[S. 1]
Der Leopoldl ist gesund! Salzb
ς: dς 3
tς augς.
1786
Wir habς i
mer abwechselnde schwere Wetterregς, grosses Wasser,
und kalte Luft. am
Sontage wuchs die Salza wiedς sehr stark, –
Gestern aber schwellte es in Zeit 2 Stundς so sichtbar schnell
an, daß ich nicht mehr durch das Schlossergässl nach Hause gehς konnte.
Zi
merleute sind ohnehin i
mer Tag, und Nachts mit Latern auf dς
Brügge, – verflossne Nacht warς aber auch Soldatς da, und wurdς
Bechkränze gebrannt, da man i
mer die grosse Bäume, und
blöcke, die es zu weilς an die Brügge anlegte, abledigς musste;
überdas musste man i
mer in Bereitschaft stehς, we
n etwa im
Hallein ein Unglück vorfiele, um, so viel möglich ist, die
Brügge hier zu erhaltς. Vom
Hangenden Stein und
Berchtes=
gadς kam auch viel lermen hieher. man stund am letzstern
Ort in Gefahr, der
Bartolmesee möchte ganz durchbrechς, odς
ausbrechς. Heut frühe ist aber, das Wasser wiedς so schnell ge=
fallen, daß nichts mehr davon in dς Statt zu sehς ist.
Damit ichs nicht vergesse, so will gleich meldς, daß h
ς: v
D'yppold sich beyderseits empfehlt, und den h
ς: Sohn bitten
lässt, er möchte dem Glasmeister, so bald es möglich ist,
eri
nern, –
ob den die Gläser, die hς: B: Mozl angefrümt
hat, noch nicht fertig sind?
er wünschte sie, so bald es imer
seyn kan, zu bekomς. – Die gläser gehörς zu Kupferstichς
für h
ς: v D'yppold, und da in allen Zi
mern abgeweiset wurde,
u er itzt die Bilder da
n wieder aufmacht, so wünscht er
die Gläser bald zu habς. – bitte es zu betreiben.
Die Seidenspi
nerin brachte die
10 Loth seiden, dafür ich
25 Xr bezahlte.
den 4tς augς:
der both kam heute schon Vormittag und war schon nach 9 uhr beÿ
mir. wir habς itzt ebς um halbe 12 uhr einς erschröckl: Plazregen,
und dς ganze Hi
mel ist als ein Landregς überzogς, da doch heut frühe
um 6 uhr die So
ne schien: es geht i
mer
da Capo!
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Ganz sicher darf man beÿ dieser ausgebreitetς überall durch=
gedrungenς Feuchtigkeit für seine Gesundheit besorgt seÿn
muß, und
es ist gar wohl möglich, daß Leute, die hi
nach vom schlechtς
Getreid essen in Epidemische Krankheitς verfallς. Man darf
sich warm haltς, und muß sich nach dem Wetter richtς, da die
Winde und die Luft so ohngewöhnlich kalt sind.
der Laibbrod kostet hier 8 X
1⁄2.
h
ς: Pergman, dς itzt als Verwalter in dς Abtenau ist, war vor
seiner Abreise beÿ mir. Es warς ebς verschiedene Personς beÿ
mir. Es war wirkl: sehr rührend seine Rede zu hörς, in der er
mir für alles, was ich ihm mit Rath
u That, seit seinς Studentς=
jahren gutes gethan, mit aller Empfindung dankte, und
nicht das geringste vergas, wie ich ihn auf den Chor zu St: Peter,
und da
n zum Hofmusik
access, hi
nach auch zu einer Besoldung
brachte, – ihm zum
access in die Petrische Kanzleÿ rieth, und
ihn beÿ des Erzb
ς: Antritt zur Regierung mit aller Bered=
sa
mkeit abhielt, St: Peter zu verlassς, und wie man wollte,
als Waldhornist mit
addition beÿ Hofe zu bleibς. Ich sagte ihm
alle Forschritte, die er zu St: Peter machς ka
n, die auch alle er=
folgt sind, wo er beÿ Hofe mit etwa monatl:
18 odς
20 f
bis zu seinem Sterbetag die Seele aus dem Leibe hätte blasen
kö
nς. so aber war er
Mitterschreiber, – da
n Oberschreiber,
u
genos monatl:
12 f von Hof als Waldhornist, wofür er
we
n Musik war
abends 1
u 1⁄2 Stund nach Hof gieng: Er
gab mir sondςhtl: seine gehorsamste Empf
ς: nach St Gilgς
auf.
daß doch alles i
mer zusa
mko
mς muß: als ich abends nach
Hauß kam, war die Glastragerin auch da. Es ist nicht
möglich alles so über hals und Kopf zu thun.
Der Both
fümpf
will morgς um
7 uhr schon weggehς, und die Glastragerin
kümp
um halbe
7 uhr. sie wird also um den Weinössig heut noch
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in einer Stund, also nach 8 uhr herko
mς. – wo werde i
mer
alte Leinwand hernehmς um etwas hinauszuschickς, we
n
es nicht wiedς zurückko
mt? – Das Grüne hab letzhin in
einem Grobς duch hinausgeschickt, das dem Marchand gehört.
Nun hab kaum diesς Fetzς gefundς um die Kräuter zu=
schicken. Mit Gelegenheit der Glasträgerin muß man
so was wiedς zurückschickς, damit es wiedς habe, we
n etwas
zu schickς ausko
mt. Beÿ diesem Wetter ein kleid hinaus
zu sendς, möchte ich nicht wagen.
Ich weis noch nicht was der Glasträgerin und was dem
Bothς geben werde, – odς gebς ka
n.
den Essig
u die Kräuter bringt einmahl die Glasträgerin
gewis mit. – ich erwarte sie um mit ihr zu reden. –
der Heinrich empfehlt sich.
Die Sonaten vom Clementi habe schon,
finde aber kein schicklich Platz solche wohin zu pack. Es ko
mt die
Seiden. dς
erste Theil vom Grandison.
das Kampelbürstel.
leeres Notenpapier vom Heinrich.
kräuter,
dς Essig. –
da die glasträgerin nicht mehr geko
mς ist, so habe alles obige
heut noch zusa
mgerichtet und dς Tresel übergebς um es dς Glas=
trägerin, die vermutlich schon morgς frühe um 6 uhr ko
mς wird,
einzuhändigς. Sie wird also bringς
3 Stück. den
Essig, die
Kräuter und eine
Schachtel.
dem Bothς gebe ich die
Sonaten u den
Brief.
Nun gute Nacht, es ist schon späth. Die Nandl
u Tresel küssς
euch die Hände. – ich küsse euch beÿde von Herzς, grüsse die
Kinder und bin, wie allzeit euer redlicher Vatter
Mozart
mp
Die Fr: Triendlin ist mit einem Buben entbunden wordς.
u die Garten
inspectorin steigt mit einem sehr grossς Bauch
herum.
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[S. 4]
Die grosse Rechnung.
Wegen dem Rockerl, das von dem hereingeschicktς gemacht wordς,
und bandeln
p:
p: „ – „ 26 X
r
für die Pomade dem
Friseur „ – „ 24 „ – „
für 4 Massl Mundmehl
à 9
X 1⁄2 „ – „ 38 „ – „
2 Massl detto
à 9 X 1 Pf
ς. „ – „ 18 „ 2 Pf
ς:
der Baumwollspi
nerin
1⁄2 ℔ „ – „ 17 „ –
abermal
1⁄2 ℔ „ – „ 17 „ –
kohl à 4
X kollerabÿ 4 x
Sirskraut 4 x „ – „ 12 „ –
dem Uhrmacher „ – „ 24 „ –
Der Huberna
nerl für Verschie=
denes, was sie gebracht „ – „ 18 „ –
Fürs Bürstel zum kamplbutzς „ – „ 6 „ –
Kräuter „ – „ 12 „ –
der Seidenspi
nerin „ – „ 25 „ –
Essig ein Viertl „ – „ 16 „ –
4 f „ 13 X
r
Der Leopold küsst euch alle, ist wohlauf und schli
m.
da der
Sandner seinς Hof verkauft hat, so hat er den Hof des h
ς: von
Schnedizeny im Mooß dafür gekauft und bereits das Geld ihm
dafür ausgezahlt. Nun gereuet es den Schnedizeny wieder und
will das Geld wieder zurückgeben.
Imer und ewig wie
dς Wetterhahn auf dem Dache.
gute Nacht es hat ein Viertl nach Mitternacht geschlagς.
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