423.(kniet)]}
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Ach Herr, den Lohn verhofft ich nicht.
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Sarastro
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Nicht Dank! Es ist ja meine Pflicht!
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stage126x{(Manostatos wird fortgeführt.)}
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Chor
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Es lebe Sarastro, der göttliche Weise,
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er lohnet und strafet in ähnlichem Kreise.
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Sarastro
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Führt diese beiden Fremdlinge
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in unsern Prüfungstempel ein,
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bedecket ihre Häupter dann –
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sie müssen erst gereinigt sein.
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stage127x{[423.(Zwei bringen eine Art Sack und bedecken die Häupter der beiden Fremden.)]}
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Chor
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Wenn Tugend und Gerechtigkeit
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den großen Pfad mit Ruhm bestreut,
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dann ist die Erd ein Himmelreich
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und Sterbliche den Göttern gleich.
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stage129x{[423.Ende des ersten Aufzugs.]}
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