[S. 1]
Mon tres cher Fils! Salzb
ς dς: 11
tς Decebς.
1780
Das schwarze Kleid wirst du mit dem Postwagς erhaltς haben.
deinς Brief erhielt ich erst am
Freÿtage, und hätte ich ihn auch eher
erhaltς, so würde, weil
Feyertag war nichts habς kö
nς daran gemacht
werdς, es Blieb mir also nur der
Samstag übrig um in der
Geschwindigkeit das nötigste ausflickς zu lassς. unter einem
Ellebogς ist ein abscheulicher schmutzfleck vom Aufleinς, der nicht
heraus zu bringς, vielleicht ist iemand in Münchς so geschickt, doch zweifle
sehr, er ist zu sehr eingepicht, zum gutς Glück ist er an so einem
Ort, wo man wenig davon sieht. h
ς: Esser wird dich nun auch schon
besucht habς. Er wird vermuthlich beÿm
Albert abgestiegς seÿn.
mit ihm sind 2
Alumni gereiset, die dς Erzbisch
ς: auf seine Kösten
nach Strasburg schicket um alda das
Jus canonicum und
jus Publicum
zu hörς, Sie haben es beÿde schon hier
absolviert und sind
examinierte
vortreffliche Leute: Nun müssen sie es auch nach der
Französischς
methode studierς, und das
Consistorium, odς den
geistlichς Rath
in Strasburg
frequentieren. der ehemalige
Chorregent und
Alumnus Prehauser soll, wie man sagt, auf ebς
diese Art nach
Rom zu gehς besti
mt seÿn.
Hier gehet seit ein paar Tagς eine Sage, die uns wenig freude
machς würde; nä
mlich, die
Churfürstin wäre Krank, und zwar
ohne
alle Hofnung. da mir dein letzter Brief nichts sagte, so wider=
sprach ich diesem Gerüchte: seit dem 5
tς könnte sie freilich kranck
gewordς seÿn. – Hoffe, daß es eine Fabel ist.
Die gräfin von
Lodron ist sehr schwach, und fängt schon an zu zeitς ihre
Sü
nen zu verlierς, sie wird vermuthlich nur noch wenige Täge
überlebς. Wie ich die Sache itzt ansehe, so vermuthe, daß die
Comtesse
Pepperl zu ihrer Schwester der künftigς Hofmarschallin ko
mς wird,
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 2]
die
Comtesse Tonerl hingegς nach Gratz zur gräfin Podsdatskÿ,
welche sie aber itzt noch ein paar Jahr in ein Kloster in die
kost gebς und da
n erst zu sich ins Hauß nehmς wird.
die zwo
kleinς wird man ohnehin in Klöster zur Erziehung geben,
und ob der graf
momolo in das
Collegiς zu den Edlknabς odς
sonst wohin ko
mς wird, stehet zu erwartς. Vermuthlich das erste,
den
Abbé Henry dazu und seinς bedientς, und der Ca
merdiener
wohnt ohnehin in der Nähe. wenigst bleibt er so unter der
Oberaufsicht – S:
r Hochf
ς. Gdς – – und des
altς Arco.
Da h
ς: Schickanedς nicht wissen konnte, wie lang die Specktackl in
den Erbländς verschlossς bleibς, so ko
nte ers nicht wagς sich
in gefahr zu gebς, sondς suchte die Erlaubniß hier bleibς zu
därffς, welche er auch unter gewissς
hier schon üblichς spitzigen
und anzüglichς Ausdrückς erhielt. Nun wird man in
Laybach
übel mit ihm zufriedς seÿn, we
ns war ist, daß die letztς 4 wochς
des
Carnevals alle theater wiedς offen seÿn werdς. Die Ackters
in Wie
n habς auf 7 Wochς Erlaubniß hinzureisς, wo sie wollς.
H
ς: Bergopzomer wird vermuthlich eine Spazierreise machς und
auch nach Münchς ko
mς, wenigst schrieb er an Schachtner, daß er
beÿ dieser Gelegenheit ihn vielleicht in Salzb
ς: besuchς werde.
Wegς dem Schachtner
ς: Drama ist
itzt nichts zu machς, da die
theater stillstehς, und mit dem Kayser, der sich in allem
mit dem Theater abgiebt, in dieser Sache nichts zu machen ist.
Es ist auch besser, da die Musik ohnehin nicht ganz fertig ist, und
sich, wer weis, was für ein Gelegenheit ergiebt seiner Zeit
wegς so was, nach Wie
n zu ko
mς.
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 3]
Hier folgt eine
Nota vom
Varesco, und die
Aria.
auf die nächste Woche wird vermuthlich mit dem Postwagς
der
erste Ackt samt der Übersetzung, vielleicht auch der
2te in Münchς eintreffς. Ich hoffe du bist gesund.
Ich empfehle dir Beÿ deiner Arbeit nicht einzig und allein
für das musikalische, sondς auch für das
ohnmusikalische
Publikum zu denkς, – du weist es sind
100 ohnwissende
gegς
10 wahre Kener, – vergiß also das so genannte
populare nicht, das auch die
langen Ohrς Kitzelt.
Wie wird es mit der
Spart
gehen?
wird sie nicht
Copiert? – – du must darauf bedacht seyn,
aber du mußt es fein anstellen Um so eine Bezalung
mblr dh ahot lo ilfn mnotleeln.
hab os lfnl blzms=
kann man seine nicht
ehng, wie diese,
kmn amn olfnl Spart
nfcut
zurück lassen
zhrh"ck emooln. Lebe wohl! empfehle
uns allen, so wie sich dir alles empfehlt, wir küssen dich
millionmahl und ich bin dein alter redlicher Vatter
LMzt
mp
übereÿle den 3
tς act nicht, du wirst
de
noch noch frühe genug fertig.
Ende gut! alles gut!
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881
[S. 4]
À Monsieur
Monsieur Wolfgang Amadé
Mozart Maître de Musique
à
Franco. Munic
INTERNATIONALE
STIFTUNG:
„MOZARTEUM”
1881